Psychische Erkrankungen und Alkoholkonsum

Psychische Erkrankungen und Alkohol



Studie untersuchte Zusammenhänge zwischen psychiatrischen Störungen und Alkoholkonsum bei Erwachsenen

11.11.2020 Patienten mit den psychischen Erkrankungen Angststörungen, Depressionen und Bulimia nervosa, überschreiten eher die empfohlenen Grenzwerte beim Konsum laut einer in Alcoholism: Clinical & Experimental Research veröffentlichten Studie.

Vanessa A. Palzes von Kaiser Permanente Northern California in Oakland und Kollegen untersuchten das Alkoholkonsum-Verhalten bei Personen mit psychiatrischen Störungen in der Primärversorgung anhand von Daten aus elektronischen Krankenakten von 2.720.231 erwachsenen Patienten (53 Prozent weiblich; 48 Prozent weiß; Durchschnittsalter 46 Jahre), die zwischen 2014 und 2017 auf ungesunden Alkoholkonsum untersucht worden waren.


Bild: pixabay

Der Alkoholkonsum wurde gemäß den Richtlinien des National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism als “no reported use” (kein gemeldeter Konsum), “low risk use” (risikoarmer Konsum) und “unhealthy use” (ungesunder Konsum) klassifiziert.

Der ungesunde Konsum wurde weiter in sich gegenseitig ausschließende Gruppen differenziert: Überschreiten nur der Tagesgrenzwerte, Überschreiten nur der Wochengrenzwerte oder Überschreiten sowohl der Tages- als auch der Wochengrenzwerte.

Die Forscher fanden heraus, dass Patienten mit psychischen Störungen (mit Ausnahme von Essstörungen) eher über wenig bis keinen Alkoholkonsum berichteten.

861.427 Patienten sagten aus, sie hätten Alkohol konsumiert, und unter diesen Patienten berichteten Teilnehmer mit Depressionen und / oder Angststörungen mit größerer Wahrscheinlichkeit, dass sie die wöchentlichen und täglichen Grenzwerte überschreiten. Auch von Patienten mit Bulimie wurden eher sowohl die Tages- als auch die Wochengrenzwerte überschritten.

Gesundheitssysteme und Kliniker sollten die Einführung robusterer Screening-, Bewertungs- und Interventionsansätze in Erwägung ziehen, um diese gefährdeten Untergruppen bei der Einschränkung ihres Alkoholkonsums zu unterstützen, schreiben die Autoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Alcoholism: Clinical & Experimental Research – doi.org/10.1111/acer.14477

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