Leichte kognitive Beeinträchtigung: Prävention

Leichte kognitive Beeinträchtigung / Störung: Prävention, Vorbeugung

Neurologische Erkrankungen – Demenzkrankheiten

Mental stimulierende Aktivitäten beugen dem Risiko für LKB bei älteren Menschen vor

01.02.2017 Einige gehirnstimulierende Aktivitäten sind mit einem verringertem Risiko für die Entwicklung von Leichter kognitiver Störung verbunden und eignen sich deshalb zur Prävention laut einer Studie mit kognitiv gesunden Erwachsenen im Alter von 70 Jahren und älter.

Leichte kognitive Beeinträchtigung (LKB oder auch Leichte kognitive Störung genannt; im Engl. Mild cognitive impairment, MCI) ist eine Zwischenzone zwischen dem normalen kognitiven Altern und Demenz.

Die Untersuchung schützender mit dem Lebensstil zusammenhängender Faktoren gegen den kognitiven Verfall und Demenz ist also wichtig laut der im Fachblatt JAMA Neurology veröffentlichten Studie.

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Bild: Gerd Altmann

Yonas E. Geda von der Mayo Clinic, Scottsdale, Ariz. und Kollegen analysierten die Daten von 1.929 Erwachsenen aus Minnesota, die an einer Studie zum Altern teilnahmen. Den Teilnehmern wurde oft bis zum Ausbruch von LKB gefolgt – im Schnitt etwa 4 Jahre. Zu diesem Zeitpunkt hatten 456 Teilnehmer LKB entwickelt.

Geistige Stimulation

Mentale Stimulation wie Spiele spielen, Basteln, die Nutzung eines Computers und das Engagement in gesellschaftlichen Aktivitäten war mit einem reduzierten Risiko für die Entwicklung von LKB verbunden.

Die Autoren bemerken, dass ihre Beobachtungsstudie mögliche Mechanismen des Zusammenhangs zwischen geistig stimulierenden Tätigkeiten und der Gefahr für Leichte kognitive Beeinträchtigung nicht untersucht hatte. Ursache und Wirkung konnten demnach nicht festgestellt werden.

APOE4-Trägerstatus

In einer weiteren Analyse des APOE4-Trägerstatus weisen die Daten das geringste Risiko für LKB für APOE4-Nichtträger auf, die psychisch stimulierende Aktivitäten durchführten (z.B. Computer-Nutzung: HR 0,73).

Das höchste Risiko für das Auftreten von LKB hatten APOE4-Träger, die sich nicht an geistig stimulierenden Aktivitäten beteiligten (z.B. kein Computergebrauch: HR 1,74).

Das humane APOE4-Gen spielt eine Rolle bei Alzheimer-Krankheit, beeinträchtigter kognitiver Funktion und reduziertem Neuritenwachstum.

Weitere Studien sollten die Mechanismen untersuchen, die geistig stimulierende Aktivitäten und die kognitiven Fähigkeiten im höheren Lebensalter miteinander verbinden, schlossen die Autoren. Dies erschlösse neue Wege zur Vorbeugung.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Mayo Clinic, JAMA Neurology – DOI: 10.1001/jamaneurol.2016.3822; Feb. 2017

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