(Online-) Dating-Psychologie

(Online-) Dating-Psychologie

Sozialpsychologie

Forschung/Newsartikel zum Dating / Kennenlernen bzw. zur Partnerwahl.

Psychologische Verzerrung bei Partnerwahl

Warum kommen nette Typen zuletzt ins Ziel? Es wird alles von den Hormonen entschieden laut einer neuen Studie.

Der Eisprung verführt Frauen dazu, ‘sexy Schurken’ als gute Väter wahrzunehmen

Kristina Durante, Ph.D. Dozentin für Marketing an der Universität von Texas in San Antonio (UTSA) College of Business, zeigt, dass die Ovulationshormone (Hormone beim Eisprung) die Wahrnehmung von Frauen hinsichtlich der Männer als potenzielle Väter beim Dating beeinflussen.

“Frühere Forschung hat gezeigt, dass Frauen in der Woche nahe des Eisprungs anfangen, sexy, rebellische und gut aussehende Männer wie George Clooney oder Daniel Craig (als James Bond) besonders attraktiv zu finden”, sagte Durante. “Aber, es war lange unklar, warum Frauen denken, dass es klug ist, Lebensgemeinschaften mit dieser Art von Männern einzugehen.”

Frauen-Partnerwahl

In ihrer ersten Studie betrachteten Frauen Online-Datingprofile: entweder eines besonders attraktiven Mannes oder eines zuverlässigen Mannes, während Zeiten hoher und niedriger Fruchtbarkeit. Die Frauen wurden darum gebeten zu raten, wie viel Hilfe sie bei der Pflege und Fürsorge für ihr Baby und für das Heim von den Männern bekämen.

Wenn die Frauen dem Eisprung näher kamen, dachten sie, dass der sexy Mann mehr zu diesen häuslichen Pflichten beitragen würde. “Unter dem hormonalen Einfluss des Eisprungs, dachten Frauen, dass die sexy bösen Jungs treue Partner und bessere Väter werden würden”, sagte Durante. “Bei Betrachtung der sexy Schurken durch die Eisprung-Brille, sieht Mr Wrong genau wie Mr Right aus”.

Fürsorge als Kriterium

In einer anderen Studie interagierten Frauen direkt mit männlichen Schauspielern, die die Rollen von sexy Schurken und zuverlässigen Vätern spielten: einmal während des Eisprungs und wiederum bei niedriger Fruchtbarkeit. Wieder dachten Frauen nahe der Ovulation, dass der bad guy – aber nicht zuverlässige Vater – mehr zur Kinderbetreuung beitragen würde, aber nur wenn sie seine Partnerin wäre.

“Wenn sie danach gefragt wurden, was für einen Vater der sexy bad boy abgeben würde, wenn er Kinder mit einer anderen Frau haben sollte, wiesen die Frauen schnell auf die Mängel des ‘schlimmen Fingers’ hin”, sagte Durante. “Aber, wenn es ihr eigenes Kind wäre, glaubten Frauen nahe des Eisprungs, dass der charismatische und abenteuerlustige Schurke ein großartiger Vater für ihre Kinder wäre”.

Psychologische Verzerrung der Wahrnehmung

“Während diese psychologische Verzerrung (ihrer Wahrnehmung) einige Frauen Partner wählen lassen, die besser dafür geeignet sind, kurzfristige Partner zu sein, könnte es aber sein, dass es zu “kostspielig” ist, eine Paarungsgelegenheit mit einem sexy Schurken zu verpassen”, sagte Durante und fuhr fort: ” denn, Du weißt nie, ob er nicht ‘der Richtige” ist”.

© PSYLEX.de – Quelle: Journal of Personality and Social Psychology. Mai 2012

Hüten Sie sich vor Online-Dating Kriminellen

Neue Forschungsergebnisse wurden herausgegeben, zu einer neuen Form von Cybercrime (Internet-Kriminalität), die Online-Dating-Dienstleistungen (Partnervermittlungen im Internet) betrifft.

Verbrechen über Internet-Partnervermittlungen


Online-Dating Kriminalität

Experten sagen, dass die Verbrechen oft nicht gemeldet werden; zurück bleiben ausgenommene Opfer mit monetären und emotionalen Narben.

Ein neuer Artikel in der Zeitschrift Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking sagt, dass etwa 230.000 Menschen allein in England kriminellen Online-Partnervermittlungen zum Opfer gefallen sind.

