Amisulprid Erfahrungen, Erfahrungsberichte

Erfahrungen, Erfahrungsberichte zu: Amisulprid; weitere Erfahrungsberichte zu diesem Wirkstoff unter Solian Erfahrungen.

me sagte am 06.02.2019:
Hintergrund: mehr als drei Jahre Leben mit Depressionen, mehr als zwei Jahr Leben mit Angstzuständen. In den letzten 6-8 Monaten habe ich erhebliche Verbesserungen bei beiden, mehr bei der Depression festgestellt. Habe ein paar Antidepressiva und Antipsychotika ausprobiert, zoloft und Escitalopram, Olanzapin, abilify, Seroquel (könnten noch mehr gewesen sein, kann sie im Moment allerdings nicht alle erinnern).
Derzeit bin ich auf 0,06g Fluoxetin, 0,045g Mirtazapin und 0,3 g Amisulprid.

Ich fing an mit 0,05g morgens und 0,05g abends und bemerkte einige Verbesserungen, reduzierte allgemeine Angst, wurde gesprächiger, allgemeine Verbesserung der Stimmung und Motivation. Meine Dosis wurde anschließend auf 0,1g morgens und 0,1g abends erhöht, da es immer noch definitiv Raum für Verbesserungen gab. Weitere Senkung der Angst, deutliche Reduzierung der Verfolgungsangst-Gedanken, zum Beispiel. Menschen lachen über mich oder ich denke, man könnte es auch Paranoia, paranoide Gedanken nennen. Mein Dosierung wurde weiter auf 0,15g morgens 0,15g abends erhöht. Ich bin nicht sicher, ob die starke Müdigkeit auf Amisulprid oder einen anderen Faktor zurückzuführen ist aber ich bin viel müder geworden, seit die Dosis erhöht wurde. Weitergehende Linderung bei den Angstzuständen bis zur Entspannung, obwohl dies ein Nebeneffekt der Lethargie ist.

Derzeit sind die paranoiden Gedanken dramatisch verringert, im Vergleich mit vor dem Beginn mit Amisulprid. Mit jeder Erhöhung der Dosis bemerke ich eine Verbesserung in der Stimmung, was aber in der Regel nach ein paar Tagen etwas nachläßt. Ich glaube, es hat Wunder bei meiner generalisierten Angststörung und sozialen Angst gewirkt, aber ich bin noch lange nicht vollständig auf dem Damm.

Largit sagte am 14.08.2019:
Danke für den Erfahrungsbericht. Ich frage mich, ob dieses Medikament mir auch bei Depression und Angststörung hilft? Abilify, das ich derzeit nehme, scheint seinen Job zu tun. Mein Problem damit ist aber, die Sedierung und Reflux, das Abilify bei mir auslöst. Also, ich dachte, ich versuche es mal und habe mehr Glück in Bezug auf die Nebenwirkungen. Aber ich möchte es wegen Depression und Angststörung nehmen. Wäre dankbar für weitere Erfahrungen.

Tom sagte am 05.06.2022:
Allgemeine Gewichtszunahme, sexuelle Potenzstörungen (als Mann), gelegentliche Kopfschmerzen, verminderte Sehstärke, vermehrte Lebensmittel-Intoleranzen.
Als PTBS Patient war Amisulprid hilfreich, dies bereits in kleinen Dosen (50mg).
Mehrere Reduzierungs- und Absetzversuche über einen Zeitraum von 10 Jahren (Ausgangsdosis 50mg) sind fehlgeschlagen.

Seni sagte am 08.02.2023:
Erfahrungsbericht zu Amisulprid bei Schizophrenie: Ich habe dieses Medikament Amisulprid 3 Jahre lang genommen, das für Psychose/Schizophrenie verschrieben wurde und ich habe mich nie besser gefühlt! Es war das wirksamste Medikament, das ich je genommen habe, ich war so high, so zuversichtlich, sozial und positiv. Ich war frei von Symptomen! Aber es erhöhte meinen Prolaktinspiegel auf 600.

