Panikattacken

Panikattacken

Psychische Störungen – Angststörungen

Definition der Panikattacke

Panikattacken sind plötzliche, schwere Angstanfälle ohne dass für sie akute kausale Gründe hergestellt werden können. Sie können sich in Folge an bestimmte Situationen binden, in denen die jeweilige Panikattacke stattgefunden hat, wie z.B. Angstanfall in einer Menschenansammlung, im vollbesetzen Bus (Agoraphobie); oder beim Anblick von bestimmten Tieren etc., also einer spezifischen Phobie. Einer Panikattacke folgt meist die ständige Furcht vor einem erneuten Panikanfall.

Diagnose – Panikanfälle

Nach dem DSM IV und dem ICD 10 ist die Panikattacke (PA) keine codierbare Störung. “Codiert wird die spezifische Diagnose, innerhalb der die PA auftreten (z.B. 300.21 (F40.01) Panikstörung mit Agoraphobie.” Siehe auch unter: Panikstörung.

Faktoren, die Panikattacken fördern können:

Substanzen wie Alkohol, Zigaretten, Koffein, verschiedene Medikamente (auch bestimmte Psychopharmaka, Aufputschmittel), sowie körperliche Erkrankungen, Stress (Konflikte mit Partner, Freunden, Kollegen), Arbeitslosigkeit, existentielle Sorgen etc. können die Wahrscheinlichkeit, dass ein Panikanfall / eine Panikattacke auftritt erhöhen.

Ein Panikanfall ist nach dem DSM IV: “eine klar abgrenzbare Episode intensiver Angst und Unbehagens, bei der mindestens 4 der nachfolgend genannten Symptome abrupt auftreten und innerhalb von 10 Minuten einen Höhepunkt erreichen:

Symptome / Symptomatik

  • Palpitationen, Herzklopfen oder beschleunigter Herzschlag;
  • Schwitzen;
  • Zittern oder Beben;
  • Gefühl der Kurzatmigkeit oder Atemnot;
  • Erstickungsgefühle;
  • Schmerzen oder Beklemmungsgefühle in der Brust;
  • Übelkeit oder Magen-Darm-Beschwerden;
  • Schwindel, Unsicherheit, Benommenheit oder der Ohnmacht nahe sein;
  • Derealisation (Gefühl der Unwirklichkeit) oder Depersonalisation (sich losgelöst fühlen);
  • Angst, die Kontrolle zu verlieren oder verrückt zu werden;
  • Angst zu sterben;
  • Parästhesien (Taubheit oder Kribbelgefühle);
  • Hitzewallungen oder Kälteschauer.”

Verbindung zwischen Panikattacken und Herzerkrankungen

03.07.2015 Menschen, die unter einer Panikstörung leiden, haben ein fast doppelt so hohes Risiko für eine Herzerkrankung wie Menschen ohne Panikattacken laut einer Studie der Universität von Adelaide, Australien.

Die Forscher untersuchten Daten aus 12 Studien mit mehr als einer Million Menschen und ungefähr 58.000 Fällen koronarer Herzerkrankungen.

Nach dem Ausklammern von Angina pectoris erhöhte Panikstörung das Risiko für eine Herzkrankheit um bis zu 47 Prozent und das Risiko für einen Herzinfarkt war um 36 Prozent erhöht.

Obwohl diese Studie einen klaren Zusammenhang zwischen Panikattacken und koronaren Herzkrankheiten gefunden hat, bleiben die Mechanismen doch unklar, sagte Professor Gary Wittert. Denn Symptome wie Brustschmerzen, Herzklopfen und Kurzatmigkeit können sich überlappen.

Auch können wir die Möglichkeit nicht ausschließen, dass bei einigen Patienten die Symptome einer Panikstörung ein fehldiagnostiziertes Herzleiden sein könnte. Daher ist weitere Forschungsarbeit nötig, um die Wirkung von Panikattacken auf das Herz der Betroffenen zu untersuchen, sagte er in der Zeitschrift Psychological Medicine.

Die Forscher betonen die Wichtigkeit, dass Personen, die unter Panikattacken und Angst leiden, ihre Herzgesundheit überwachen lassen sollten. Bspw. sollten sie ihre Brustschmerzen nicht lediglich ihrer Panikstörung zuschreiben, sondern medizinische Hilfe aufsuchen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität von Adelaide, Psychological Medicine; Juni 2015

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