Vareniclin (Champix)

Vareniclin (Champix) ist ein Medikament gegen die Nikotinsucht. Es dockt an den Nicotinrezeptoren an. Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Kopfschmerz, Erbrechen, Blähungen und Schlafstörungen.

News zu Vareniclin

Wirkung, Einsatz

Wirkstoff: Vareniclin; Handelsname Champix in Europa;
Wirkung auf Organismus als: Partialagonist an Nikotinrezeptoren
Das Medikament gehört zu den Psychopharmaka und ist zugelassen und wird verkauft in Deutschland.

Medikamente, die den Wirkstoff Vareniclin enthalten: Champix, Chantix.

Vareniclin kommt bei der Raucherentwöhnung zum Einsatz.

Mögliche Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen bei Vareniclin:

Recht häufige unerwünschte Wirkungen sind: Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Flatulenz und Störungen des Schlafs.

Dazu kommen: Depression, Übererregung, Aggressivität und auffälliges Verhalten, selbstmörderische Gedanken, kardiovaskuläre Probleme, Gewichtszunahme.

Verlust an Bewusstsein – Benommenheit, visuelle Störungen, Suizidgefahr, Gewalttätigkeit, Verschlechterung von Diabetes, Schlafprobleme, abnorme Träume.

Warning vor Nichtraucher-Medikament Champix

25. Mai 2012 Champix ist ein Medikament, das helfen soll mit dem Rauchen aufzuhören. Der Wirkstoff heißt Vareniclin; die Handelsnamen sind Chantix in Nordamerika bzw. Champix in Europa. Der chemische Name ist (6R,10S)-7,8,9,10- Tetrahydro-6,10-methano -6H-pyrazino[2,3-h][3] benzazepin.

Es wird im Zusammenhang mit Champix über viele Fälle von schweren unerwünschten Wirkungen gesprochen.

Allein (von 1998 bis 2010) in den USA sind 13.243 Fälle schwerer unerwünschter Wirkungen, wie Depressionen, Suizidversuche oder gelungene Suizide dokumentiert.

Weitere unerwünschte Wirkungen können sein:

  • Aggressivität
  • Benommenheit
  • Blähungen
  • Erbrechen
  • Herzinfarkt
  • Herzrhythmusstörung
  • Kopfschmerz
  • Schlafstörung
  • Schwindel
  • Übelkeit

Unter Nebenwirkungen finden Sie weitere unerwünschte Wirkungen.

Allein in Australien wurde zwischen 2008 und 2010 von 15 Menschen berichtet, die Suizid begangen haben und von 191, die Suizidgedanken hatten. Eine Sprecherin von Pfizer Australien sagte: „Rauchen tötet 19.000 Australier jedes Jahr“.

Champix wird in Deutschland ebenfalls von Pfizer vermarktet.

Neue Studie belegt die Sicherheit von Vareniclin

20.02.2020 Eine Real-World-Studie mit über 600.000 erwachsenen Teilnehmern ohne Vorgeschichte einer Depression hat ergeben, dass das Raucherentwöhnungsmedikament Vareniclin (Handelsnamen Chantix, Champix) im Vergleich zur Nikotinersatztherapie (NRT) nicht mit einem erhöhten Risiko einer kardiovaskulären oder neuropsychiatrischen Krankenhauseinweisung verbunden zu sein scheint.

Diese Ergebnisse, die in der wissenschaftlichen Zeitschrift Addiction veröffentlicht wurden, bestätigen die Ergebnisse früherer klinischer Studien und liefern einen weiteren Beleg für die Sicherheit von Vareniclin als Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung, schreiben die Studienautoren.

Verglichen mit NRT waren Vareniclin und Bupropion mit einem 20% bzw. 25% niedrigeren 1-Jahres-Risiko für einen kardiovaskulären Krankenhausaufenthalt verbunden. Im Vergleich zu NRT war Vareniclin mit einem 35% niedrigeren bzw. Bupropion mit einem 21% höheren 1-Jahres-Risiko für eine neuropsychiatrischen Krankenhauseinweisung verknüpft.

Kardiovaskuläre Ereignisse, schwere neuropsychiatrische Symptome und Suizidalität

Seit langem gibt es Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Vareniclin. Als Reaktion auf Berichte an das Meldesystem für unerwünschte Ereignisse (Adverse Event Reporting System) der US Food and Drug Administration verhängte die FDA 2009 eine „Black Box“-Warnung, ihre schärfste Art von Warnung, zu Vareniclin wegen psychiatrischer Nebenwirkungen und nahm zusätzliche Warnungen im Beipackzettel über kardiovaskuläre Ereignisse im Jahr 2012 und schwere neuropsychiatrische Symptome und Suizidalität im Jahr 2013 auf. Die Black-Box-Warnung wurde 2016 aufgehoben.

Wirksamkeit

Vareniclin ist eines der wirksamsten Medikamente zur Raucherentwöhnung, die derzeit erhältlich sind. Ein Cochrane-Review aus dem Jahr 2013 ergab, dass Vareniclin wirksamer bei der Raucherentwöhnung ist als Bupropion und Nikotinersatztherapie, obwohl die Wirksamkeit einer langfristigen (> 52 Wochen) Raucherentwöhnung nur begrenzt belegt ist.
© arznei-news.de – Quellenangabe: Addiction – https://doi.org/10.1111/add.14951.

