Ernährung und Gehirnalterung

Ernährung und Gehirnalterung

Gehirnforschung – Gehirngesundheit

Die Ernährungsweise kann das Altern des Gehirns verlangsamen oder beschleunigen

18.07.2017 Eine im Fachblatt Brain, Behavior, and Immunity veröffentlichte Studie legt nahe, dass bestimmte Ernährungsweisen Inflammation (Entzündung) im Gehirn verringern oder erhöhen können – ein Zustand, der die Alterung des Gehirns beeinflusst.

Wissenschaftler der Columbia Universität nehmen an, dass die Auswirkungen von mediterraner Ernährung und ähnlichen Ernährungsmustern auf die Gehirngesundheit auf die Nährstoffe zurückzuführen sind, die Entzündungen im Gehirn verringern und zu einer Verlangsamung der Gehirnalterung beitragen können.

Geringeres Risiko für Demenzerkrankungen

Die auf der Alzheimer Association International Conference in London vorgestellten Befunde, können erklären, warum ältere Menschen, die sich in dieser Form ernähren, ein geringeres Risiko für Demenzerkrankungen wie die Alzheimer-Krankheit haben.

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Bild: LEEROY Agency (pixabay)

Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Einhaltung eines bestimmten Ernährungsmusters: Omega-Fettsäuren enthaltende Lebensmittel (wie z.B. Olivenöl oder Rapsöl), Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und kleinere Mengen an Alkohol – gegenüber einer Ernährung mit rotem Fleisch, fettreichen Milchprodukten und gesättigten Fetten – eine schützende Wirkung gegen die Alzheimer bietet, sagte Neuropsychologin und Epidemiologin Yian Gu.

Entzündliche Biomarker und Gehirnschrumpfung

In ihrer jüngsten Studie stellten Gu und Kollegen fest, dass erhöhte Werte entzündlicher Biomarker mit einer erhöhten Gehirnatrophie (Gehirnschrumpfung) verbunden ist.

Die Wissenschaftler wollten den zugrundeliegenden Mechanismus für diese Effekte erforschen, und untersuchten die Möglichkeit, dass Ernährungsformen wie die Mittelmeer-Diät Nährstoffe enthalten können, die die schädlichen Entzündungen im Gehirn verhindern können, was wiederum vor der Alterung des Gehirns schützt, sagte sie.

Gu und Kollegen untersuchten die Beziehung zwischen dem häufigen Konsum von verschiedenen Nährstoffen und den Werten zweier wichtiger Entzündungsmarker (C-reaktives Protein und Interleukin-6), dem Volumen der grauen Substanz im Gehirn und der kognitiven Leistung bei 330 älteren Menschen, die nicht an Demenz erkrankt waren.

Weniger Inflammation bei bestimmter Ernährung

Die Forscher stellten fest, dass Personen, die mehr Omega-3-Fettsäuren, Kalzium, Folsäure und Vitamine B1, B2, B5, B6, D und E verzehrten, niedrigere Mengen an entzündlichen Markern, mehr graue Substanz und eine bessere räumlich-visuelle Kognition hatten als diejenigen, die weniger dieser Nährstoffe zu sich nahmen.

Die Befunde legen auch nahe, dass eine größere, besser erhaltene graue Hirnsubstanz einer der Gründe sein könnte, warum Menschen, die mehr von diesen Nährstoffen konsumieren, bessere Denkfähigkeiten haben.

Die Forscher hoffen, dass diese Ergebnisse in größeren Studien und mit einer breiteren Palette entzündlicher Marker bestätigt werden.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Columbia Universität; Brain, Behavior, and Immunity – https://doi.org/10.1016/j.bbi.2017.04.022; Juli 2017

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