Stress beeinträchtigt das Immunsystem

Stress und das Immunsystem

Psychische Probleme: hohe Belastung/Anspannung

Stress, Schmerz und Immunsystem

Forscher der Universität Florida haben herausgefunden, dass das Empfinden von kurzzeitigen Schmerzen und das Empfinden von Stress bei einer Wurzelbehandlung mit der Entwicklung von Symptomen (nach der Behandlung) bei Erkältungskrankheiten korreliert (also mit dem Immunsystem zusammenhängt).

Unter denen, die mehr über Schmerz und Stress klagten, war die Rate derjeniger, die später krank wurden höher. Es scheint nach dieser Studie also, dass die Effekte von Schmerz und Stress (selbst wenn sie nur kurzfristig erlitten werden) einen schlechten Einfluss auf das Immunsystem haben, was wiederum zu verstärktem Auftreten von Krankheiten führt.

Die Forscher empfehlen deshalb Interventionen wie Entspannungsübungen, tiefe Atmung und Imagination, um sowohl die Erfahrung des Schmerzes als auch die des Stresses zu lindern. Vielleicht gibt es ja dann bald Folgeuntersuchungen darüber, ob es durch diese Interventionen, tatsächlich zu einer Verbesserung der Rate bei denjenigen kommt, die nach Stress und Schmerz krank werden würden (statistisch gesehen).
Quelle: http://www.sciencedaily.com (2001-05-31)

Stress schädigt Darm-Bakterien und Immunsystem

Den meisten Menschen unbekannt: Es leben ca. 90 Billionen Bakterien im menschlichen Verdauungstrakt. Die Bakterien helfen dem Immunsystem wachsam und bereit für Infektionen zu bleiben.
Neue Forschung zeigt, dass Stress die guten Bakterien schädigen und das Immunsystem überstimulieren kann. Jedoch muss der genaue Mechanismus, bei dem Stress mit den Bakterien interagiert, noch untersucht werden.

In der aktuellen Studie versuchte Michael Bailey, Ph.D. herauszufinden, wie Stress diese Bakterien verändert, und, wenn es eine Art biologischer Funktion gäbe, wie deren Wirkungen auf die Bakterien aussieht.

Bailey und Kollegen verwendeten Mäuse, um zu erfahren, wie Bakterien helfen, ein ausgewogenes Immunsystem zu aufrecht zu erhalten. In einer Reihe von Experimenten, versetzten die Forscher eine Gruppe von Mäusen in einen Stress-Zustand, indem sie eine aggressive Maus in den Käfig von passiveren Mäusen setzten.

Sie verglichen dann die Biomarker der Blutproben der gestressten Mäuse mit denen einer Kontrollgruppe.

Verglichen mit den Kontrollmäusen, zeigten die gestressten Tiere zwei merkliche Unterschiede: Der Anteil einer wichtiger Art von Bakterien im Verdauungstrakt (Bacteroides – Anm.: gehören zur Normalflora des Intestinaltraktes) fiel um 20 bis 25 Prozent, während ein anderer Typ (Clostridie – Anm.: Viele der Clostridien sind schwere Krankheitserreger) sich um einen ähnlichen Betrag steigerte.

Auch erhöhte sich das Niveau zweier Biomarker bei den gestressten Mäusen um das zehnfache verglichen mit den Kontrollen.

Die Forscher behandelten dann die gestressten Mäuse mit Breitband-Antibiotika, die ungefähr 90 Prozent der Darmbakterien für einen kurzen Zeitraum töten.

Als sie sich die zwei Immun-Biomarker der gestressten Mäusen erneut ansahen, sahen sie, dass die Biomarker nur um ein Fünftel zugenommen hatten.

Folglich zeigten die Versuche, dass Bakterien an der Fähigkeit des Stresses, das angeborene Immunsystem zu beeinflussen, beteiligt sind.

Laut den Forschern soll das nächste Ziel sein, die Rollen besser zu verstehen, die die Bakterien spielen, wenn sie das Immunsystem aktivieren, und zu bestimmen, ob andere Faktoren eine Schlüsselrolle im Prozess spielen.
Quelle: BfArM, April 2011

Prüfungsstress und unsere Immunabwehr

22.11.2017 Eine im Fachblatt PLOS ONE veröffentlichte psychologische Studie untersuchte, wie sich Prüfungsstress auf das Immunsystem auswirkt, und ob persönliche Merkmale dabei eine Rolle spielen.

Dazu wurden die Studienteilnehmer mehrere Male über einen Zeitraum von acht Wochen vor und nach einer Klausur (drei davor und zwei danach) auf 45 immunologische Parameter (inkl. Killerzellen, Monozyten und T-Zellen) anhand von Speichel- und Blutproben untersucht.

Zusätzlich wurden die Probanden über Fragebögen zu persönlichen Merkmalen wie Burnout, Depressivität, Selbstdisziplin, Stress in Beruf und Privatleben befragt.

Killerzellen, Monozyten und T-Zellen

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Bild: Petr Kratochvil

Die Immunologen und Psychologen der Technischen Universität Dortmund beobachteten, dass sich die Immunzellenanzahl im Blut im Verlauf des Prüfungszeitraums reduzierte. Insbesondere die Anzahl der natürlichen Killerzellen und der Monozyten (Immunzellen des angeborenen Immunsystems, die für frühe Immunreaktionen gegen Infektionen eine bedeutende Rolle spielen) nahmen deutlich ab.

Die Forscher stellten jedoch auch eine Verschiebung des Verhältnisses von unreifen zu reifen Untergruppen von natürlichen Killerzellen und T-Zellen fest.

“Bis kurz vor Klausurstart stiegen die prozentualen Anteile der unreifen Zellen im Blut an, während die der reifen Zellen sanken”, schreibt Studienautor Prof. Dr. Carsten Watzl. Die Ursache konnten die Wissenschaftler nicht finden, vermuten aber, dass die reifen Zellen wahrscheinlich ins Gewebe gewandert seien. Auf diese Weise könne sich das Abwehrsystem vorbereiten auf Infektionen oder Verletzungen, “die aus evolutionsbiologischer Sicht Folge einer Stresssituation sind”.

Persönliche Einflussfaktoren

Bereits vor der Prüfung (durch psychische Belastungen) gestresste Teilnehmer reagierten jedoch kaum noch auf den akuten Prüfungsstress, schreiben die Psychologen.

Die chronisch Gestressten wiesen über alle Untersuchungen eine geringere Anzahl von Immunzellen auf. Während der Phase erhöhten Prüfungsstresses veränderte sich die Anzahl der Immunzellen dieser Personen kaum.

Die Immunologen vermuten, dass die vorherige chronische psychische Anspannung das Immunsystem so weit runtergefahren haben, dass es nicht mehr angemessen auf akute Stressoren antworte.

Da die Teilnehmerzahl jedoch klein war, sollten größere Studien diese Ergebnisse zu den Stressreaktionen und persönlichen Einflüssen auf das menschliche Immun-Abwehrsystem replizieren, schreiben die Wissenschaftler.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Technische Universität Dortmund; PLOS ONE – doi: 10.1371/journal.pone.0188108; Nov. 2017

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