Therapie und Behandlung von Depression

Vorgehensweisen der verschiedenen Therapieformen bei Klienten mit Depressionen:
Für die Therapie der affektiven Störungen (manische und depressive Störungen) können verschiedene Therapieverfahren zur Anwendung kommen. Oft werden auch unterschiedliche Therapiemethoden wie z. B. eine medikamentöse Behandlung und eine Psychotherapie miteinander kombiniert.

Behandlungsoptionen, Therapieformen

Gedrückte Stimmung und das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit, sowie eine Antriebs- und Aktivitätsverminderung sind oft zu beobachten. Freude, Interesse und Konzentrationsfähigkeit sind nicht da oder stark vermindert. Schlaf und Appetit sind gestört oder vermindert. Es gibt noch einige Symptome mehr.

Viele Depressive aber versuchen dies zu verbergen. Aufmerksamen Beobachtern aber können die Symptome erkennen, nicht zuletzt z.B. durch die Körperhaltung und das Verhalten.

Eine D. kann sich zwar über Jahre hinwegziehen, ist aber kein unheilbarer Zustand.

Medikamentöse Therapien – Psychopharmaka

Oftmals kommen Medikamente – sogenannte Antidepressiva – zum Einsatz. Ziel ist eine Symptomreduzierung (Die Ursachen können allein so also nicht beseitigt werden). Danach und / oder währenddessen sollten verbale Psychotherapieverfahren eingesetzt werden. Folgende Medikamente kommen zur Anwendung oder befinden sich in der Entwicklung:

  • Estradiol-Pflaster wirksam bei der Behandlung und Vorbeugung im Menopausenübergang.
  • Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), (Medikamente, die die Wirkung von Serotonin im Gehirn erhöhen)
  • Selektive Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (NARI), (Medikamente, die die Wirkung von Noradrenalin im Gehirn erhöhen)
  • Trizyklische Antidepressiva, (Medikamente, die die Wirkung von Noradrenalin und Serotonin im Gehirn erhöhen)
  • Monoamino-Oxidase (MAO)-Hemmer (Medikamente, die den Umsatz von Noradrenalin und Serotonin im Gehirn verlangsamen )
  • Stimmungsstabilisatoren zur Rückfall-Prävention.
  • Placebo
  • Probiotika
  • Oxytocin
  • ACE-Hemmer werden untersucht
  • Entzündungshemmer
  • Psilocybin
  • Botox (OnabotulinumtoxinA)
  • Dimethyltryptamin (Pflanzensud Ayahuasca)
  • Nikotinpflaster
  • Distickstoffmonoxid (Lachgas)

Verbale Psychotherapieformen und Techniken

Verbale Psychotherapieformen, die normalerweise bzw. häufig bei depressiven Störungen eingesetzt werden:

Sonstige Therapieformen bei D.

Studien zu folgenden Therapieformen, die bei D. eingesetzt wurden:

Es gibt bereits auch Behandlungs- bzw. Therapiemethoden und Formen im bzw. übers Internet und andere Medien. Auch dazu gibt es bereits Studien. Untersuchungen zu Behandlungen online: Internettherapie.

Phasen klinischer Depression können Behandlung beeinflussen

13.08.2014 Eine neue Studie der Universität Adelaide hat zu neuen Einblicken in die klinische Depression geführt, und deren Resultate zeigten, dass es bei der Behandlung keinen einheitlichen Ansatz für alle geben kann.

Neuroimmun-Interaktionen

Aufgrund ihrer Befunde haben die Forscher ein neues Modell für die klinische D. entwickelt, welches die dynamische Rolle des Immunsystems einbezieht. Diese Neuroimmun-Interaktion führt zu verschiedenen Depressionsphasen und hat Auswirkungen auf gegenwärtige Behandlungspraktiken.

“D. ist viel komplexer, als wir bisher angenommen haben”, sagt der Autor Professor Bernhard Baune, Leiter der Psychiatrie an der Universität von Adelaide.

Gehirn Neuroimmunreaktionen
Bild: Gerd Altmann

Jüngere Forschungen haben gezeigt, dass es entzündliche Mechanismen bei einer D. gibt. Doch in den letzten 10 Jahren gab es viele Forschungen auf dem komplexen Gebiet, wie das Immunsystem mit Hirnfunktionen interagiert, sowohl im gesunden als auch im depressiven Gehirn.

“Leider sind viele dieser Forschungsstudien widersprüchlich; und so führten wir eine Rezension all dieser Studien zu diesem Thema durch.

Dies hat uns zum Schluss geführt, dass es verschiedene – bei einer D. wirkende – Immun-Faktoren gibt – je nach klinischer Phase der Depression, und dass die Gene für diese Immunreaktion an- und abgeschaltet werden – entsprechend der Phasen.

