Anzahl der Selbstmorde nach Wirtschaftskrise 2008 weltweit gestiegen

Anzahl der Selbstmorde nach Wirtschaftskrise 2008 weltweit gestiegen

Psychische Erkrankung – Selbsttötung – Freitod

02.10.2013 Die Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise 2008 können für erhöhte Suizidraten in europäischen und anderen Ländern verantwortlich gemacht werden, laut einer neuen Studie.

Arbeitsplatzverluste / Männer

Forscher analysierten Daten aus 54 Ländern und fanden eine deutliche Zunahme bei den Selbstmorden infolge der ökonomischen Rezession. Die Zunahme trat hauptsächlich bei Männern und in Ländern mit mehr Arbeitsplatzverlusten auf.

Es kam zu etwa 5.000 zusätzlichen männlichen Suiziden weltweit, als normalerweise im Jahr 2009 nach der Studie zu erwarten gewesen wäre.

Die statistische Selbstmordrate unter Männern stieg in dem Jahr um 3,3 Prozent, wobei die Steigerung hauptsächlich in den 27 europäischen Ländern (4,2 %) und den 18 Nord- und südamerikanischen Ländern (6,4 %) stattfand, laut den Befunden.

Anzahl der Selbstmorde nach Wirtschaftskrise 2008 weltweit gestiegen
Symbolbild

Die größten Zuwächse in Europa gab es bei Männern im Alter von 15 bis 24, und in den Amerikas unter Männern im Alter von 45 bis 64. Es gab keine Änderung bei den Selbstmordraten unter europäischen Frauen, während es eine kleine Zunahme bei Frauen in Amerika gab.

Höchste Raten in Osteuropa und Nordamerika

Statistik Europa

In Europa traten die höchsten männlichen Suizidraten (etwa 13 Prozent) in den neuen Mitgliedstaaten der Europäischen Union auf: Bulgarien, Tschechische Republik, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Rumänien und Slowenien.

Die Statistik-Daten von 2010 aus 20 europäischen Ländern zeigten, dass die Suizidrate für Männer fast 11 Prozent höher lag als im Jahr 2009.

Statistik Amerika

Im Jahr 2009 erhöhten sich die männlichen Suizide um fast 9 Prozent in den Vereinigten Staaten und Kanada, und nahmen um mehr als 6 Prozent in den karibischen und zentralamerikanischen Ländern zu. Es gab aber nur eine kleinere Zunahme in den südamerikanischen Nationen.

Die Forscher sagten, dass die Zunahme bei den Selbstmorden wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs der emotionalen Verzweiflung wegen der Rezession sind. Auf jeden Suizid kommen etwa 30 bis 40 Menschen, die versucht haben sich umzubringen, und auf jeden Selbstmordversuch kommen etwa 10 Menschen mit Suizidgedanken.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: British Medical Association, Sept. 2013

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