Ruhig bleiben (Psychologie)

Ruhig bleiben (Psychologie)

Motivation: Warum wir in einigen stressenden Situationen ruhig bleiben – in anderen aber nicht

15.06.2019 In einer im Journal of Experimental Psychology: General veröffentlichten Studie untersuchten Psychologen, warum einige Menschen anders auf eine stressende oder emotional aufwühlende Situation (bzw. ruhig oder nicht ruhig) reagieren.

Sie fanden heraus, dass die Motivationen der Menschen eine wichtige Rolle dabei spielen, ob sie cool blieben, wenn sie mit verärgerten Menschen zu tun hatten.

Waren sie motiviert, die Ruhe zu bewahren – d.h. wollte jemand ruhig bleiben – blieb er / sie relativ unbeeindruckt von wütenden bzw. verärgerten Menschen.

Wollten die Teilnehmer der Studie aber wütend werden, dann wurden sie auch stark von verärgerten Personen beeinflusst.


Bild: pixabay

Die Wissenschaftler um Amit Goldenberg vom Fachbereich Psychologie der Universität Stanford entdeckten in ihren Laborversuchen und der Analyse von Twitter-Nachrichten auch: Menschen, die sich wütend fühlen wollten, wurden auch emotionaler, als sie erfuhren, dass andere Menschen genauso verärgert waren wie sie selbst.

Zeigte man den Teilnehmern z.B. emotional aufwühlende Fotos (wie z.B. die Verbrennung ihrer Nationalflagge oder Misshandlungen von Menschen), so wurden Personen, die sich weniger wütend fühlen wollten, dreimal häufiger von Menschen beeinflusst, die ruhig blieben (weniger Emotionen ausdrückten) als von wütenden Menschen.

Aber Teilnehmer, die sich wütend fühlen wollten, wurden dreimal häufiger von anderen wütenderen Menschen beeinflusst, im Gegensatz zu Menschen mit ruhigeren Gefühlen.

Die Psychologen beobachteten dabei auch, dass diese Teilnehmer emotionaler wurden, als sie erfuhren, dass andere ähnliche Emotionen wie sie empfanden.

Die psychologischen Befunde zeigen damit, dass man mehr Kontrolle darüber hat als zuvor angenommen, wie die eigenen Emotionen beeinflusst werden und wie man ruhig bleibt, schließen die Psychologen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Experimental Psychology: General – DOI: 10.1037/xge0000625

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