Eisen und das Gehirn
Klinische Psychologie – Gehirnforschung
Das Gehirn braucht möglicherweise Eisen für eine gesunde kognitive Entwicklung
29.01.2020 Der Eisengehalt im Hirngewebe steigt während der Entwicklung an und ist mit den kognitiven Fähigkeiten verknüpft, wie kürzlich in JNeurosci veröffentlichte Untersuchungen an Kindern und jungen Erwachsenen zeigen.
Zukünftige Arbeiten könnten zu einer Eisenergänzung als Intervention für eine atypische kognitive Entwicklung führen, schreiben die Forscher.
Eisen in den Basalganglien
Bild: Gerd Altmann
Die Gehirnzellen bleiben zum Teil gesund, indem sie Eisen speichern. Es ist am stärksten in den Basalganglien konzentriert, einer Hirnregion, die eingehende Informationen aktuell filtert und die beste Handlung vorschlägt.
Ein niedriger Eisengehalt in den Basalganglien während des frühen Lebens ist mit einer geistigen Beeinträchtigung verbunden, doch man weiß nicht, wie sich der Eisengehalt während der normalen Entwicklung verändert.
Bart Larsen von der Perelman School of Medicine, University of Pennsylvania, et al. untersuchten den Eisengehalt im Gehirn mit Hilfe von Magnetresonanztomographie-Bildgebungscans aus der Philadelphia Neurodevelopmental Cohort, einem Datensatz mit Aufnahmen von über 1.500 Kindern und jungen Erwachsenen im Alter von acht bis vierundzwanzig Jahren.
Eisenwerte im Gehirn während der Entwicklung
Das Forscherteam fand heraus, dass die Eisenwerte im Gehirn in den Basalganglien während der gesamten Entwicklung stetig ansteigen und in zwei Subregionen bis ins Erwachsenenalter weiter zunehmen.
Eine Abnahme des Eisengehalts im Gehirn in einer Subregion – dem sogenannten Putamen – war mit einer beeinträchtigten Leistung bei kognitiven Aufgaben verbunden, die das logische Denken und die räumliche Verarbeitung beinhalten. Dies legt nahe, dass Eisen im Gehirn für eine gesunde kognitive Entwicklung benötigt wird, schließen die Wissenschaftler.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: JNeurosci (2020). DOI: 10.1523/JNEUROSCI.2434-19.2020
Ähnliche Artikel
- Chronischer Eisenmangel und kognitive Funktionen im frühen Kindesalter. Die kognitiven Werte waren bei Kindern mit Eisenmangel auch nach der Intervention niedriger, trotz Verbesserung des Serumferritins
- Gehirnforschung