Depression u. Leichte kognitive Störung

Depression u. Leichte kognitive Störung, Beeinträchtigung

Verknüpfung mit leichter kognitiver Störung

09.01.2013 Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (LKB; auch Leichte kognitive Störung) und Alzheimer Krankheit zeigen oft auch eine Depression, aber die Verbindung zwischen den beiden Störungen ist unklar.

Edo Richard, M.D., Ph.D. von der Universität von Amsterdam in den Niederlanden und Kollegen überprüften die Beziehung von Depression im höheren Lebensalter zu der leichten kognitiven Störung und Demenz in einer multiethnischen Gruppe mit 2.160 Krankenversicherungsmitgliedern im Alter von 65 und älter.

Höhere Wahrscheinlichkeit für LKB und Demenzkrankheit

Die in der Zeitschrift Archives of Neurology herausgegebene Studie, fand heraus, dass Menschen mit einer Depression 40 Prozent wahrscheinlicher eine leichte kognitive Beeinträchtigung und mehr als doppelt so häufig eine ausgewachsene Demenz zeigten.

“Traditionell wird angenommen, dass kognitive Beschwerden und Beeinträchtigung in Gegenwart einer Depression von der Depression verursacht wird. Unsere Studie zeigt, dass Depression keine Ursache für Demenz ist, aber den Beginn kognitiver Beeinträchtigung begleitet “, sagte José Alejandro Luchsinger, M.D., M.P.H., Professor für Medizin und Epidemiologie an der Universität von Columbia, medizinisches Zentrum.

Risikofaktor Depression

“Depression könnte ein Risikofaktor für Demenzerkrankungen, ein frühes Demenzsymptom, eine Reaktion auf kognitive und funktionelle Behinderung oder ein Symptom eines verwandten Risikofaktors sein, wie die zerebrovaskuläre Krankheit”, sagte Luchsinger.

Obwohl Depression mit einem größeren Risiko für auftretende Demenz verbunden ist, stand sie nicht mit auftretenden Problemen beim Denken und dem Gedächtnis im Zusammenhang.

Die Forscher berichteten, dass Personen, die an leichter kognitiver Beeinträchtigung und Depression leiden, ein gesteigertes Risiko für die Entwicklung von Demenz, besonders vaskulärer Demenz hätten. Sie fügten jedoch hinzu, dass diese Patienten nicht ein größeres Risiko für die Entwicklung der Alzheimer Krankheit hätten, die am häufigsten vorkommende Form der Demenzkrankheiten.

Bestätigung des Risikos

Depression betrifft viele Menschen mit leichter kognitiver Störung, und frühere Forschungen haben gezeigt, dass diejenigen mit einer Depression in ihrer Krankheitsgeschichte ein größeres Risiko für Demenz haben.

“Es gibt jetzt eine Ansammlung von ausreichend Studien und genug Daten, um zu sagen, dass Menschen mit einer Geschichte von Depression erhöhte Raten von kognitiver Beeinträchtigung und Demenz im späteren Leben haben”, sagte Meryl Butters, Ph.D., Neuropsychologin und Professorin der Psychiatrie an der Universität von Pittsburgh, medizinische Fakultät. Butters war nicht an der Studie beteiligt.

Quelle: Archives of Neurology, Dez. 2012

Depressionsprävalenz bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung

29.12.2016 Laut einer im Fachblatt JAMA Psychiatry herausgegebenen Forschungsarbeit kommt Depression häufig bei Patienten mit Leichter kognitiver Störung (auch Leichte kognitive Beeinträchtigung – LKB genannt) vor, und eine Überprüfung der medizinischen Forschungsliteratur legt eine Gesamt-Prävalenz von 32 Prozent nahe.

Die Leichte kognitive Störung ist eine stärkere Beeinträchtigung des Denkens, wodurch das Alltagsleben aber noch nicht eingeschränkt bzw. noch absolvierbar ist. Die Leichte kognitive Beeinträchtigung wird oft als Demenz-Vorstufe gesehen.

