Psychoanalyse

Psychoanalyse (Definition; Sexualität)

Psychotherapieformen – Behandlungsmethoden

Definition

Begründer der klassischen Psychoanalyse ist Sigmund Freud. Die Psychoanalyse soll ein Untersuchungsverfahren sein, das seelische Vorgänge (vor allem die unbewussten Vorgänge) erfasst und dabei die Bedeutung von Worten, Gefühle, Handlungen und Träume herausfindet. Kritik zur Psychoanalyse

Weiterhin soll die Psychoanalyse als Therapiemethode psychische Störungen (vor allem die Neurose) heilen. Sie versucht Widerstände, Übertragungen, Träume, geheime (sexuelle) Wünsche, usw. durch Deutung offenzulegen. Durch diese Offenlegung soll dem Patienten die Ursache seiner Störung verdeutlicht werden, wodurch sich seine Denk- und Handlungsweise ändern soll. Dabei spielt vor allem auch die, sich im Laufe der Therapie entwickelnde, Beziehung zwischen Therapeut und Patient eine wichtige Rolle.

Wichtige Personen, die Einfluss auf die Psychoanalyse genommen haben

Sigmund Freud, Karl Abraham, Alfred Adler, Siegfried Bernfeld, Helene Deutsch, Paul Federn, Otto Fenichel, Sandor Ferenczi, Ernst Hartmann, Ernst Jones, Carl Gustav Jung, Hermann Nunberg, Sandor Rado, Otto Rank, Wilhelm Reich, Theodor Reik, Herbert Silberer, Wilhelm Stekel, Viktor Tausk, Melanie Klein.

Theorien der Psychoanalyse

Traumatheorie, Phasentheorie, Psychoanalytische Triebtheorien, Libido, Elektra-Komplex, Freuds Topographisches Modell, Freuds Dreiinstanzenmodell, Individualpsychologie, Analytische Psychologie.

Psychoanalytiker benötigen ein besseres Verständnis der menschlichen Sexualität, um ihren Patienten helfen zu können

15.01.2017 Man dachte einst, Psychoanalytiker wären Experten bei sexuellen Problemen, aber das trifft heute nicht mehr zu.

Der Bruch zwischen Psychoanalyse und der wissenschaftlichen Sexualwissenschaft, der Mitte des 20. Jahrhunderts stattfand (Wendepunkt war 1948, als Kinsey seine erste wissenschaftliche Studie der menschlichen Sexualität veröffentlichte), dürfte dafür wohl verantwortlich sein.

Dies schreibt Studienautor Dr. Mark J. Blechner – Autor von “Psychoanalyse und sexuelle Probleme” – in einem neuen Artikel in Contemporary Psychoanalysis, einem Fachblatt des William Alanson White Institute und der William Alanson White Psychoanalytic Society.

Unwissenheit bezüglich sexueller Probleme

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Bild: Peggy und Marco Lachmann-Anke

Der Artikel beschreibt den Konflikt zwischen Psychoanalyse und Sexualwissenschaft und zeigt, wie er teilweise für die Unwissenheit bezüglich der sexuellen Probleme der gegenwärtigen Psychoanalytiker verantwortlich zu machen sei, und schlägt Wege vor, die diese Situation möglicherweise beheben könnten.

Laut Blechner können Psychoanalytiker am besten lernen, indem sie sich künftig über die verschiedenen Formen der Sexualität aus erster Hand informieren, und indem sie Informationen aus empirischer Forschung und Internetseiten über spezifische Formen der Sexualität lesen.

Psychoanalytiker sollten auch

  • ihre Einstellungen, Ansichten gegenüber verschiedenen Formen der Sexualität untersuchen,
  • sich der eigenen Intentionen, Ziele des Patienten in der Behandlung bewusst sein,
  • ehrlich und offen dahingehend bleiben, ob der Analytiker helfen kann, diese Ziele zu erreichen, und
  • auf den wichtigen Unterschied zwischen Psychopathologie und gesellschaftlicher Pathologie achten.

Darüber hinaus muss der Analytiker wissen, wie sexuelle Erregung unbewusst erotische Erfahrungen mit anderen komplexen Emotionen und Motivationen verbinden kann. Dies macht Blechner auch an einem Fallbeispiel eines zwanghaften Voyeuristen klar.

Er schließt: Schließlich wollen wir alle unseren Patienten helfen. Sexualität ist ein Kernbestandteil der menschlichen Erfahrung, und sexuelle Probleme können einen großen Teil der Schwierigkeiten sein, weswegen man einen Psychotherapeuten aufsucht.

Um dem Patienten helfen zu können, muss der Analytiker die Fakten der menschlichen Sexualität lernen; ein riesiges Wissensgebiet, das andauernder ‘Auffrischungskurse’ benötigt. Unser Ziel ist es, unsere Patienten bei der Entdeckung sexueller Befriedigung und Intimität bestmöglich zu unterstützen, schloss Blechner.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: William Alanson White Institute, Contemporary Psychoanalysis – DOI: 10.1080/00107530.2016.1225190; Jan. 2017

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