Migräne
Neurologische Erkrankungen – Chronische Kopfschmerzen
Auf dieser Seite finden Sie Infos und Forschungsartikel speziell zur Migräne. Allgemein zu Kopfschmerzen und sonstigen Schmerzen schauen Sie bitte unter Kopfschmerzen, Fibromyalgie oder Schmerzen.
- Migräne-Syndrom
- Symptome
- Dauer und Häufigkeit
- Ursachen
- Dopamin
- Trigger
- Licht, Lichtempfindlichkeit
- Vermeidung
- Tipps
- Kinder, Jugendliche
- In Schwangerschaft
- Was essen?
- Denkstörungen
- Schlaganfall
- Gehirn
- Migräne-Medikamente (arznei-news.de)
- Migräne und Depression
- Reizdarmsyndrom
- Vitamine, Vitaminmangel
- Migräneattacken: Versuch des Gehirns, sich selbst zu schützen und zu heilen?
- Einfluss von Wechseljahren, Menopause
- Weitere News-/Forschungsartikel
- Erfahrungen, Erfahrungsberichte
Migräne-Syndrom
Das Migräne-Syndrom kann schon in der Kindheit beginnen, in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter und tritt immer wieder in bestimmten Abständen auf, welche individuell verschieden sind, wobei die Häufigkeit zuweilen in zunehmendem Alter abnimmt.
Symptome
Migräne kann in zwei unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden: Die mit und die ohne Sehstörungen (bzw. mit oder ohne Aura):
Sehstörungen
Migräne mit Sehstörungen, welche für gewöhnlich die schwerste Form darstellt, ist durch eben diese gekennzeichnet, sowie durch Taubheit einer Körperhälfte oder einzelner Gliedmaßen bzw. Sprachstörungen. Diese Symptome, die man als Aura bezeichnet, werden schwächer, sobald Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen etc. stärker werden.
Die Sehstörungen können zwischen 5 und 30 Minuten dauern. Sowie die Sehstörungen langsam verschwinden, treten bohrende Schmerzen des gesamten Kopfes oder lokal begrenzte Schmerzen an deren Stelle.
Die Schmerzen der Migräne
Der Schmerz wird stärker und pochend. Das Pochen kann sich durch Bücken, jedwede Form der körperlichen Anstrengung, Licht oder Lärm verstärken. Wenn man sich hinlegt, wird der Schmerz stärker, er wird etwas schwächer, wenn man sich gerade aufsetzt. Das liegt daran, dass der Druck im Kopf sich verstärkt, wenn man sich hinlegt und sich verringert, wenn man sich aufsetzt. In vielen Fällen kann der Schmerz sich bis zum Nacken ausbreiten. Das Pochen und die Sehstörungen mit den Bauchschmerzen und dem Erbrechen sind in Kindheit und Jugend stärker als im späteren Verlauf des Lebens.
Übelkeit und Erbrechen
Fast alle Migränepatienten empfinden zu einem gewissen Grad Übelkeit. In dem Grade, wie das Erbrechen auftritt, kommt es zu Schwitzen und Schüttelfrost durch den Flüssigkeits- und Nährstoffverlust. Durchfall, dem oft Verstopfung vorausgeht, tritt zumeist zeitgleich mit der Übelkeit bzw. dem Erbrechen auf.
Verwirrung und Stimmungsschwankungen
Während eines Migräneanfalles durchläuft man eine Phase der Verwirrtheit, Bewußtseinsveränderungen, und es kann zu einem Zustand der Euphorie kommen. Gemeinsam mit der Verwirrtheit und Euphorie tritt der anhaltend pochende Schmerz auf. Während der Kopfschmerz andauert, können Stimmungsschwankungen auftreten, mit dem Gefühl, abgelehnt zu werden oft bis hin zu schweren Depressionen. Zuweilen werden Betroffene unleidlich, ziehen sich von Gesellschaft zurück oder ertragen die Gegenwart anderer nicht, werden reizbar, und sind unfähig, Entscheidungen zu treffen.
Dauer und Häufigkeit
Migräneanfälle können in Dauer und Intensität variieren.
