Menstruation und die Psyche

Menstruation, Menstruationszyklus (Psyche, Psychologie)

Biologische, Kognitive Psychologie

Einige Denkfähigkeiten werden nicht von der Menstruation beeinflusst

04.07.2017 Eine psychologische im Fachblatt Frontiers in Behavioral Neuroscience veröffentlichte Studie legt nahe, dass die hormonellen Veränderungen während des Menstruationszyklus keinen Einfluss auf bestimmte Aspekte der Kognition haben.

Beeinflussung von Wohlbefinden und kognitiver Leistung?

Studienleiterin Brigitte Leeners von der Universität Zürich schreibt, dass sie als Spezialistin für Reproduktionsmedizin und Psychotherapeutin mit vielen Frauen Kontakt hatte, die glaubten, ihr Menstruationszyklus würde psychisches Wohlbefinden und kognitive Leistung beeinflussen. Dies wollte die Professorin mit ihrer Studie überprüfen.

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Bild: Gert Altmann

In Zusammenarbeit mit Kollegen von der Medizinischen Hochschule Hannover untersuchte sie drei kognitive Faktoren über zwei Menstruationszyklen bei 68 Frauen und fand heraus, dass die Östrogen-, Progesteron- und Testosteronwerte im Körper keinen Einfluss auf

  • das visuell-räumliche Arbeitsgedächtnis,
  • die kognitive Verzerrung (systematische fehlerhafte – meist unbewusste – Neigungen beim Wahrnehmen, Erinnern, Denken und Urteilen) oder
  • die Multitaskingfähigkeit (bei 2 gleichzeitigen Aufgaben) hatten.

Während bei einigen der Frauen einige Hormone mit Veränderungen über einen Zyklus im Zusammenhang standen (Aufmerksamkeit und kognitive Verzerrung), wiederholten sich diese Effekte im folgenden Zyklus nicht.

Keine replizierbare, anhaltende Wirkung

Insgesamt zeigte keines der Hormone, die das Team untersuchte, eine replizierbare, anhaltende Wirkung auf die untersuchten Denkfähigkeiten der Studienteilnehmerinnen.

Die hormonellen Veränderungen im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus zeigten keine Verknüpfungen mit der getesteten kognitiven Leistung. Obwohl es individuelle Ausnahmen geben mag, scheint die kognitive Leistung [in diesen Teilbereichen] der Frauen generell nicht durch hormonelle Veränderungen, die mit dem Menstruationszyklus auftreten, gestört zu werden, meint Leeners.

Sie betont aber, dass weitere Forschungen zu diesem Thema notwendig seien. Größere Stichproben, größere Teilproben von Frauen mit Hormonstörungen und weitere psychologische Tests würden ein vollständigeres Bild darüber liefern, wie der Menstruationszyklus das Gehirn beeinflusst.

Unklar lässt die Studie, ob es Auswirkungen der Menstruation auf andere kognitive Fähigkeiten wie das nicht visuell-räumliche Erinnerungsvermögen, Lernen, Problemlösen, Kreativität, Planen, Orientierung, Imagination, Argumentation, Introspektion, Emotionen, Empathie und einige mehr gibt.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Zürich; Frontiers in Behavioral Neuroscience; Juli 2017

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