Erholung (Psyche, Psychologie)

Erholung (Psyche, Psychologie)

Gesundheitspsychologie

Ruhepausen, Erholung und das psychische Wohlbefinden

29.09.2016 Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Teilnehmer der bislang größten Umfrage zu diesem Thema wünschten sich mehr Ruhepausen bzw. Erholungspausen.

Die Ergebnisse der Erhebung – durchgeführt von Psychologen der Durham Universität – zeigen, dass fast ein Drittel (32 Prozent) der Befragten sagten, sie bräuchten mehr Erholung als der Durchschnitt, während nur 10 Prozent dachten, dass sie weniger benötigten.

Psychologisches Wohlbefinden

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Bild: Lucia Parrillo

Mehr als 18.000 Menschen aus 134 verschiedenen Ländern nahmen an der Erhebung teil, die psychologisches Wohl, das Erholungsverhalten und die Ansichten gegenüber Entspannung und Geschäftigkeit untersuchte.

Diejenigen, die meinten, sie benötigten mehr Ruhe und Erholung schnitten in Bezug auf das psychische Wohlbefinden schlechter ab.

Und diejenigen, die von sich sagten, sie würden nicht mehr Ruhepausen benötigen, hatten bessere Werte beim Test zum psychologischen Wohl: Sie hatten doppelt so hohe Punktzahlen wie diejenigen, die sich mehr Pausen wünschten. Dies legt nahe, dass die Wahrnehmung der Erholung ebenso wichtig ist wie die reale Ruhepause, sagten die Wissenschaftler.

Studienleiterin Dr. Felicity Callard sagte, dass die Fähigkeit der Menschen sich auszuruhen mit dem Ausmaß der psychologischen Gesundheit zusammenhängt.

Die fünf erholsamsten Aktivitäten

Interessanterweise verbringen die meisten Menschen ihre Ruhepausen am liebsten allein, fand die Studie heraus:

  1. Lesen (58 Prozent)
  2. in einer natürlichen Umgebung aufhalten (53,1 Prozent)
  3. Alleinsein (52,1 Prozent)
  4. Musikhören (40,6 Prozent)
  5. nichts Besonderes tun (40 Prozent)

Aktivitäten, bei denen man allein ist

Callard sagte: Es sei faszinierend, dass die am erholsamsten eingestuften Punkte Aktivitäten sind, die man häufig allein tut.

Vielleicht sind es nicht nur die Gesamtstunden des Ausruhens oder Arbeitens, die in Betracht gezogen werden müssen, sondern die Rhythmen unserer Arbeit, Ruhepausen und Zeit mit und ohne andere, sagte sie.

Modernes Leben

Die Ergebnisse der Studie kommen zu einer Zeit, in der der Drang zur Beschäftigung das moderne Leben definiert, und das Thema der Erholung und Ruhe bei vielen Menschen in den Gedanken ganz vorne steht.

Erholung scheint schwer erreichbar, ob in Beziehung zu einem erschöpften Körper, rasenden Gedanken oder einer hektischen Stadt.

Erholung ist eine breitere Kategorie als Schlaf und hat körperliche, psychische und spirituelle Komponenten. Aber wenig ist bekannt über die potentiellen erholenden Vorzüge von Ruhe bzw. Ruhepausen – zum Teil deswegen, weil es für verschiedene Menschen Unterschiedliches bedeutet, sagte Callard.

Die Erhebung hat auch gefragt, wie viele Stunden innerhalb der letzten 24 Stunden für Ruhepausen und Erholung aufgewendet wurden.

Die Ergebnisse zeigen, dass jüngere und besser verdienende Personen durchschnittlich weniger Stunden zur Erholung aufgewendet hatten. Personen in pflegenden Berufen und in Schichtarbeit berichteten ebenfalls über weniger Ruhepausen. Die Gesamtanalyse der Studie wird im nächsten Jahr veröffentlicht.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Durham Universität; Sept. 2016

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