Psychisch Kranke – Opfer von Mördern

Psychische Störungen, Krankheiten, Erkrankungen:
Opfer eines Mordes

Klinische Psychologie – psychische Krankheitsbilder – Ursachen

Psychisch Kranke haben ein erhöhtes Risiko ermordet zu werden

09.03.2013 Morde durch Menschen mit psychischen Störungen haben immer schon viel Aufmerksamkeit erhalten, aber deren Risiko, Opfer eines Mordes zu sein, ist kaum untersucht worden.

Doch solche Informationen können helfen, wirksame Strategien für die Verbesserung der Sicherheit und Gesundheit von Menschen mit psychischen Krankheiten zu entwickeln. Deshalb untersuchte ein Forscherteam aus Schweden und den USA psychische Störungen und Morde in der schwedischen erwachsenen Gesamtbevölkerung zwischen 2001 und 2008.

Die psychischen Störungen der Studie

Die psychischen Störungen wurden in folgende Kategorien gruppiert: Substanzmissbrauch; Schizophrenie; affektive Störungen, einschließlich bipolarer Störung und Depression; Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen.

Psychisch Kranke als Mordopfer
Psychisch Kranke als Mordopfer

Fünffach erhöhtes Risiko

Bei 7.253.516 Erwachsenen in der Studie, waren 141 (22 %) von 615 ermordeten Menschen Menschen mit psychischen Erkrankungen. Nach der Berücksichtigung mehrere Faktoren, zeigten die Ergebnisse, dass psychisch Kranke ein fünffach höheres Risiko hatten ermordet zu werden, verglichen mit nicht psychisch Erkrankten.

Das Risiko war am höchsten bei denjenigen mit

  • Substanzmissbrauch (etwa das neunfache Risiko), aber es war auch bei jenen mit
  • Persönlichkeitsstörungen erhöht (3,2-faches Risiko),
  • Depression (2,6-fach),
  • Angststörungen (2,2-fach) oder
  • Schizophrenie (1,8-fach)

und schien nicht durch den Missbrauch von Substanzen erklärt werden zu können.

Eine Erklärung für die Befunde könnte sein, dass Menschen mit psychischen Störungen wahrscheinlicher in ‘schlechteren’ Gegenden mit höheren Mordraten wohnen, sagen die Autoren. Sie könnten auch in näherem Kontakt mit anderen psychisch Kranken sein und auch weniger informiert / aufmerksam hinsichtlich der Sicherheitsrisiken durch ihre Krankheit sein.

Quelle: British Medical Journal, März 2013

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