Außerdem glauben die Forscher, dass mehr als 60 Milliarden Dollar jedes Jahr für Dienste ausgegeben werden, die betrügerisch sind.

Wie gehen die Kriminellen vor ?

In der Studie dokumentieren Monica Whitty, Ph.D. von der Universität von Leicester, UK und Tom Buchanan, Ph.D. von der Universität Westminster, London, das rasche Wachsstum dieser ernsten Verbrechen, und wie Cyberkriminelle ihre Opfer aussuchen und bestehlen.

Die Forscher entdeckten, dass das Prinzip meist gleich ist: die Online-Dating Kriminellen täuschen Liebesbeziehungen über die Online-Partnervermittlungen vor, und betrügen dann ihre Opfer um große Geldsummen über Monate oder länger.

“Diese Verbrechen sind sehr ernst und werden leider oft übersehen. Die Kosten für die Opfer sind sowohl versteckt (emotional) als auch sichtbar (monetär)”, sagte Brenda Wiederhold.

© PSYLEX.de – Quelle: Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking. März 2012

Unabhängig auftretende Frauen sind beim Dating erfolgreicher

Datingpsychologie

24.04.2015 Frauen hängen der veralteten Idee hinterher, dass Männer bei einer potentiellen Partnerin Konformität suchen.

Professor Matthew Hornsey vom Fachbereich für Psychologie von der University of Queensland sagt aber: obwohl die landläufige Meinung sei, Männer würden relativ konformistische Frauen bevorzugen, seine Daten eher das Gegenteil sagten.

Konformität, Konformismus

Konformität bezeichnet die Übereinstimmung einer Person mit den Normen einer Gesellschaft. Praktisch bedeutet dies, dass man sich der gesellschaftlichen Norm anpasst und sich dem Gruppendruck unterordnet.

Hornsey und Mitarbeiter führten mehrere Studien durch, die die Attraktivität verschiedener Datingszenarien testeten.

Sie benutzten beliebte Dating-Apps, Seiten und zeigten den Teilnehmern Profile potentieller Dates, die konformistisch oder nicht-konformistisch in ihrer Kleidung, ihren Einstellungen und Geschmäckern waren.

In allen Fällen bevorzugten Männer und Frauen nicht-konformistische PartnerInnen.

In anderen Studien füllten die Teilnehmer Persönlichkeitsfragebögen aus und bewerteten ihren Erfolg beim Kennenlernen.

Frauen, die von sich behaupteten, sie wären unabhängiger, berichteten über einen größeren Erfolg beim Dating.

Hornsey sagte: bei den seltenen Gelegenheiten, wo die Ergebnisse für männliche und weibliche Teilnehmer variierten, waren es die Frauen, die am meisten vom Non-Konformismus profitierten.

Mythos der unterwürfigen, bescheidenen und verträglichen Frau

Er sagte, dass die Befunde überwältigend positiv für die Frauen waren und einige lang gehegte Mythen sprengten.

“Ein flüchtiger Blick auf Etikette, Umwerben und ‘Korrektheit’ des frühen 20. Jahrhundert zeigt eine Erwartung, dass Frauen unterwürfig, bescheiden und verträglich sein sollten”, sagte er in Personality and Social Psychology Bulletin.

Aber die Zeiten haben sich geändert. Die Gesellschaft sagt uns jetzt, dass Unabhängigkeit ein Zeichen von Integrität und starkem Charakter ist, führt er weiter aus.

Das alte Geschlechtsstereotyp – dass Männer konformistische, unterwürfige Frauen attraktiv finden – stirbt langsam aus.

“Die Folge könnte aber noch sein, dass Frauen sich selbst beim Dating zügeln, obwohl es ihnen besser täte, nur sie selbst zu sein.”

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Queensland, Personality and Social Psychology Bulletin, Society for Personality and Social Psychology; April 2015

Die Rolle der Selbstüberschätzung beim Dating

Oder: Warum bekommt der großspurige Typ das Mädchen?

17.06.2015 Die Forscher Sean Murphy und Professor Bill von Hippel vom Fachbereich für Psychologie an der University of Queensland und Kollegen haben die Verbindung zwischen übersteigertem Selbstvertrauen und romantischer Erwünschtheit bei Männern und Frauen untersucht.

