Nucleus caudatus (Gehirn)

Nucleus caudatus (Gehirn)

Gehirn – Anatomie

Definition und Anatomie

Der Nucleus caudatus (auch als Schweifkern oder kurz Caudatus bekannt) ist eine der Strukturen, die das dorsale Striatum, ein Bestandteil der Basalganglien, ausmachen.

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Bild: N. caudatus (blau eingefärbt)

Während der N. caudatus aufgrund seiner Rolle bei der Parkinson-Krankheit seit langem mit motorischen Prozessen assoziiert ist, [Klärung noch notwendig] spielt er auch bei verschiedenen anderen nicht-motorischen Funktionen eine wichtige Rolle, einschließlich des prozeduralen Lernens, assoziativem Lernen und hemmender Kontrolle des Handelns, neben anderen Funktionen. Der Nucleus caudatus ist auch eine der Hirnstrukturen, die zum Belohnungssystem gehören, und als Teil der kortiko-Basalganglien thalamo-kortikalen-Schleife fungiert.

Struktur

Der N. caudatus bildet zusammen mit dem Putamen das dorsale Striatum, das als eine einzige funktionelle Struktur gilt; anatomisch gesehen wird es durch einen großen Trakt weißer Substanz, der inneren Kapsel, getrennt, so dass es manchmal auch als zwei Strukturen gesehen wird: das mediale dorsale Striatum (der N. caudatus) und das laterale dorsale Striatum (das Putamen).

In diesem Sinne sind beide funktional nicht durch strukturelle Unterschiede, sondern lediglich durch die topografische Verteilung der Funktion voneinander getrennt.

Kognitive Müdigkeit nach Schädel-Hirn-Trauma verbunden mit Aktivität des N. caudatus

02.09.2017 Forscher der Kessler Foundation haben die Mechanismen kognitiver Müdigkeit, eines Symptoms, das viele Menschen nach einer traumatischen Hirnverletzung bzw. Schädel-Hirn-Traumas (SHT) betrifft, näher untersucht.

Kognitive Müdigkeit

Personen mit neurologischen Verletzungen berichten oft über kognitive Müdigkeit, einem subjektiven Mangel an mentaler Energie (Konzentrationsproblemen und Motivationsmangel), der als Beeinträchtigung des täglichen Lebens empfunden wird.

Wegen unzureichenden Verbindungen zwischen Selbstberichten zur kognitiven (geistig-intellektuellen) Müdigkeit und Tests der kognitiven Leistungsfähigkeit suchten die Wissenschaftler um Glenn Wylie nach objektiveren Maßen, wie z.B. Zusammenhänge mit Neuroimaging-Befunden.

In der Kessler-Studie wurden die Aktivierungsmuster von 22 Personen mit mittelschwerem bis schwerem Schädel-Hirn-Trauma untersucht und mit 20 gesunden Kontrollen verglichen. Beide Gruppen absolvierten Tests des Arbeitsgedächtnisses während einer funktionellen MRT-Bildgebung des Gehirns.

Aktivität im Schweifkern

Die SHT-Gruppe berichtete über mehr Müdigkeit, obwohl die Leistung zwischen den Gruppen vergleichbar war. Die Ergebnisse zeigten, dass die Erfahrung der selbstberichteten Müdigkeit mit Aktivitätsunterschieden im N. caudatus (auch als Schweifkern bekannt) der Basalganglien verbunden ist.

Diese Ergebnisse stimmen mit den Befunden ähnlicher Forschungen mit einer Patientengruppe mit Multiple Sklerose (MS) überein, sagte Dr. Wylie, was darauf hindeutet, dass die SHT- und MS-Populationen einen Mechanismus der kognitiven Ermüdung gemeinsam haben.

Dies hat wichtige Auswirkungen auf die Entwicklung wirksamer Behandlungsmethoden. Die Studienbefunde weisen auf den Nucleus caudatus als wahrscheinliches Ziel für klinische Interventionen hin, um Ermüdungserscheinungen zu lindern, schreiben die Neurowissenschaftler im Fachblatt Scientific Reports.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Kessler Foundation; Scientific Reports – DOI: 10.1038/s41598-017-08846-6; Sept. 2017

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