Richtlinie: Vareniclin wird nachdrücklich zur Raucherentwöhnung empfohlen

24.07.2020 Laut einer Praxisleitlinie der American Thoracic Society, die in der Ausgabe vom 15. Juli des American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine online veröffentlicht wurde, wird Vareniclin (Champix) gegenüber Nikotinpflaster bei erwachsenen Rauchern, die aufhören möchten, nachdrücklich empfohlen.

Dr. Frank T. Leone von der University of Pennsylvania in Philadelphia und Kollegen von der American Thoracic Society priorisierten Fragen und Ergebnisse, die für Kliniker wichtig sind, und führten dann systematische Übersichtsarbeiten durch, um zu der evidenzbasierten Leitlinie für die Einleitung einer pharmakologischen Therapie bei nikotinabhängigen Erwachsenen zu gelangen.

Nachdrückliche Empfehlungen

Die Leitlinie enthält fünf nachdrückliche Empfehlungen und zwei bedingte Empfehlungen zur Wahl der Pharmakotherapie.

  • Die Verwendung von Vareniclin anstelle eines Nikotinpflasters,
  • von Vareniclin anstelle von Bupropion und
  • von Vareniclin anstelle eines Nikotinpflasters bei Erwachsenen mit einer komorbiden psychiatrischen Erkrankung

erhielten alle nachdrückliche Empfehlungen.

Darüber hinaus wurde auch

  • die Einleitungstherapie mit Vareniclin bei Erwachsenen, selbst wenn sie eigentlich nicht bereit sind, mit dem Rauchen aufzuhören, und
  • die Anwendung der Controller-Therapie über eine verlängerte Behandlungsdauer von mehr als 12 Wochen

nachdrücklich empfohlen.

Bedingte Empfehlungen

  • Die Kombination eines Nikotinpflasters mit Vareniclin anstelle der alleinigen Verwendung von Vareniclin und
  • die Verwendung von Vareniclin anstelle von elektronischen Zigaretten wurden bedingt empfohlen.

Die Einführung des optimalen Controllers bei den Patienten, bevor diese ihre Bereitschaft zum Aufhören bekunden, führt dazu, dass pro 1.000 behandelten Patienten zusätzlich 308 Patienten Abstinenz erreichen, sagte Leone in einer Erklärung.
© arznei-news.de – Quellenangabe: American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine – https://doi.org/10.1164/rccm.202005-1982ST – PubMed: 32663106.

FDA-Sicherheitsmeldung: Vorsicht vor Alkohol-Wechselwirkungen u. a. Nebenwirkungen

10.03.2015 Die US-FDA warnt vor Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Einnahme der Anti-Nikotin-Pille Chantix (Wirkstoff Vareniclin; Handelsname in Europa Champix) mit Alkohol. Weiterhin besteht das selten auftretende Risiko für Anfälle; sowie weisen Studien auf Nebenwirkungen bei Stimmung, Verhalten oder Denken hin.

Die Vareniclin Warnhinweise wurden hinsichtlich dieser Risiken aktualisiert. Bis Patienten wissen, wie Champix sich auf ihre Alkoholverträglichkeit auswirkt, sollten sie die Menge an getrunkenem Alkohol verringern. Patienten, die einen Krampfanfall erleiden, sollten Vareniclin absetzen und sofort einen Arzt aufsuchen.

Wechselwirkungen mit Alkohol

Die FDA begutachtete eine von Pfizer, dem Hersteller von Champix, vorgelegte Fallserie sowie Fälle aus der FDA Adverse Event Reporting System (FAERS) Datenbank. Es werden Nebenwirkungen beschrieben von Patienten, die während der Behandlung mit Vareniclin beim Trinken von Alkohol auftraten. Einige Patienten hatten eine verringerte Toleranz gegenüber Alkohol, einschließlich erhöhter Trunkenheit, ungewöhnliches oder aggressives Verhalten, oder sie erinnerten sich nicht mehr an erlebte Dinge.

Krampfanfälle

Es traten bei Patienten auch Krampfanfälle unter diesem Medikament auf, wobei es auch Fälle gab, bei denen Patienten, die keine Vorgeschichte von Krampfanfällen oder Anfallsleiden hatten, während der Einnahme von Champix Anfälle erlitten. In den meisten dieser Fälle traten die Anfälle innerhalb des ersten Monats nach Beginn der Champix-Behandlung auf.

Neuropsychiatrische Nebenwirkungen auf Stimmung, Verhalten und Denken

Die FDA hat auch den Abschnitt der Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen überarbeitet, um Informationen mehrerer Studien zu neuropsychiatrischen Nebenwirkungen zu aktualisieren. Diese zeigten, dass es ein Risiko für Veränderungen bei Stimmung, Verhalten oder Denken gibt.

Dazu gehörten Beobachtungsstudien sowie Analysen, die Pfizer durch randomisierte, kontrollierte klinische Studien erhielt. Diese Studien wiesen zwar nicht auf ein erhöhtes Risiko für neuropsychiatrische Nebenwirkungen durch Vareniclin; allerdings wurden darin auch nicht alle Arten neuropsychiatrischer Nebenwirkungen untersucht. Außerdem wiesen die Studien Einschränkungen auf, wodurch zuverlässige Schlüsse nicht möglich sind.

© arznei-news.de – Quellenangabe: FDA; März 2015

Schreiben Sie uns >> hier << über Ihre Erfahrungen und lesen Sie die Erfahrungsberichte zu diesem Medikament.

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