Mirtazapin – Primär biliäre Cholangitis (PBC)

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Antidepressivum könnte eine vielversprechende Behandlung für primär biliäre Zirrhose sein

27.06.2018 Eine im Fachblatt PLOS ONE veröffentlichte Studie untersuchte den Einfluss von Depressionen und des Antidepressivums Mirtazapin auf die klinischen Ergebnisse von primär biliärer Cholangitis (PBC; auch primär biliäre Zirrhose genannt).

Die Krankheit PBC

Die primär biliäre Cholangitis ist eine relativ seltene Autoimmunerkrankung der Leber, die in den kleinen Gallengängen beginnt, die durch eine Entzündung zerstört werden. Im Krankheitsverlauf kann sie dann auf das gesamte Gewebe der Leber übergreifen und dieses vernarben.

Depressionen sind bei Patienten mit PBC weit verbreitet. Das Ziel der Forscher war es, die Auswirkungen von Depressionen und Antidepressiva auf die Leberwerte von PBC-Patienten zu untersuchen.

Studie

Dr. Abdel Aziz Shaheen von der Universität Calgary und Kollegen nutzten die Datenbank des UK Health Improvement Network, um PBC-Patienten zwischen 1974 und 2007 zu ermitteln.

Ihr primärer Endpunkt war eines von drei klinischen Ereignissen: dekompensierte Zirrhose, Lebertransplantation und Tod.

Sie bewerteten Depressionen und jede Klasse von Antidepressiva in angepassten multivariaten Cox-Proportional-Hazards-Modellen, um unabhängige Prädiktoren für die Ergebnisse zu identifizieren.

In einer Sensitivitätsanalyse wurde die Studienpopulation auf mit Ursodeoxycholsäure (UDCA) behandelte PBC-Patienten beschränkt.

Die Wissenschaftler identifizierten 1.177 PBC-Patienten in der entsprechenden Studienperiode. 86 Patienten (7,3%) hatten eine Depressionsdiagnose vor der PBC-Diagnose, während 79 Patienten (6,7%) eine Depressionsdiagnose nach der PBC-Diagnose hatten.

Sterblichkeit, dekompensierte Zirrhose und Lebertransplantation

Die zehnjährige Inzidenz

  • von Mortalität betrug 13,4%,
  • von dekompensierter Zirrhose 6,6% und
  • von Lebertransplantation 2,0%.

Der Depressionsstatus war nicht mit schlechteren Resultaten verbunden.

Schutz durch Mirtazapin

Das atypische Antidepressivum Mirtazapin zeigte sich nach einer PBC-Diagnose deutlich protektiv (angepasstes HR 0,23) gegenüber schlechten Leberresultaten (Dekompensation, Lebertransplantation, Mortalität), die weiterhin statistisch signifikant blieben bei Patienten, die mit UCDA behandelt wurden (HR 0,21).

Der Einsatz von Mirtazapin war also mit einer geringeren Sterblichkeit, einer geringeren Wahrscheinlichkeit für dekompensierte Zirrhose und Lebertransplantation bei PBC-Patienten verbunden.

Diese Ergebnisse unterstützen die weitere Beurteilung von Mirtazapin als mögliche Behandlung für PBC-Patienten, schließen die Studienautoren.

© arznei-news.de – Quellenangabe: PLOS ONE https://doi.org/10.1371/journal.pone.0194839

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