Facebook: Interaktionen (Psyche)

Facebook: Interaktionen (Psyche)

Facebook Psychologie

Freunde helfen Freunden auf Facebook, sich besser zu fühlen

06.09.2016 Persönliche Interaktionen zwischen nahen Freunden, sich nahestehenden Personen auf Facebook können einen großen Einfluss auf die Gefühle von psychischem Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit haben – die Auswirkungen können so stark sein wie eine Heirat oder ein Baby zu bekommen – laut einer in Journal of Computer-Mediated Communication publizierten Studie der Carnegie Mellon Universität.

Abhängig vom Kommunikationstyp

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Bild: Gerd Altmann

Aber nicht jede Interaktion hat diese positiven Effekte. Passiv Posts (Beiträge) anderer lesen oder Ein-Klick-Feedback (wie likes) zeigen die Auswirkungen nicht. Was wirklich hilft, damit andere sich gut fühlen, ist, wenn Personen, die einen kennen und sich Gedanken über einen machen, persönliche Kommentare oder Posts schreiben.

Dabei ginge es nicht um etwas, das besonders aufwändig ist, sagte Facebook-Forscherin Moira Burke, die ihren Doktor auf dem Gebiet der Mensch-Computer-Interaktionen an der Carnegie Mellon machte. Das könne eine Anmerkung sein bestehend aus einem oder zwei Sätzen. Das Wichtige dabei sei, dass sich ein enger Freund Zeit nimmt, etwas Persönliches zu schreiben. Der Inhalt könne aufbauend sein, und der bloße Akt der Kommunikation erinnere den Empfänger an bedeutsame Beziehungen in seinem Leben, sagte sie.

Wirkung auf Psyche

Die Forscher stellten fest, dass durchschnittlich sechzig solcher Anmerkungen von engen Freunden in einem Monat auf Facebook mit einer Zunahme des psychologischen Wohlbefindens und der Lebenszufriedenheit der Nutzer in Verbindung standen: Dieser Effekt konnte dann in etwa so groß wie der von großen Lebensereignissen werden, fanden die Wissenschaftler.

Hilfe für niedergeschlagene Menschen

Die Ergebnisse von Burke und Prof. Robert Kraut vom Human-Computer Interaction Institut an der CMU korrigieren das Bild früherer Studien, die oft gezeigt haben, dass die online auf sozialen Netzwerken verbrachte Zeit mit einer größeren Wahrscheinlichkeit mit Einsamkeit und Depression verbunden ist.

Das weist darauf hin, dass niedergeschlagene Menschen tatsächlich mehr Zeit auf sozialen Medien verbringen könnten, aber dann aus dem Grund, weil sie erfahren haben, dass sie sich anschließend besser fühlen können, sagte Burke. Sie werden von ihren Freunden daran erinnert, dass sie wichtig für sie sind.

Die Studie begleitete 1.910 Facebook-Nutzer aus 91 Ländern, deren Posts mit ihrem Wissen und Einverständnis über drei Monate anonymisiert beobachtet und analysiert wurden, und die jeden Monat zu Stimmungen, Wohlgefühl, Lebenszufriedenheit, Freude, Einsamkeit und Depression befragt wurden.

Durch das Studiendesign konnten Störfaktoren ausgeschlossen werden wie, dass fröhliche Menschen Facebook mehr benutzen, oder dass Wohlbefinden Veränderungen voraussagen, wie die Benutzer das Medium nutzen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Carnegie Mellon Universität, Journal of Computer-Mediated Communication – DOI: 10.1111/jcc4.12162; Sept. 2016

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