Solien am 13.07.2023:
Meine Erfahrung mit Amisulprid bei chronischer depressiver Störung mit paranoiden und Zwangsgedanken. Dieses Medikament hat mir meine Paranoia und intrusiven Gedanken weggenommen, es macht mich geselliger und ruhiger und es hilft mir meine Zwangsneurosen loszuwerden.

citrus am 15.09.2023:
Paranoide Schizophrenie in Kombination mit 99%igem ADHS bzw. ADS.
Immer noch ist bei 300mg eine unruhige Kompenente da doch meine psychischen Symptome sind drastisch gelindert und sogar noch ins bessere gewandert – eben die niedrigere Angst-/Zwangsschwelle die verbesserte lockerere Laune und eine bessere Grundstimmung.
Keine Nebenwirkungen; Ich bin nicht sediert also klar und habe keine Hungerattacken wie bei Seroquel, Olanzapin o.ä. – auch keine Schlafabnormitäten vgl. Schlafhabita.
Es ist ein Medikament daß es einem leichter macht.
Alles in allem 10/10 Punkten von meiner Sicht aus für ein verträgliches Medikament und ich hatte so einige…

Bob am 19.09.2023:
Ich hatte nach zwei psychotischen Episode vor 7 und 9 Jahren (Diagnose paranoide Schizophrenie) und der langjährigen Einnahme von Amisulprid als Neuroleptikum keine psychotischen
Episoden mehr.
Nach den psychotischen Episoden hatte ich jeweils ca 10 Monate dauernde starker depressive Symptome (Diagnose postschizophrene Depression). Symptome waren starke Müdigkeit und
hoher Schlafbedarf, körperliche wie geistige Erschöpfung (ohne Auslöser), mangelnde Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung, sehr negative Gedanken (bis hin zu
Suizidgedanken) und mangelnder Antrieb (ganze Tage nur zuhause und teilweise nur im Bett verbracht).
Nach ca 10 Monaten verbesserte sich die Depression, meist ohne Zutun / direkten Zusammenhang mit Antidepressiva) von allein. Seit ca 6 1/2 Jahren bin ich wieder arbeitsfähig
(Bereich Informatik).

Allerdings hatte ich ab und zu (ca. alle 3-6 Monate) leichte bis mittelschwere depressive Episoden von 2-21 Tagen Länge. Zudem war ich starker Raucher (ca. 20 Zigaretten pro Tag),
was zunehmend meine Gesundheit beeinträchtigte.
Mit meinem Psychiater versuchte ich mehrere Antidepressiva, die jeweils nicht gegen die Symptome wirkten und nur Nebenwirkungen verursachten:
* Citalopram (SSRI)
* Venlafaxin (SNRI)
* Moclobemid (MAO-A Hemmer)

Bupropion war lange nicht in Betracht gekommen, da es dopaminerg (domapinausschüttend bzw. domamin-wiederaufnahmehemmend) wirkt und dies eigentlich bei Schizophreniepatienten
unerwünscht ist. Hier versucht man ja, eine übermäßige Ausschüttung von Dopamin eigentlich zu vermeiden/zu regulieren, so auch bei mir mit dem Neuroleptikum Amisulprid (welches
auch das vierte Neuropletikum war, was ich ausprobierte).
Da die bisherige Wirkstoffe aber nicht wirkten, haben wir (ich und mein Psychiater) uns dennoch für die Einahme entschieden. Ich sollte Frühwarnsymptome von Schizophrenie bei der
Ersteinnahme möglichst genau beobachten.