Wie hoch das Krankheitsauftreten von Depression bei Personen mit LKB ist, könnte klinische Entscheidungen und die Gesundheitspolitik beeinflussen, schreiben die Neuropsychologen.

Krankheitshäufigkeit

Dr. Zahinoor Ismail von der Universität Calgary und Kollegen untersuchten in ihrer Metaanalyse 57 Studien mit fast 20.892 Patienten.

Die Krankheitshäufigkeit von Depression bei diesen Patienten mit LKB variierte je nach Quelle:

Die Prävalenz betrug 25 Prozent in Studien mit Patienten außerhalb des Krankenhauses, aber 40 Prozent in Studien mit Patienten, die sich in einer Klinik aufhielten.

Die Studienbefunde zeigen, dass Depressionen häufig bei Patienten mit LKB auftreten, und dass weitere Forschungsarbeiten mit dieser Bevölkerungsgruppe als Ziel nötig sind.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Calgary, JAMA Psychiatry – doi:10.1001/ jamapsychiatry.2016.3162; Dez. 2016

Behandlung von Depressionen kann das Gedächtnis und kognitive Probleme verbessern

17.06.2018 Personen mit schweren Depressionen und Stimmungssymptomen entwickeln eher die sogenannte leichte kognitive Störung (LKB; auch leichte kognitive Beeinträchtigung genannt) und schreiten von der LKB eher zur Demenz.

Die Evaluierung und Behandlung von Depressionssymptomen kann bei einigen älteren Patienten, bei denen LKB diagnostiziert wurde, die kognitiven Funktionen verbessern bzw. erhalten.

In der im Journal of Alzheimer’s Disease veröffentlichten Studie analysierten die Forscher der Universität Boston Daten von 6.763 Personen, die an Längsschnittuntersuchungen in 34 Alzheimer’s Disease Centers in den USA teilnahmen, die derzeit oder zuvor vom National Institute on Aging finanziert wurden.

Gedächtnis und kognitive Funktionen

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Die Daten aller Zentren wurden in eine Datenbank des Nationalen Alzheimer Koordinierungszentrums eingegeben. Die Teilnehmer, deren Durchschnittsalter 72 Jahre betrug, nahmen an jährlichen neurologischen Untersuchungen und Bewertungen ihres Gedächtnisses und ihrer kognitiven Funktionen sowie ihrer neuropsychiatrischen Symptome teil.

Sie wurden auch auf neuropsychiatrische Symptome und Leistungsfähigkeit bewertet. Die Teilnehmer wurden bei jeder Beurteilung entweder als kognitiv normal, mit leicht kognitiv beeinträchtigt oder mit Alzheimer-Demenz von den Ärzteteams diagnostiziert.

Alle Teilnehmer an dieser Studie waren zum Zeitpunkt ihrer ersten Untersuchung kognitiv normal und wurden dann über zwei bis zwölf Jahre beobachtet – mit einem Durchschnitt von fünf Jahren.

Depressionen erhöhen Risiko für LKB

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Personen mit normaler Kognition eher zu einer leichten kognitiven Beeinträchtigung übergingen, wenn sie mehr Symptome von Depression, Angst und anderen Stimmungsstörungen zeigten.

Auch entwickelten Menschen mit leichter kognitiver Störung eher Alzheimer-Demenz, wenn sie mehr dieser neuropsychiatrischen Symptome hatten.

Rückkehr zur normalen kognitiven Leistungsfähigkeit

Ein wichtiger Befund war, dass etwa ein Drittel der Teilnehmer, die mit LKB diagnostiziert worden waren, wieder zur normalen kognitiven Leistungsfähigkeit zurückkehrten, und dass die Teilnehmer, die zurückkehrten, signifikant geringer ausgeprägte neuropsychiatrische Symptome und eine stärkere Reduktion der Depressionssymptome zeigten.

Insbesondere stellten die Forscher fest, dass die Linderung von Depressionen und Stimmungssymptomen mit einer größeren Wahrscheinlichkeit zu einer Verbesserung des Gedächtnisses und kognitiven Problemen führte.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Alzheimer’s Disease – Boston University School of Medicine

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