Übersteigertes Selbstvertrauen

Die Leute neigen eher dazu, ein übersteigertes Selbstvertrauen als unattraktiv zu bewerten, sagte Murphy.
“Aber unsere Arbeit zeigt, dass Zuversicht ein solch mächtiges Signal ist, das ein etwas übersteigertes Selbstvertrauen tatsächlich hilfreich sein kann”, sagte er in der Zeitschrift Personality and Social Psychology Bulletin.

Die Forscher führten eine Reihe von Online-Experimenten mit mehr als 3.000 männlichen und weiblichen Versuchsteilnehmern durch und maßen deren Zuversicht. Anschließend schrieben die Probanden Dating-Profile, die von Teilnehmern des anderen Geschlechts bewertet wurden.

Übertrieben zuversichtliche Leute wurden im Durchschnitt als Mischung aus hoch-wünschenswerten Selbstvertrauens und hoch-unerwünschter Arroganz betrachtet, sagte Murphy.

Erfolgreicher im Wettbewerb

Ein Schlüsselthema schien dabei zu sein, ob es Mitbewerber für das erwünschte “romantische Ziel” gab.

Frauen fanden die großspurigen Männer anfangs nicht unbedingt attraktiver.

Als den Männern jedoch die Gelegenheit gegeben wurde, ihr Profil gegen das von anderen antreten zu lassen, waren sie weniger bereit, gegen die großspurigen Typen anzutreten. Übertrieben zuversichtliche Teilnehmer waren dagegen eher bereit, gegen andere anzutreten.

Computer-Simulationen basierend auf den Befunden ergaben, dass sich selbstüberschätzende Männer eher Erfolg bei Frauen in einem wettbewerbsorientierten Umfeld wie einer überfüllten Bar oder Klub haben. Denn sie geben weniger wahrscheinlich beim Konkurrieren um ihre Aufmerksamkeit nach, und gehen eher gestärkt in den ‘Wettkampf’.

Auch bei Frauen anzutreffen

Die Forscher stellten auch fest, dass Großspurigkeit nicht nur bei Männern funktioniert; auch sich selbstüberschätzende Frauen sind gleichermaßen effektiv bei der Abschreckung anderer Frauen.

“Unsere Studie könnte eine dieser uralten Fragen beantworten: ‘Was in aller Welt will sie mit dem?’, sagte Murphy.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Queensland, Personality and Social Psychology Bulletin; Juni 2015

Welche Präferenzen haben Online-Dater hinsichtlich der Bildung?

07.07.2018 Eine im Fachmagazin Journal Psychological Science publizierte Studie untersuchte, welche Präferenzen Online-Dater hinsichtlich der Bildung des potenziellen Partners haben.

In ihrer psychologischen Forschungsarbeit analysierten Stephen Whyte von der Universität Queensland und Kollegen die Daten von 41.936 weiblichen und männlichen Mitgliedern eines Online-Dating-Portals auf ihre Bildungspräferenzen bei der zukünftigen Partnerin / beim potenziellen Partner.

Veränderung des Datingverhaltens

Die Befunde zeigen, dass

  • Frauen häufiger als Männer Bildungspräferenzen in jedem Alter einfordern.
  • Beide Geschlechter legen im Alter von 18 – 30 Jahren (die fruchtbarsten Lebensjahre) am meisten Wert auf den Bildungsgrad ihrer möglichen Partner.
  • Wurden jedoch Mitglieder, denen das Bildungsniveau der möglichen Partner gleichgültig waren, ausgeschlossen, konnten für Männer und Frauen unterschiedlicher Altersgruppen spezifische Bildungsvorlieben festgestellt werden.
  • Das heißt, während Frauen in den Jahren der maximalen Fruchtbarkeit differenziertere Bildungspräferenzen zum Ausdruck brachten, nahm ihre Ausrichtung darauf mit dem Alter ab.
  • Die Spezifität der Männer blieb dagegen bis in ihre 40er Jahre stabil, wurde aber größer als die der postreproduktiven Frauen, und war dann in den Spitzenjahren des Karriere-Verdienstpotenzials höher.
  • Wurde das Bildungsniveau der Online-Dater berücksichtigt, gaben Frauen (im Vergleich zu Männern) eher eine höhere Mindestpräferenz für das Bildungsniveau bei einem potenziellen Partner an.

Die psychologischen Befunde liefern damit einen Überblick über die Veränderungen der Bildungspräferenzen im Dating-Verhalten im Laufe der Jahre, schließen die Wissenschaftler.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal Psychological Science – https://doi.org/10.1177/0956797618771081

Forschung, News

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