Priester leiden eher unter Depression und Angst

Priester, Pastoren leiden eher unter Depression und Angst

Depressive Störung – Ursachen/Risikofaktoren

02.09.2013 Die Anforderungen an den Klerus durch sich selbst und andere sorgen dafür, dass Pfarrer, Priester und Pastoren ein viel größeres Risiko für Depression haben als Angehörige anderer Berufe, sagt eine neue Studie der Clergy Health Initiative der Duke Divinity School.

Depressionsrate höher als in allgemeiner Bevölkerung

Die Studie verglich die psychische Verfassung von 95 Prozent des evangelisch-methodistischen Klerus in North Carolina (1.726 Pfarrer) mit einer repräsentativen Stichprobe von US-Amerikanern, und identifizierte Schlüsselfaktoren, die Depression und Angst vorhersagen. Die Klerusteilnehmer waren überwiegend männlich (75 %) und weiß (91 %); das Durchschnittsalter war 52 Jahre.

Die im Jahr 2008 durchgeführte Studie fand eine Depressionsrate von 8,7 % unter den Geistlichen vor (Telefoninterviews). Jedoch war die Rate der Depression bei einer Befragung von Geistlichen über das Internet oder per schriftlichem Fragebogen noch höher: 11,1 %, was doppelt so hoch ist wie bei der allgemeinen Bevölkerung.

Viele Priester zeigen starke Ängstlichkeit

Die Angstraten bei den Priestern lagen bei 13,5 % (nationale Raten waren nicht verfügbar). Mehr als 7 Prozent des Klerus zeigten gleichzeitig Depression und verstärkte Angst.

Ursachen

Es wurden einige Faktoren gefunden, die starke Prädiktoren von Depression und Angst, insbesondere Arbeitsstress waren. Geistliche beschäftigen sich mit vielen stressenden Aktivitäten, z.B. Trauerbegleitung, Auseinandersetzung mit den konkurrierenden Ansprüchen der Gemeindemitglieder, wöchentliche Predigten (die Kritik hervorrufen können). Die Belastung in diesen Rollen wird verstärkt durch den Druck schnell zwischen diesen wechseln zu müssen, was stressende Erfahrungen verschlimmern kann, wie andere Studien gezeigt haben.

Weiterhin fand die Studie, dass Pastoren/Pfarrer unter Schuldgefühlen leiden, weil sie das Gefühl haben, nicht genug in ihrer Arbeit zu tun – dies war ein sehr starker Prädiktor von Depression. Und dieser Zweifel an ihrer Berufung für ihr Amt war ein Top-Prädiktor für Angst. Priester mit weniger sozialer Unterstützung – denjenigen, die berichteten, sich gesellschaftlich isoliert zu fühlen – hatten ein höheres Risiko für Depression.

Im Gegensatz dazu berichteten nur halb so viele Priester, die über größere Zufriedenheit mit ihrem geistlichem Amt berichteten, über Depression oder Angst.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Clergy Health Initiative der Duke Divinity, August 2013

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