Hydroxyzin (AH 3, Atarax)

TranquilizerPsychopharmaka

Wirkung, Wirkstoff, Indikation

Einordnung unter: Tranquilizer / Beruhigungsmittel, Psycholeptika, Anxiolytika, Antihistaminika.

Wirkstoff, Wirkstoffgruppe: Hydroxyzin, Histamin-H1-Antagonist
Wirkung auf die Psyche: beruhigend, angstlösend.

Psychopharmaka, die den Wirkstoff Hydroxyzin enthalten: AH 3 N, Atarax (s.a. Atarax Erfahrungen), Elroquil, Vetaraxoid.

Das Medikament wird zur Linderung der Angst, Spannungszuständen, emotionaler / gedanklicher Unruhe sowie bei Ein- und Durchschlafstörungen angewandt.

Mögliche Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen:

Häufig bei Hydroxyzin: Müdigkeit, Mattigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, verlängerte Reaktionszeit, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, vegetative Begleiterscheinungen wie Akkommodationsstörungen, Mundtrockenheit, Gefühl einer verstopften Nase, Erhöhung Augeninnendruck, Obstipation und Miktionsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Appetitverlust oder Appetitzunahme und epigastrische Schmerzen, Tachykardie – Herzrhythmusstörungen.

Paradoxe Reaktionen wie Unruhe, Erregung, Spannung, Schlaflosigkeit, Albträume, Verwirrtheit, Sinnestäuschung, Zittern. Selten bei Hydroxyzin zerebrale Krampfanfälle. Allergische Hautreaktionen und Photosensibilität, cholestatischer Ikterus und Störung der Körpertemperaturregulierung.

In Ausnahmefällen Blutbildveränderungen in Form von Leukopenie, Thrombopenie und hämolytische Anämie.

Sehr selten: aplastische Anämie (Einzelberichte bei Polymedikation) und Agranulozytose.

Vereinzelt sexu. Funktionsstörungen und Störungen Glukosestoffwechsel. Bei Patienten mit Phäochromozytom kann es zu einer Katecholamin-Freisetzung kommen. Nach längerfristiger täglicher Anwendung kann es bei plötzlichem Absetzen zu einem möglichen verstärkten Auftreten von Schlafstörungen kommen.

Warnhinweise, Gegenanzeigen

Gegenanzeigen

Nicht anwenden bei: Engwinkelglaukom, Intoxikation durch Alkohol und Medikamente wie Opioide, Hypnotika und Psychopharmaka, Personen unter 6 Jahren, MAO-A-Hemmer (irreversible)-Einnahme, Prostatahyperplasie mit Restharnbildung, Überempfindlichkeit gegen gegen Hydroxyzin oder andere Antihistaminika.

Anwendungsbeschränkungen

Hydroxyzin ist in der Anwendung beschränkt bei: Eingeschränkte Leberfunktion, Phäochromozytom. Patienten mit fokalen kortikalen Hirnschäden und Krampfanfällen in der Anamnese; Epilepsie. Patienten mit Neigung zu Herzrhythmusstörungen bzw. bei gleichzeitiger Gabe von Medikamenten, die Herzrhythmusstörungen auslösen können.

In der Schwangerschaft Strenge Indikationsstellung, kontraindiziert kurz vor und während der Geburt.
Während der Stillzeit: Kontraindikation.

PRAC: neue Maßnahmen zur Minimierung der Herzrisiken

14.02.2015 Der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) empfiehlt nach seinem Risikobewertungsverfahren zu Hydroxyzin-haltigen Arzneimitteln, dass es ein kleines, aber signifikantes Risiko für QT-Intervall-Verlängerung und Torsade de Pointes (kann in Kammerflimmern übergehen) gibt.

Indikation

Hydroxyzin ist angezeigt bei Zuständen von Übererregung und Nervosität, Spannungszuständen, Schlafstörungen und Angstzuständen, sowie bei Allergien.

Der PRAC empfiehlt einige Maßnahmen zur Minimierung des Risikos bei der Anwendung des Medikaments:

  • Hydroxyzin sollte möglichst kurz und mit niedriger Dosierung, und nicht bei älteren Menschen angewendet werden.
  • Pro Tag sollten nicht mehr als 100 mg bei erwachsenen Patienten (50 mg bei älteren, wenn es keine Alternativen gibt) und 2 mg/kg Körpergewicht bei Kindern(40 kg oder weniger) verabreicht werden.
  • Patienten mit Herzarrhythmie sollten Hydroxyzin nicht einnehmen.
  • Gleichzeitige Einnahme mit Medikamenten, die die Wahrscheinlichkeit für eine QT-Verlängerung vergrößern, ist zu vermeiden.
  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Herzfrequenz-verlangsamenden oder Kalium-verringernden (Blut) Arzneimitteln sollte Hydroxyzin vorsichtig eingesetzt werden.

Der PRAC empfiehlt weitere Studien und Kontrollen.

© arznei-news.de – Quellenangabe: PRAC, EMA; Feb. 2015

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