Depressionsarten

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Depressive Störungen

Zwei Depressionsarten: Warum nicht jedes Antidepressivum wirkt

18.03.2015 Der Mangel verschiedener Neurotransmitter im Gehirn weist auf verschiedene Depressionsarten laut einer Studie der Universität Bern.

Serotonin- oder Noradrenalinmangel?

In der Zeitschrift Translational Psychiatry schreiben die beiden Wissenschaftler Gregor Hasler und Philipp Homan, dass bei einigen Depressiven die Krankheit durch einen Mangel an Noradrenalin, bei anderen durch einen Serotoninmangel verursacht wird. Diese Unterscheidung war bisher nicht bei den Betroffenen festzustellen. Dadurch wurden oft Antidepressiva angewendet, die falsch ansetzten, da sie auf einen bestimmten Neurotransmitter ausgelegt sind.

Die Forscher konnten nun zeigen, welche Symptome eher mit einem Serotonin- bzw mit einem Noradrenalinmangel in Verbindung stehen.

Warum Patienten nicht auf Antidepressiva ansprechen

“Dieses neue Verständnis für den individuellen Krankheitsverlauf könnte uns dabei helfen, künftige medikamentöse Behandlungen gezielt auf einzelne Patienten abzustimmen”, erläutert Hasler.

Dies dürfte auch zum Teil erklären, warum Antidepressiva oft nicht anschlagen.

Hasler sagt dazu: “Teilweise haben die Patienten vermutlich nicht reagiert, weil ungeeignete Antidepressiva eingesetzt wurden, die auf den falschen Botenstoff wirkten.”

Entleerung der Noradrenalin-, Serotoninspeicher

Die Wissenschaftler unternahmen zwei Experimente. In diesen wurden die Noradrenalin- bzw. Serotoninspeicher der Versuchsteilnehmer entleert.

Daraufhin traten bei ehemals depressiven Teilnehmern wieder Depressionssymptome auf, bei den gesunden Kontrollteilnehmern aber nicht.

Interessanterweise – und die Hypothese bestätigend – zeigten sich nun verschiedene Depressionssymptome, und zwar abhängig davon, welcher Botenstoff reduziert wurde.

Wurde Serotonin verringert, traten eher “depressive Verstimmung, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit” auf; wurde Noradrenalin entleert, zeigten sich wahrscheinlicher “Antriebsmangel, Konzentrationsschwächen und Ängstlichkeit.”

Biologische Unterscheidung im Gehirn

Die Depressionsarten unterschieden sich auch im Gehirnstoffwechsel: Bei einer Entleerung der Serotoninspeicher kam es zu einem erhöhten Stoffwechsel im rechten Frontallappen und im limbischen System. Bei einem Noradrenalinmangel reduzierte sich dagegen der Metabolismus im rechten Frontallappen.

Die Entwicklung von Testverfahren aufgrund dieser Erkenntnisse rückt nun in Reichweite. Mit deren Hilfe könnte bei jedem Depressiven festgestellt werden, bei welchem Neurotransmitter bei ihm ein Mangel vorherrscht und auf welches Antidepressivum der Patient besser ansprechen dürfte.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Bern, Translational Psychiatry; März 2015

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Abgrenzend zu den Depressionsarten ist der Begriff Depressionsformen zu sehen.

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