Ein Migräneanfall kann zwischen Stunden und Tagen dauern. Nach einem Anfall fühlen sich Betroffene entspannt, in guter Stimmung, voller Energie und Tatendrang, freuen sich auf ihre Arbeit und sind zuweilen sichtlich aktiv. Manche Menschen bekommen auch Hunger nach einem Anfall. Für ein-zwei Tage kann es zu einem Gefühl von Ausgehungert-Sein kommen, vor allem, wenn starkes Erbrechen oder Durchfälle aufgetreten sind.
Migräneanfälle können zwischen einmal täglich und nur ein paar mal im Leben auftreten. Zwischen den Anfällen treten fast keine Symptome auf, mit Ausnahme der typischen von Reizbarkeit und Depressionen.
Trigger
Was löst Ihre Migräne aus?
Die genauen Ursachen oder Gründe für Migräne sind nicht bekannt, aber die Experten haben bei vielen Menschen bestimmte Trigger – „Auslöser“ – identifiziert, die diese Kopfschmerzen auszulösen scheinen.
Die Womenshealth.gov Website schreibt, dass gemeinsame Migräneauslöser beinhalten können:
Mögliche Trigger
- Zu viel oder zu wenig Schlaf.
- Mahlzeiten, die ausgelassen werden.
- Änderungen im Wetter; Wechsel des Luftdrucks.
- Lauter Krach / Lärm, starker Gerüche oder starkes Licht.
- Menstruationsgebundene hormonelle Schwankungen.
- Angst und/oder Stress.
- Bestimmte Nahrungsmittel oder Inhaltsstoffe wie Koffein, Alkohol, Nitrate / Nitrite, MSG.
- Monosodium glutamate, engl. für den Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat, Tyramin oder künstliche Süßstoffe.
Anm.: Hinzuzufügen wäre z.B. auch noch: Gluten-haltige Lebensmittel bei Personen, die unter Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) leiden.
Quelle: Womenshealth.gov. Mai 2012
Dementsprechend gilt:
Vermeidung / Prophylaxe
Vermeiden Sie Migräne
Eine Migräne verursacht oftmals einen überwältigenden, pochenden Schmerz auf einer Seite des Kopfes. Andere weitere Symptome können sein: Übelkeit, Probleme beim Sehen und eine erhöhte Empfindlichkeit auf Geräusche und Licht.
Während Ihr Arzt Ihnen Medikamente verschreiben möchte, um die Migränesymptome zu unterdrücken oder zu mildern, sagt womenshealth.gov, dass Änderungen des Lebensstils diese schmerzhaften Episoden abwenden können. Diese Vorschläge werden gemacht:
Vermeiden der Migränetrigger
Die Ratschläge
- Bringen Sie in Erfahrung, was Ihre Migräne auslöst (Trigger), und grenzen Sie diese Faktoren so weit wie möglich ein.
- Gehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit zu Bett und auch auf – an jedem Tag der Woche.
- Lassen Sie keine Mahlzeiten aus und wählen Sie gesunde, nahrhafte Nahrung.
- Machen Sie regelmäßig Sport.
- Schränken Sie Koffein und Alkohol ein.
- Vermeiden Sie möglichst Stress.
Quelle: womenshealth.gov, Juli 2011
Tipps
Beginnen Sie mit Migräne-Vorsorge umgehend
Migräne ist gekennzeichnet durch schwerwiegende Kopfschmerzen, die von Übelkeit, Erbrechen und einer Lichtempfindlichkeit sowie Geräuschsensibilität begleitet werden können.
Das National Women’s Health Information Center bietet diese Vorschläge an, was zu tun ist, sobald Migräne-Symptome beginnen:
Quelle: National Women’s Health Information Center, Juli 2010
Zusätzlicher Tipp von psylex.de (natürlich ohne Gewähr):
Bei einigen Menschen (vor allem Nicht- oder wenig Kaffeetrinker) hilft:
sehr starken Kaffee zu trinken, viel Petersilie zu kauen und sich sofort hinzulegen.
Dies hilft aber eher nur bei schwächerer Migräne und wenn sie noch nicht eingesetzt hat.