Nach der ersten Einnahme hatte ich 2-3 Stunden später einen starken Bewegungsdrang und Antrieb (ich bin dann einfach mehrere Stunden spazieren gegangen). In den darauffolgenden
Tagen besserte sich dies jedoch.
Langsam und nach ca 2 Wochen verbesserten sich die depressiven Symptome und sind seither vollständig verschwunden. Ich nehme Bupropion nun seit 16 Monaten. Ich habe seitdem einen
sehr guten aber nicht übermäßigen Antrieb (ein übermäßiger Antrieb wäre ein Frühwarnsymptom der Schizophrenie).
Mein Schlafrhythmus veränderte sich: Früher war ich Eule, also spät im Bett und spät wieder wach, jetzt bin ich Lärche, also früh im Bett und früh wach. Das Schlafbedürfnis
reduzierte sich von ca 9 Stunden auf 6-7 Stunden. Einschlafprobleme habe ich seitdem keine mehr (ca 3-10 Minuten bis zum Einschlafen). Die 6-7 Stunden schlafe ich fast immer durch
(deutlich weniger wäre wiederum ein Frühwarnsymptom für Schizophrenie). Mein Antrieb ist jetzt morgens am höchsten und wird über den Tag weniger.
Mein Gewicht hat sich (sicherlich durch längere Aktivzeiten und mehr Sport) seitdem von leichtem Übergewicht (ca 80kg bei 174cm Körpergröße) auf Normalgewicht (ca 74kg) reduziert
und dort seit mehreren Monaten eingependelt.
Meine Konzentrationsfähigkeit ist durchweg normal und das erste mal seit dem Auftreten der Schizophrenie wieder konstant und dauerhaft gut. Dadurch kann ich durchweg normal
arbeiten (geistige Arbeit im Informatikbereich, Programmierung und viele Meetings), 40 Stunden pro Woche.
Vor 14 Tagen habe ich aufgehört zu Rauchen und im Gegensatz zu früheren Aufhörversuchen war der Suchtdruck die ersten Tage handelbar und nicht zu stark. Im Moment bin ich recht
zuversichtlich, dass ich es dauerhaft schaffe aufzuhören.
Die „Nebenwirkungen“ von Bupropion sind daher fast alle positiv. Negativ fällt nur ein lauterer Tinnitus auf. Der war schon vorher vorhanden (früher zu laut Musik gemacht) und ist
etwas lauter geworden, beeinträchtigt aber meinen Alltag nicht.

Nicht wirklich verstanden habe ich bisher das Zusammenspiel von Amisulprid und Bupropion:
Eigentlich würde man meinen, man tritt auf Bremse (Amisulprid) und Gas (Bupropion) gleichzeitig, da das erstere Dopamin reduzieren soll und das zweite es eher erhöhen. Dies ist
aber nicht wirklich der Fall, beide erwünschte Wirkungen treten gleichzeitig ein. Der Wirkmechanismus von beiden Medikamenten ist also wohl deutlich komplexer als nur mehr oder
weniger Dopamin. Soweit ich weiß, ist er auch bei beiden bis heute nicht endgültig verstanden, wie bei den meisten Psychopharmaka. Klinische Studien beweisen jedoch die
Wirksamkeit (im Vergleich zu Placebo).

Ich denke, das die Wirkung solcher Medikamente sehr individuell ist und bei fast jedem etwas anders ist. Ich habe nach vielen Jahren Probieren und 4 verschiedenen Neuroleptika und
4 verschiedenen Antidepressiva nun eine für mich gut wirksame und verträgliche Kombination gefunden.
Ich kann nur jedem Mut machen, einen langen Atem zu haben, nicht zu verzweifeln und die Zuversicht nicht zu verlieren.

Dosen:
* 75 mg Amisulprid / d
* 150 mg Bupropion / d


Weitere Erfahrungsberichte zu diesem Medikament sind etwas weiter unten zu finden.

Beiträge zu “Amisulprid Erfahrungen, Erfahrungsberichte”

  1. Es ist ein Lebensretter! Ich bin glücklich und wieder ein normaler Mensch!! Vor diesem Medikament war ich wie ein Zombie, sehr, sehr schlimme Angstzustände, Zwangsstörungen, mein Leben war schrecklich. Jetzt sind alle Symptome verschwunden.

Welche Erfahrung haben Sie mit diesem Medikament gemacht, oder haben Sie eine Frage dazu?

Hat das Medikament geholfen (Dosierung, Dauer der Anwendung)? Was hat sich verbessert / verschlechtert? Welche Nebenwirkungen haben Sie bemerkt?


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