Pimozid (Orap)

NeuroleptikaPsychopharmaka

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  • 18.11.2017 Entdeckung eines vielversprechenden Medikaments für die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) … zum Artikel

Wirkung, Indikation

Einordnung unter: Neuroleptika, Psycholeptika, Antipsychotika, Diphenylbutylpiperidin-Derivate.

Handelsname Orap (1 und 4mg)
Wirkstoff: Pimozid; Wirkstoffgruppe: Diphenylbutylpiperidine
Wirkung auf die Psyche: antipsychotisch, beruhigend

Einsatz bei Schizophrenie, chronischen Psychosen, Tourette-Syndrom und chronischen Tics. Das Medikament befindet sich derzeit auch im Versuchsstadium (18.11.2017) für die Behandlung von Amyotropher Lateralsklerose (ALS).

Medikamente, die den Wirkstoff Pimozid enthalten: Orap.

Mögliche Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen unter Pimozid: Extrapyramidal-motorische Symptome: z.B. Tremor, Rigor, Hypersalivation, Bradykinetie, Akathisie, akute Dystonie. Tardive Dyskinesie (selten). Malignes neuroleptisches Syndrom (selten)- sofortiger Abbruch und medizinische Überwachung.

Andere ZNS-Effekte: Gelegentlich bei Pimozid: EEG-Änderungen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Angst, Kopfweh. Endokrine Effekte: Hyperprolaktinämie (Galaktorrhoe, Anschwellen der Brustdrüsen (männlich), Oligo- oder Amenorrhoe, Impotenz).

Sehr selten unter Pimozid: Hyponatriämie (SIADH [Syndrom der inappropriaten Sekretion von ADH] oder psychogener Polydipsie). Kardiovaskuläre Effekte: Sehr selten Hypotension, Verlängerung des QT-Intervalls im EKG u/o. ventrikuläre Arrhythmien bei überwiegend hohen Dosen und prädisponenten Patienten. Berichte über plötzliche und unerwartete Todesfälle; Sonstige Effekte bei Pimozid: Benommenheit, Schwindel, Schwäche, Mundtrockenheit, vermehrtes Schwitzen, Speichelfluß, Regulationsstörungen der Körpertemperatur Veränderung der Leberfunktionswerte und gastrointestinale Symptome wie Übelkeit und Obstipation, Blasenentleerung- u. Sehstörungen. Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag treten nur in Ausnahmefällen auf.

Absetzerscheinungen bei Pimozid: Übelkeit, Erbrechen, vorübergehende Dyskinesie, Schlaflosigkeit. Farbstoff Gelborange S (E110) kann allergieartige Reaktionen einschließlich Asthma hervorrufen.

Gegenanzeigen, Warnhinweise bei Pimozid

Sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, da rascher Übergang auf Feten; Hyperreflexie, Gelbsucht, extrapyramidale Symptome, Entzugserscheinungen und Fehlhaltungen der Extremitäten bei Neugeborenen, deren Mütter in der Schwangerschaft mit Neuroleptika behandelt wurden.
Während der Stillzeit: nicht stillen!

Gegenanzeigen

EKG-Veränderungen (erworbenes langes QT-Intervall); Herzrhythmusstörungen – Vorsicht bei Arrhythmien, Intoxikation durch Alkohol und Medikamente wie Opioide, Hypnotika und Psychopharmaka; toxische Psychosen und komatöse Zustände. Koma, kongenitales QT-Syndrom, auch in der Familienanamnese. Überempfindlichkeit gegen Pimozid und andere Piperidine oder einen der sonstigen Bestandteile.

Nur vorsichtig und geringer dosiert einsetzen bei: Alter über 65 Jahre, Arteriosklerose, Asthma bronchiale, chronische Atemstörungen, Lungenemphysem, Blutbildungsstörung, Bradykardie, schwere Depression, Engwinkelglaukom, Epilepsie, Glaukom, Harnverhaltung, Herzkrankheit, organischer Hirnschaden.

Hypokaliämie wegen Gefahr von Arrhythmien, schwere Hypotonie, Kombination meiden mit Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern wie Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, z.B. (Es)-Citalopram, Paroxetin oder Sertralin bzw. starken Hemmern von CYP 3A4 wie Azol-Antimykotika, Makroliden und Proteasehemmern sowie Hemmern von CYP 2D6 wie Chinidin. Krampfanfälle in der Anamnese bzw. neurologisch erkennbare subkortikale Hinschäden; Grand-mal-Anfälle möglich.

Schwere Leberfunktionsstörung, Leberinsuffizienz, Leberschaden – Pimozid wird in der Leber verstoffwechselt.

Pylorusstenose, Darmstenose, Magenausgangsstenose, Magnesium-Mangel – Hypomagnesiämie (wegen Gefahr von Arrhythmien).

Malignes neuroleptisches Syndrom in der Vorgeschichte. Prolaktinom, Prolaktin-abhängiger Mammatumor und andere prolaktinabhängige Tumoren.

Niereninsuffizienz, Nierenschaden, chronische Obstipation, orthostatische Hypotonie, Parkinson-Syndrom und andere Stammhirnerkrankungen, Phäochromozytom, Pneumonitis, Prostatahyperplasie mit Restharnbildung, Stammhirnprozess, Thrombose.

Arzneimittelwechselwirkungen Pimozid

Folgende möglichen klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen sollten bei der Einnahme von Pimozid bzw. der Präparate, die den Wirkstoff enthalten, beachtet werden:

  • Substanzen, die auf das zentrale Nervensystem einwirken (Barbiturate, Opiate)
  • Alkohol: Verminderung des Reaktionsvermögens.
  • Antihypertonika: blutdrucksenkende Wirkung kann verstärkt.
  • Krampfschwelle des Gehirns herabsetzende Medikamente sollten vermieden werden.
  • Dopamin- Agonisten (z.B. Levodopa) vermindern deren Wirkung.
  • Potente Inhibitoren des Cytochrom-P450-3A4 Enzymsystems (z.B. Azol-Antimykotika, antivirale Protease-Inhibitoren und Makrolid-Antibiotika und Nefazodon) können den Abbau von Pimozid hemmen.
  • Erhöhte Pimozidspiegel können Risiko für QT-Verlängerung erhöhen.
  • QT-Intervall verlängernd (z.B. Antiarrhythmika der Klassen IA o. III, bestimmte Makrolid-Antibiotika, Malaria-Mittel, Antihistaminika, Neuroleptika u. Antidepressiva).
  • Zu einer Hypokaliämie führend (z.B. bestimmte Diuretika).
  • Diuretika sollten vermieden werden.
  • Grapefruit-(Pampelmusen-)saft vermeiden.
  • Nicht anwenden bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die bestimmte Leberenzyme hemmen.
  • Nicht einnehmen bei Arzneimittel gegen Pilzinfektionen wie Ketoconazol, Itraconazol, Miconazol und Fluconazol; gegen Virusinfektionen (Protease-Inhibitoren); gegen bakterielle Infektionen wie Erythromycin, Clarithromycin und Troleandomycin sowie Nefazodon und Chinidin).
  • Nicht einnehmen, bei gleichzeitiger Anwendung mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern wie Sertralin, Paroxetin, Citalopram oder Escitalopram.

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