Ein weiterer Tipp, der einigen helfen könnte: Beim Beginn des einseitig aufgebauten ‚Drucks‘ die entsprechende Seite des Kopfes mit möglichst kaltem (fließendem) Wasser kühlen … mehrmals.
Keine Denkstörungen bei Migräne
Obwohl sie verbreitet und oft schwächend sind: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Migräne-Kopfschmerzen und einem Rückgang bei der Denkfähigkeit, sagen Forscher.
Migräne ist nicht mit Einschränkung des Denkens verbunden

„Vorherige Studien zu Migräne und kognitiven Rückgang des Gehirns waren klein und konnten keine Verbindung zwischen beiden finden. Unsere Studie war groß genug, um den Schluss zu ziehen, dass Migräne, obwohl sie schmerzhaft ist, nicht signifikant mit einem kognitiven Rückgang verbunden werden kann“, sagte Autorin Pamela Rist, Forschungsstipendiatin in der Abteilung für Präventivmedizin am Brigham and Women’s Hospital in Boston, in einer Krankenhauspressemitteilung.
Für die Studie, untersuchten die Forscher Daten von beinahe 40.000 Frauen, 45-jährig und älter. Sie analysierten auch neue Informationen, die sie von mehr als 6.300 Frauen bezüglich ihres Migränestatus einholten. Auf Grundlage dieser Informationen wurden die Frauen in vier Gruppen eingeteilt:
- keine Geschichte von Migräne;
- Migräne mit Aura (visuelle Störung);
- Migräne ohne Aura;
- und mit einer Vorgeschichte von Migräne.
Alle zwei Jahre wurden die Frauen, sechs Jahre lang, auf ihre kognitiven oder denkenden Fähigkeiten getestet.
Keine Denkstörungen
„Verglichen mit Frauen mit keiner Geschichte von Migräne, hatten jene, die Migräne mit oder ohne Aura erfuhren, keine bedeutend verschiedenen Raten eines kognitiven Rückgangs“, erklärte Rist. „Dies ist ein wichtiger Befund für sowohl Ärzte als auch Patienten. Patienten mit Migräne und ihren behandelnden Ärzten sollte versichert werden, dass Migräne keine langfristigen Folgen auf die kognitive Funktion haben kann“.
Mehr Forschung wird gebraucht, um die Wirkungen der Migräne auf das Gehirn zu untersuchen und Behandlungsstrategien zu verbessern, bemerkten die Studienautoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: BMJ; August 2012
Migräneattacken: Versuch des Gehirns, sich selbst zu schützen und zu heilen?
09.12.2015 Migräne kann durch viele Faktoren ausgelöst werden: z.B. durch
- Stress,
- Schlafunterbrechungen,
- Lärm,
- Gerüche und
- Lebensmittel.
Oxidativer Stress
Die Befunde einer neuen in der Zeitschrift Headache veröffentlichen Studie legen nahe, dass viele dieser Faktoren über einen Pfad zusammenlaufen: oxidativer Stress.

Bild: Gerd Altmann
Als Dr. Jonathan Borkum von der Universität Maine Studien (zwischen 1990 und 2014 veröffentlicht) untersuchte, stellte er fest, dass fast alle traditionellen Auslöser die Neigung haben, oxidativen Stress zu erzeugen: ein Ungleichgewicht zwischen der Produktion von freien Radikalen und der Fähigkeit des Körpers, deren schädlichen Auswirkungen entgegenzuwirken.
Die Befunde weisen damit auf die Möglichkeit, dass Antioxidationsmittel Migräne vorbeugen oder vorgreifen könnten.
Diese Daten deuten an, dass eine akute Migräneattacke ein Versuch des Gehirns sein könnte, sich zu schützen, und möglicherweise – wenn man sich bestimmte Chemikalien ansehe, die während einer Attacke freigesetzt werden, um sich zu heilen, sagte Borkum.
„Wenn wir die Migräne verstanden haben, wird uns das letztlich auch lehren, wie wir unser Gehirn schützen können.“
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Maine, Headache; Dez. 2015
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