Tanzen und das Gehirn

Tanzen und das Gehirn

Tanzen kann die Anzeichen des Alterns im Gehirn rückgängig machen

27.08.2017 Tanzen oder Ausdauertraining: Studie untersuchte die Auswirkungen von zwei körperlichen Trainingsprogrammen auf die hippokampale Plastizität und das Gleichgewichtsvermögen.

Eine neue in Frontiers in Human Neuroscience veröffentlichte Studie zeigt, dass ältere Menschen – die regelmäßig an körperlichen Aktivitäten teilnehmen – die Zeichen des Alterns im Gehirn umkehren können, wobei Tanzen eine noch größere Wirkung hatte.

Sport hat einen großen Nutzen bei der Verlangsamung altersbedingter Degeneration der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit oder dieser gar entgegenzuwirken, sagt Dr. Kathrin Rehfeld vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Magdeburg.

Tanz- vs. Ausdauertraining

verschiedene tanzarten
Bild: Gerd Altmann

In der aktuellen Studie zeigen die Forscher, dass zwei verschiedene Arten körperlicher Betätigung (Tanz- und Ausdauertraining) den mit dem Altern verbundenen Abbau einer Gehirnregion (Hippocampus) entgegenwirken können. Im Vergleich führte aber nur das Tanzen zu spürbaren Verhaltensänderungen im Hinblick auf eine verbesserte Balance.

Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 68 Jahren wurden entweder einem 18-monatigen wöchentlichen Tanzkurs (Erlernen von verschiedenen Tanzabläufen) oder einem Ausdauer- und Flexibilitätstraining zugewiesen.

Zunahme der Hippocampus-Region

Beide Gruppen zeigten eine Zunahme der Hippocampus-Region des Gehirns. Dies ist von besonderer Wichtigkeit, weil dieser Bereich anfällig für altersbedingten Verfall sein kann und von Krankheiten wie Demenz bzw. Alzheimer betroffen ist.

Er spielt auch eine Schlüsselrolle bei Gedächtnis und Lernen, sowie dem Halten des Gleichgewichts.

Während vorherige Forschungsarbeiten gezeigt haben, dass körperliche Bewegung (zumindest kurzfristig) altersbedingte Gehirnverluste bekämpfen kann (langfristig sieht es nicht so gut aus), ist es nicht bekannt, ob bestimmte Sport- oder Bewegungsarten besser sein können als andere.

Ständig neue Herausforderungen

Um dies zu beurteilen, unterschieden sich die Übungsroutinen der Teilnehmer bei dieser Studie. Das traditionelle Fitnesstrainingsprogramm gab vorwiegend sich wiederholende Übungen wie Radfahren oder Nordic Walking vor, aber die Tanzgruppe wurde jede Woche durch etwas Neues herausgefordert.

Rehfeld erklärte: Sie hätten versucht, den Senioren in der Tanzgruppe ständig wechselnde Tanzroutinen verschiedener Genres (Jazz, Square, Latin-American und Line Dance) anzubieten.

Schritte, Armmbewegungen, Formationen, Geschwindigkeit und Rhythmen wurden jeweils alle zwei Wochen verändert, um sie in einem ständigen Lernprozess zu halten. Der anspruchsvollste Aspekt für die Teilnehmer sei gewesen, die Routinen unter Zeitdruck und ohne irgendwelche Hilfen vom Lehrer zu erinnern.

Besseres Gleichgewicht

Diese zusätzlichen Herausforderungen scheinen für den spürbaren Unterschied beim Gleichgewicht der Teilnehmer der Tanzgruppe verantwortlich zu sein. Rehfeld und ihre Kollegen bauen auf dieser Forschung auf, um neue Fitnessprogramme zu probieren, die das Potenzial haben, Anti-Aging-Effekte auf das Gehirn zu maximieren.

Jymmin

Im Moment bewerten sie ein neues System namens “Jymmin” (Jamming und Gymnastik), ein Sensor-basiertes System, das Klänge (Melodien, Rhythmus) auf der Grundlage körperlicher Aktivität erzeugt.

Wir wissen, sagte sie, dass Demenzpatienten stark auf das Hören von Musik ansprechen. Die Forscher wollten die vielversprechenden Aspekte der körperlichen Aktivität mit dem aktiven Musikmachen in einer Machbarkeitsstudie mit Demenz-Patienten kombinieren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Otto von Guericke Universität Magdeburg, Frontiers in Human Neuroscience – DOI: 10.3389/fnhum.2017.00305; Aug. 2017

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