Kindererziehung (Psychologie)

Kindererziehung (Psychologie)

Psychologie-Lexikon

News und Forschungsartikel zur Erziehung des Kindes. Kindererziehung versucht den Charakter und das Verhalten eines Kindes zu beeinflussen.

Unruhige Kinder im Urlaub – Psychologische Tipps

Die Feriensaison kann durch Reisen, Shopping, selbst durch Kirchenbesuche, überstimulierend wirken, besonders für kleine Kinder.

Was tun um Trotzreaktion, Wutanfall und Koller zu verhindern ?

Der Kinderpsychologe Dr. Jonathan Comer, Universität Boston, bietet Eltern diese hilfreichen Tipps an, um dem unerwünschten Koller, Wutanfall und Trotzreaktion ihres Kindes angemessen zu entgegnen bzw. vorzubeugen, und so das Kind richtig zu erziehen.

Die Ratschläge / Tipps

Vorausplanung

Versuchen Sie, während der Wachphasen zu reisen, wenn Ihr Kind in Hochform ist. Ermuntern Sie Ihr Kind in positiver Weise, das gewünschte Verhalten zu zeigen. Zum Beispiel: “Bitte, halte meine Hand, während wir durch den Flughafen gehen”, anstatt: “Lauf nicht weg”.

Zusätzliche positive Aufmerksamkeit

Zeigen Sie zusätzliche Aufmerksamkeit für positives Verhalten Ihres Kindes, wie: Zuhören und Folgen. Zum Beispiel könnten Sie sagen, “Danke, dass Du meine Hand im Flughafen festgehalten hast”, bevor Ihr Kind die Möglichkeit hatte, die Hand loszulassen und davonzulaufen. Oder vielleicht, “Danke für das Stillsitzen auf dem Sitz – das macht Reisen viel leichter”.

Belohnungen anbieten

Stellen Sie vor der Reise eine bestimmte Belohnung in Aussicht, die das Kind bekommt, wenn es den Regeln beim Reisen folgt und geben Sie dem Kind die vereinbarte Belohnung auch sofort, nachdem das Kind das gewünschte Verhalten zeigte.

Ablenkungen anbieten

Bieten Sie einige unterschiedliche einnehmende und lustige (und wenn möglich neue) Spielzeuge oder Aktivitäten, damit Ihr Kind während der Reise spielen kann. Zeigen Sie die neuen Spielzeuge aber erst bei Ankunft im Flugzeug, der Bahn oder am Anfang der Autofahrt.

Effektive Kommunikation

Sprechen Sie in einer ruhigen, neutralen Stimme, wenn Sie mit Ihrem Kind sprechen oder Anweisungen geben. Vermeiden Sie es, zuviel positive oder negative Aufmerksamkeit dem Verhalten des Kindes zu geben, und geben Sie klare Anweisungen hinsichtlich des Verhaltens, das Sie stattdessen sehen möchten.

Oft gehorchen Kinder wahrscheinlicher, wenn das erbetene Verhalten mit einer positiven Folge verbunden ist. Zum Beispiel: “wenn Du meine Hand hältst, wirst Du einen zusätzlichen Bonbon bekommen, wenn wir angekommen sind”.

Auszeit – Ruheraum aufsuchen

Wenn Ihr Kind Schwierigkeiten hat, sich zu beruhigen, versuchen Sie einen abgelegenen Ort zu finden, wo Sie mit Ihrem Kind ruhig sitzen können. Warten Sie, bis sich Ihr Kind beruhigt und loben Sie dann dieses Verhalten.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Psychology & Psychiatry, Dez. 2012

Achtsamkeit in der Erziehung verringert Stress bei Kindern

26.01.2016 Während Achtsamkeit – ein auf die Gegenwart fokussiertes, offenes und nicht urteilendes Stadium der Aufmerksamkeit – eine weit verbreitete Stressbewältigungstechnik geworden ist, sind die Belege für ihre Wirkung auf Kinder eher spärlich.

Professorin Lea Waters vom Fachbereich für Positive Psychologie an der University of Melbourne sagt, dass etwa 31% der Kinder sich ‘sehr gestresst’ fühlen und 40% sich zuviele Sorgen machen.

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Bild: Mike Orrick

Stressfolgen bei Kindern

Stress und Anspannung führen oft dazu, dass Kinder Symptome wie Kopfschmerzen, Unterleibsschmerzen und Schlafprobleme bekommen, sagte sie.

“Wir wissen aus früheren Forschungsarbeiten, dass gestresste Kinder auf elterliche Unterstützung zurückgreifen, und dass ihre Eltern die Macht haben, das Stress-Niveau ihrer Kinder zu verringern oder zu steigern. Wir haben nun starke Belege dafür, dass Kinder von Eltern stärker profitieren, wenn diese mehr auf ihre Emotionen achten, und innehalten, bevor sie mit Verärgerung, Stress oder Frustration reagieren.”

Achtsamkeit kann emotionale Unterstützung verbessern

Während die meisten Eltern intuitiv ihren Kindern Liebe und emotionale Unterstützung bieten können, sagt Waters, kann Achtsamkeit die emotionale Unterstützung verbessern, indem sie den Eltern hilft, ihre eigene Aufmerksamkeit und Emotionen zu regulieren.
Die gute Nachricht ist: Achtsamkeit kann gelernt werden, und jeder kann mit Übung achtsamer werden.

Achtsamkeit ist mehr als nur ein ‘Schlagwort’. Es geht darum, präsent zu sein und jeder Aufgabe die volle Aufmerksamkeit zu schenken, sagte sie. Sich die Zeit zu nehmen, und die Probleme des Kindes erfassen, Vertrauen schenken und die emotionale Bindung führen zu einer reicheren und authentischeren Beziehung.

Es lehrt Kinder auch, wie man sich öffnet und die ganze Situation besser wahrnehmen kann – inklusive der eigenen Gedanken, Emotionen und Empfindungen – was einen wiederum entspannter werden lässt.

“Es gibt eine Reihe von Achtsamkeitsprogrammen, Apps fürs Smartphone und Bücher, die Eltern helfen können, achtsamer zu werden – einschließlich ‘mundgerechte’ Übungen, die nur wenige Minuten lang sind”, schließt Waters.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Melbourne; Jan. 2016

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