Ergebnisse zum Hamburger Kognitionsinventar HAKI

Hamburger Kognitionsinventar

Gesundheit der Psyche

Probeseiten: Seite 8

1.3.3 Ergebnisse zum Hamburger Kognitionsinventar

Der HAKI wurde in vielen Untersuchungen mit Persönlichkeits- und Kognitionstests erprobt und in einigen klinischen Bereichen eingesetzt.

Zusammenhänge mit Kognitionsfragebögen

Beim Vergleich des HAKI’s mit der Übersetzung von Beck et al. entwickelten Cognition Checklist (CCL, 1987), dem von Klages ausgearbeiteten Fragebogen irrationaler Einstellungen (FIE, 1989) und der Trait-Angst-Skala (STAI von Laux et al., 1981) an 67 Personen, zeigte sich, dass bis auf die positiven Kognitionen (HAKI) alle Skalen im mittleren Zusammenhang miteinander stehen (Tönnies, 1997). Die größten Zusammenhänge gab es zwischen den negativen Kognitionsskalen der Tests, sowie zur Depression des CCL und der Trait-Angst. Dagegen ist die Korrelation zwischen angstspezifischer Kognitionen des CCL mit der Trait-Angst deutlich geringer. Darüber hinaus zeigt der Vergleich vor allem, dass negative Kognitionen untrennbar mit Angst und Depression verbunden sind.

Zusammenhänge mit Persönlichkeitsmerkmalen

·Beim Vergleich des HAKI’s mit dem Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI, Fahrenberg et al., 1978) zeigten sich deutliche Zusammenhänge zwischen negativen Kognitionen und den FPI-Skalen Nervosität, Depressivität, Erregbarkeit, Gehemmtheit und emotionale Labilität. Die positiven Kognitionen standen im geringeren Zusammenhang mit Geselligkeit und Extraversion.

·Innerhalb einer Studie (Tönnies, 1994, zitiert nach Tönnies, 1997) an 104 Psychosomatikern, in der die Beschwerdenliste (BL von Zerssen, 1976), der HAKI und der Gießener Beschwerdebogen (GBB von Brähler & Scheer, 1979) zum Einsatz kamen, ergab sich ein Zusammenhang zwischen den negativen Kognitionen und den von BL und GBB erfassten Beschwerden (insbesondere zur Erschöpfung (GBB), weniger zur Magensymptomatik (GBB) und allgemeinen Klagsamkeit (GBB)). Es gab keine signifikanten Gemeinsamkeiten zwischen GBB und BL zu den positiven Kognitionen.

Bei einer weiteren Studie zwischen den HAKI-Zusatzskalen und BL zeigen Selbstkritik und Selbstkontrolle mittlere Zusammenhänge mit der BL.
In beiden Studien gab es die höchsten Zusammenhänge zwischen der negativen psychosomatischen Befindlichkeit und der BL (.55 bzw. .63) sowie den GBB-Skalen (.37 – .57).

·In einer Untersuchung (Tönnies, Degler und Trettin von 1987, zitiert nach Tönnies, 1997) wurden 243 Personen die HAKI-Standardskalen, die Frankfurter Selbstkonzeptskalen (FSKN von Deusinger, 1986) und die Skala zur Erfassung der Selbstakzeptierung (SESA von Sorembe & Westhoff, 1985) vorgelegt. Die stärksten Zusammenhänge gab es zwischen den negativen Kognitionen zu SESA (-.50) und FSKN (genauer zu deren Subfaktoren Leistungsfähigkeit (-.52), Problembewältigung (-.50), Verhaltens- und Entscheidungssicherheit (-.55) und allgemeiner Selbstwertschätzung (-.55) sowie geringer zu weiteren Skalen des FSKN).

·Fox (1987, zitiert nach Tönnies, 1997) stellte einen Zusammenhang zwischen hoher Selbstachtung und Selbstunzufriedenheit, Selbstentmutigung und negativer psychischer Befindlichkeit fest. Ähnlich zeigten Vasta und Brockner (1979, zitiert nach Tönnies, 1997) den Zusammenhang zwischen hoher Selbstachtung und hohen Negativen Kognitionen.

·Bei der Korrelation der HAKI-Standardskalen mit den Skalen zur psychischen Gesundheit (SPG von Tönnies et al., 1996) anhand 242 Personen fand man, dass es nur schwache Zusammenhänge zwischen positiven Kognitionen und den positiven Merkmalen der SPG gab, andererseits hatten Personen mit höheren negativen Kognitionen ein geringeres Ausmaß an Autonomie, Willensstärke, Lebensbejahung und Sinnfindung.

Erkenntnisse über die Kognitionen verschiedener klinischer Gruppen

·Psychoneurotische Patienten (N=156) zeigten in einer Untersuchung von Tausch und Tönnies (1981, zitiert nach Tönnies, 1997) im Vergleich zu einer Gruppe mit 170 sogenannten Normalen signifikant erhöhtes Vorkommen an negativen Kognitionen und geringeres Vorkommen an positiven Kognitionen. Dieses Ergebnis, dass Psychoneurotiker eher negativ denken als positiv wurde durch viele weitere Studien bestätigt.
·Psychosomatisch Erkrankte (N = 49) wurden von Tönnies (1982, zitiert nach Tönnies, 1997) mit Psychoneurotikern (n=49) und Gesunden (n=50) verglichen.

Dabei zeigte sich, dass Psychosomatiker hinsichtlich der Ausprägung ihrer Kognitionen zwischen Psychoneurotikern und Gesunden stehen. Während die Psychoneurotiker einen größeren Anteil an negativen Kognitionen und einen kleineren an positiven als die Psychosomatiker aufwiesen, hatten diese auch einen erhöhten Anteil an negativen und einen erniedrigten an positiven Kognitionen gegenüber den Gesunden.

Auch fiel auf, dass die Psychosomatiker ein relativ ausgeglichenes Verhältnis von positiven und negativen Kognitionen hatten, während Gesunde mehr positive und Psychoneurotiker eher mehr negative Anteile in ihren Kognitionen hatten. Diese Ergebnisse wurden in zahlreichen Untersuchungen bestätigt.

·Bei verschiedenen Untersuchungen von stationären psychiatrischen Patienten wurde festgestellt, das sie im Gegensatz zu Gesunden verstärkte negative und verringerte positive Kognitionen haben. Borderliner haben den größten Unterschied zwischen beiden Arten der Kognitionen, danach kamen die depressiv Erkrankten.

Das HAKI wurde bei vielen klinischen Untersuchungen und bei Therapien eingesetzt um die Intervention zu überwachen, und um Erfolge zu dokumentieren (und diese sowohl qualitativ als auch quantitativ vergleichen zu können).

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