Gesprächstherapie (Infos, News, Erfahrungen)

Die Gesprächstherapie wurde vom US-Amerikaner Carl R. Rogers (1902–1987) entwickelt. Damals nannte er sie nicht-direktive Psychotherapie (non-directive psychotherapy), später nannte Carl R. Rogers sie klientenzentrierte Psychotherapie (und manche nennen die Gesprächstherapie: personenzentrierte Psychotherapie). Abzugrenzen ist der Begriff Gesprächspsychologie – einem anderen Begriff für Kommunikationspsychologie.

In Deutschland wurde der Name Gesprächspsychotherapie durch den bekannten Gesprächstherapeuten Reinhard Tausch eingeführt.

Was ist Gesprächstherapie?

„Viele psychisch Belastete fühlen sich von allen mißverstanden. Erst wenn ihnen durch andere das wiedergegeben wird, was sie empfinden, fühlen sie sich verstanden. Allmählich sind sie dann auch für eine Veränderung bereit“ (Benesch, 1994, S. 383).

Dieser Gedanke wurde von Carl R. Rogers umgesetzt in die Gesprächstherapie. Deswegen stellte er auch das Postulat auf, dass Interpretationen in der Gesprächstherapie nichts zu suchen hätten, da sie dem Klienten Angst machten. Der Klient solle durch die Nichteinmischung des Therapeuten, zu eigenen Erfahrungen geleitet werden, und (nur) so könne er lernen. Weitere Merkmale seiner Gesprächstherapie: Unbedingte Wertschätzung seitens des Therapeuten für den Klienten Echtheit Selbstkongruenz, Transparenz, Eigenständigkeit, Selbstöffnung

Vorgehen – Ablauf

Im Prozeß der Gesprächstherapie soll der Klient seine eigenen Gefühle und Gedanken besser kennen lernen (Selbstexplorationsprozeß) und so eine Ebene offenen Selbsterlebens erreichen.

In der klientenzentrierte Psychotherapie ist die wichtigste Motivation die Tendenz sich selbst verwirklichen zu wollen. Rogers dazu:

„Dies ist die innewohnende Tendenz des Organismus, all seine Kapazitäten auf die Arten zu entwickeln, die dazu dienen, den Organismus aufrechtzuerhalten oder zu verbessern…bei voller Bewußtheit wird man sich dieser organismischen Selbstregulation bewußt, man kann sich dem Organismus überlassen, ohne Intervention, ohne Unterbrechung; wir können uns auf die Weisheit des Organismus verlassen“.

Charakteristika einer Gesprächstherapie

Therapeut und Patient sitzen beide auf Stühlen sich schräg gegenüber. Der Therapeut hört vor allem zu und wenn er etwas sagt, dann meist zu dem gefühlsmäßigen Erleben des Patienten und den Bewertungen, die der Patient dazu hat.
Der Therapeut gibt in der Regel keine Ratschläge und auch keine Themen vor.

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Beiträge zu “Gesprächstherapie (Infos, News, Erfahrungen)”

  1. vielen lieben dank für deinen erfahrungsbericht. ja, die vorgespräche sind jetzt auch schon von mal zu mal emotionaler….und ich bin danach auch ziemlich foxi. aber ich werde das durchziehen 🙂

    ich wünsche auch dir ganz viel kraft auf deinem weiteren weg

  2. Moin, bianca 🙂

    Ist ein bischen schwierig, etwas dazu zu sagen, denn jeder Therapeut ist ja verschieden und jeder Patient auch. Kann Dir also nur aus meiner Erfahrung erzählen, wie ich das damals mit der Gesprächstherapeutin erlebt hab: Meist begann eine Stunde so, dass die Thera fragte „Was liegt gerade an“? Und – auch wenn sie nicht gefragt hätte – hätte ich sicher gleich erzählt was mir auf der Seele brannte: etwa wieder mal ein bestimmtes körperliches Symptom, eine bestimmte Angst oder auch ein konkretes Problem im Privaten – alles, was mir da so durch den Kopf schoss.

    Und das war – dank der ruhigen Atmosphäre dort – eine ganze Menge. Und dann entwickelte sich das Gespräch durch ihre Nachfragen und meine Antworten weiter und wir kamen dann schrittweise zu den entscheidenden „Stellen“, den tiefen Ängsten und Konflikten. Und das war oft genug verdammt hart, denn man schaut seinem Innersten und seiner Vergangenheit direkt ins Gesicht. Die Stunden wirkten lange danach noch fort, man ist fix und alle und manchmal „fertiger“ als vorher. Aber im Nachhinein möchte ich davon nichts missen, denn diese Zeit hat mir sehr geholfen, mich selbst zu finden – auch wenn mich nachwievor noch bestimmte Ängste begleiten. Aber ich weiß bessere Wege des Umgangs mit ihnen. 🙂

    Dabei bestand in den Gesprächstherapiestunden kein „Zwang“, überhaupt etwas zu sagen und ich hatte es stets selber in der Hand, „wie tief“ ich gehen wollte. Ín einer Stunde habe ich gleich anfangs tatsächlich mal gesagt: „Also heute weiß ich gar nix und ich möchte heute auch nix wissen…“ Und dann haben wir noch ein bischen eher „geplaudert“ und dann war auch gut an dem Tag.

    Wünsche Dir ganz viel Erfolg und Kraft für Deine Therapie!

  3. Na ich denke das das wohl jeder ist,vor jeder Therapie.
    ich denke aber das sie dir da am besten weiterhelfen kann und dich auch beruhigen kann

  4. danke für deine antwort von 🙂 ja, da das für mich eben totales neuland ist, bin ich irgendwie total hibbelig; hab irgendwie auch ein bisschen angst davor.

  5. Ich glaube das entwickelt sich von alleine. Zudem ist das ja auch von Patient zu Patient unterschiedlich.
    Vielleicht fragst du einfach direkt deine Therapeutin

  6. hallo leute,

    ich habe nun nach langer zeit eine gesprächstherapie bei einer psychologin begonnen. habe am dienstag mein 3. vorgespräch. worauf muss ich mich künftig einstellen? was genau geschieht NACH diesen vorgesprächen? hat jemand ahnung?

    lg
    bianca

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