Alprazolam

News aus der Forschung zu Alprazolam

  • 20.10.2023 Alprazolam bei Panikattacken. Alprazolam (Tafil, Xanax) gegen Panikstörung weniger wirksam als bisher angenommen
  • 17.06.2019 Studie untersuchte potenziellen Missbrauch des Beruhigungsmittels Alprazolam … zum Artikel

Einleitung, Beschreibung

Alprazolam (Tafil, Xanax) ist ein Benzodiazepin und gehört zu den Anxiolytika (angstlösende Medikamente) / Psychopharmaka.

Die Wirkung ist von mittlerer Dauer.

Das Medikament wird zur Behandlung von Angststörungen und Panikattacken eingesetzt.

Häufige Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit, Depressionen, Kopfschmerzen, Müdigkeitsgefühl, Mundtrockenheit und Gedächtnisprobleme. Sedierung und Müdigkeit können sich zum Teil innerhalb weniger Tage bessern.

Aufgrund von Bedenken wegen Missbrauchs empfehlen manche Alprazolam nicht als Erstbehandlung von Panikstörungen. Entzugs- oder Rebound-Symptome können auftreten, wenn die Einnahme plötzlich vermindert wird.

Anwendung, Indikation

Alprazolam wird meistens für die Behandlung von Angststörungen, Panikstörung und Übelkeit auf Grund einer Chemotherapie eingesetzt. Der Arzt sollte in regelmäßigen Abständen die Nützlichkeit des Arzneimittels neu bewerten. Es wird auch zur Behandlung von generalisierter Angststörung eingesetzt, sowie für die Behandlung von Angstzuständen mit komorbider Depression. Auch bei Fällen von Hypersomnie und komorbiden Schlafdefizite wird es häufig angewendet.

Panikstörung

Der Wirkstoff ist wirksam bei der Linderung von moderaten bis schweren Angstzuständen und Panikattacken. Es ist jedoch nicht die Erstlinientherapie, da die Entwicklung von selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer für die Behandlung der Panikstörung empfohlen wird aufgrund von Bedenken in Bezug auf Toleranz, Abhängigkeit und Missbrauch.

Angststörungen

Patienten mit Angststörung in Verbindung mit Depressionen sprechen auf das Medikament gut an. Seine Wirksamkeit konnte durch systematische klinische Studien auf 4 Monaten bei Angststörung begrenzt werden. Die Erforschung antidepressiver Eigenschaften des Arzneimittels sind von schlechterer Qualität und beurteilen nur die kurzfristigen Auswirkungen von Alprazolam gegen Depression.

Übelkeit durch Chemotherapie

Das Medikament wird auch zusammen mit anderen Medikamenten gegen Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen verwendet.

Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen:
Zu Beginn tauchen oft folgende unerwünschte Wirkungen unter Alprazolam auf:

  • emotionale Stumpfheit,
  • Kopfschmerzen, Schwindelgefühl,
  • Muskelschwäche, Ataxie,
  • Sehstörungen (Doppeltsehen, Verschwommensehen)
  • Somnolenz, Schläfrigkeit, Mattigkeit,
  • verminderte Aufmerksamkeit, Verwirrung.

Weitere Nebenwirkungen können sein:

  • Obstipation und/oder Durchfall,
  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • Anorexie,
  • vermehrter Appetit,
  • Gewichtszunahme,
  • Schluckstörungen,
  • Hypotonie,
  • verminderte Libido,
  • Hautreaktionen,
  • Störung des vegetativen Nervensystems (Mundtrockenheit, vermehrter Speichelfluss, verstopfte Nase, Tachykardie),
  • Konzentrationsstörungen,
  • Dystonie,
  • Sprachstörungen,
  • Menstruationsstörung,
  • Inkontinenz, Harnverhalten,
  • Leberfunktionsstörungen, Ikterus.

Selten kann es zu einem Anstieg des Augeninnendrucks kommen, oder zu: Anterograde Amnesie, Depression. Unruhe, Agitiertheit, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Wutanfälle, Albträume, Halluzinationen, Sinnestäuschungen, Psychosen, unangemessenes Verhalten, weitere paradoxe Reaktionen.

Es können körperliche und psychische Abhängigkeit auftreten.
Das Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt werden. Vorsicht beim Führen von Maschinen.

Warnhinweise

Gegenanzeigen

Schlafapnö-Syndrom, Myasthenia gravis, schwere Ateminsuffizienz, schwere Lebererkrankungen, akute Intoxikation durch Alkohol oder andere ZNS-aktive Substanzen.

Anwendungsbeschränkungen

Alkoholmissbrauch oder Medikamentenabusus. Chronischer Ateminsuffizienz. Anwendung bei Patienten unter 18 Jahren nicht zu empfehlen. Beschränkung der Anwendung bei Galaktose-Intoleranz, Laktasemangel und Glukose-Galaktose-Malabsorption.

In der Schwangerschaft nur bei strenger Indikation. Wenn ein Verdacht auf Schwangerschaft besteht, sollte eine Therapieunterbrechung erwogen werden.

Schwangerschaft, Stillen

Die Herstellerfirma empfiehlt, das Medikament nicht während Schwangerschaft und Stillzeit anzuwenden – nur in Ausnahmefällen und aus zwingenden Gründen. Bei Schwangerschaft oder Schwangerschaftsplanung, vor dem Stillen oder der Absicht zu stillen, sollten Sie mit dem verschreibenden Arzt sprechen.

Wenn Sie Alprazolam-enthaltende Medikamente einnehmen, sollte vorher abgestillt werden, da das Psychopharmakon in die Muttermilch übergeht.

Während der Stillzeit: Strenge Indikationsstellung beachten – Abstillen.

Wechselwirkungen

Folgende möglichen Wechselwirkungen sollten bei der Einnahme von Alprazolam bzw. der Präparate, die den Wirkstoff enthalten, beachtet werden:

  • Alkohol: Sedierende Wirkung wird verstärkt.
  • Psychotrope Substanzen (wie Antipsychotika – Neuroleptika, Hypnotika, Antiepileptika, Sedativa, Antidepressiva, zentral wirksame Analgetika, Anästhetika, sedierende Antihistaminika): Intensivierung der ZNS-Dämpfung.
  • Zentral wirksame Analgetika: gesteigerte Euphorisierung.
  • Substanzen, die bestimmte Leberenzym-Hemmer (wie Azol-Antimykotika, Fluoxetin, Dextropropoxyphen, orale Kontrazeptiva, Sertralin, Diltiazem, Makrolid-Antibiotika, Nefazodon, Fluvoxamin, Cimetidin): Potenzierung der Alprazolam-Wirkung möglich.
  • Digoxin, Imipramin, Desipramin: Zunahme der Plasmaspiegel möglich.
  • Carbamazepin: Verringerung der Wirksamkeit von Alprazolam.
  • Muskelrelaxantien: Verstärkung der muskelentspannenden Wirkung.

Handelsnamen – Markennamen

Medikamente, die den Wirkstoff Alprazolam enthalten sind: Cassadan, Tafil, Xanax, Xanor, Alprastad.


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