Burnout-Syndrom: Diagnose

Burnout-Syndrom: Diagnose, Diagnostik

Fragebogen

Zur Diagnose des Burnout-Syndroms eingesetzte Fragebogen sind:

  • Maslach Burnout Inventory (MBI): Spezielle Versionen für helfende Berufe, Version für Lehrer (MBI-Educators Survey) und eine berufsübergreifende Version (MBI-General Survey); deutsche Übersetzung ist das MBI-D;
  • Trierer Inventar zum chronischen Stress (TICS);
  • Copenhagen Burnout Inventory

Diagnose mit Cortisol-Speicheltest

16.06.2018 Eine im Fachblatt Scientific Reports veröffentlichte Studie konnte zeigen, dass mit nur jeweils einer Speichelprobe – mittags oder abends – der erhöhte Cortisolspiegel belegt und damit das Burnoutrisiko messbar gemacht und diagnostiziert werden kann.

Helmuth Haslacher und Alexander Pilger von der MedUni Wien und Kollegen untersuchten arbeitsgebundene Cortisol- und Stressspiegel von Patienten mit Burnout-Syndrom und verglichen sie mit gesunden Kontrollpersonen.

Teilnehmer mit starkem psychologischen Stress hatten zur Mittags- und Abendzeit ein deutlich höheres Cortisolniveau. Auch konnte beobachtet werden, dass sich der klinische Verlauf und die Cortisolwerte während der Behandlung verbesserten.

Dies zeigt, dass der biologische Marker Cortisol zur Diagnose von Personen mit erhöhtem Risiko für das Burnout-Syndrom vorbeugend verwendet werden kann, schreiben die Forscher. Dies soll durch weitere Forschung überprüft und entwickelt werden.

Identifikation zu nahezu 100 % genau

Die Befunde weisen auch auf eine hohe Genauigkeit dieser Form von Diagnostik: Die mittäglichen und abendlichen Cortisol-Proben scheinen auch ein besseres und sichereres Resultat als vorherige Verfahren zu bieten.

“Unsere derzeitigen Daten lassen vermuten, dass man Burnout-gefährdete Menschen durch eine einzelne Speichelprobe mit einer Genauigkeit von annähernd 100 Prozent identifizieren kann, bei der aus der Literatur bekannten mehrfachen Speichelabgabe am Morgen hatten wir mit aufwändigeren Methoden eine viel größere Schwankungsbreite”, schreiben die Studienautoren.

Auch im Vergleich zu stressrelevanten Blutwerten schneidet das neue diagnostische Verfahren besser ab, sagen die Wissenschaftler.

Die Studie

Die Forscher hatten zum Ziel, stressspezifische diagnostische Biomarker in einer bevölkerungsbezogenen, “realen” Kohorte (Personen mit Burnout: 40, gesunde Kontrollen: 26) zu evaluieren, die auf einer Präventivstation, zu Beginn und nach einer viermonatigen Nachbeobachtung rekrutiert wurden, während derer die Patienten medizinisch und psychologisch behandelt wurden.

burnoutsyndrom
Bild: Gerd Altmann

Zu Studienbeginn wurden in der Burnout-Gruppe signifikant höhere Konzentrationen von Speichelcortisol beobachtet als in der Kontrollgruppe.

Dieses war in den Mittags- (p < 0,001) und Nadirproben (Tiefpunkt am Abend) (p < 0,001) sogar ausgeprägter als für das gesamte morgendliche Cortisol-Sekret (p < 0,01).

Das Behandlungsprogramm führte zu einer signifikanten Reduktion von Stress, Angst und Depressionen (alle p < 0,001), wobei 60% der Patienten eine klinisch relevante Verbesserung zeigten.

Dieses wurde von einem ~30% Rückgang der mittäglichen Cortisolwerte (p < 0,001), sowie eine ~25% Abnahme am Cortisol-Nadir (p < 0,05) begleitet, obgleich dies nicht direkt miteinander zusammenhing.

Die Daten unterstreichen den potenziellen Nutzen von Mittags- und Nadirspeichelcortisol als Marker für die Diagnose und das Biomonitoring von Patienten mit Burnout-Syndrom, schließen die Wissenschaftler.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Scientific Reports (2018). DOI: 10.1038/s41598-018-27386-1

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