Was wir in den klinischen Zuständen von akuter Depression, Rückfall, Remission und Besserung sehen, ist eine hoch komplexe Interaktion zwischen inflammatorischen und anderen immunologischen Zellen, Gehirnzellen und Systemen.

Dieses neue Krankheitsmodell hilft uns, die simple Vorstellung zu überwinden, dass D. für alle dieselbe Form von Krankheit ist, und sich auf dieselbe Weise – ungeachtet des Timings der Krankheit – verhält. Wir können jetzt sehen, dass D. neurobiologisch viel dynamischer ist, und dass dies viele Auswirkungen auf sowohl Forschung als auch Behandlung hat”, sagte Baune.

Entzündungshemmende Medikamente

Kliniker und Patienten sollten jedoch wissen, dass häufige Behandlungsmethoden für D. auf dieser neuen Grundlage der Neuroimmun-Phasen zuweilen nicht bei dieser Erkrankung funktionieren, sagte er.

“Wir drängen zur Vorsicht bei der Verwendung pauschaler entzündungshemmender Medikamente bei der Behandlung von depressiven Störungen. Diese Therapie muss maßgeschneidert auf die Phase der Erkrankung – die ein Patient gerade erlebt – werden, und dies erfordert ein Immun-Profil des Patienten vor
der Behandlung”, sagt Baune.

© PSYLEX.de – Quelle: University of Adelaide, August 2014

Welches ist die beste Behandlung bei schwerer, nicht-chronischer Depression

28.08.2014 Eine neue klinische Studie hat festgestellt, dass die beste Methode, um schwerwiegende, nicht-chronische D. zu behandeln, eine Kombination aus kognitiver Therapie und Antidepressiva ist.

Bis zur Remission und Heilung

Die Forscher untersuchten 452 erwachsene ambulante Patienten mit chronischer oder wiederkehrender klinischer depressiver Störung, wobei diese Studie (im Gegensatz zu anderen) den Teilnehmern solange bis es zu einer Remission (temporäres oder dauerhaftes Nachlassen der Krankheitssymptome) und dann zu einer Genesung (sechs Monate ohne Rückfall) kam, was in manchen Fällen bis zu drei Jahren dauerte.

“Dies lieferte uns genug Daten, so dass wir tief genug schauen und feststellen konnten, wie die kombinierte Behandlung bei Patienten mit verschiedenen Formen und Depressionsschweregraden (chronisch, wiederkehrend, schwer und moderat) wirkte”, sagte Studienleiter Steven Hollon in JAMA Psychiatry.

Die Wissenschaftler stellten jedoch auch fest, dass eine Person mit chronischerer oder weniger schwerwiegender D. nicht dieselbe zusätzliche Hilfe durch die Kombinationsbehandlung erhielt.

Die Forscher fanden, dass eine unter schwerer, nicht-chronischer D. leidende Person eine 30% höhere Chance der Genesung hatte, wenn sie mit dem kombinierten Ansatz behandelt wurde.

Kognitive Therapie + Antidepressiva

“Unsere Ergebnisse zeigten: kognitive Therapie in Verbindung mit der Verabreichung von Antidepressiva machte einen sehr viel größeren Unterschied für ein Drittel der Patienten mit klinischer D. aus”, sagte Hollon.

“Andererseits scheint sie aber keinen zusätzlichen Nutzen für die anderen zwei Drittel zu haben.”

Vorherige Studien haben herausgefunden, dass etwa zwei Drittel aller Patienten mit klinischer depressiver Störung durch Antidepressiva profitieren, und etwa ein Drittel der Patienten eine volle Remission erreichen, aber die Hälfte hat dann einen Rückfall bevor eine volle Genesung erreicht wird.

Kognitive Therapie hat sich als Behandlungsform ebenso erfolgreich erwiesen wie Antidepressiva, doch ihre Auswirkungen scheinen länger anzuhalten. Wenn man die beiden Therapieformen kombiniert, können die Genesungsraten um 6 bis 33 Prozent (geschätzt) verbessert werden.

© PSYLEX.de – Quelle: Vanderbilt Universität / JAMA Psychiatry, August 2014

Gehirn-SPECT-Untersuchung prognostiziert Behandlungserfolge bei depressiven Patienten

17.06.2018 Neue Forschungen der Amen-Kliniken zeigen, dass Gehirn-SPECT-Scans (Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie) – ein Untersuchungsverfahren, das Blutfluss und Aktivitätsmuster im Gehirn misst – zeigt, wer sich eher von seinen Depressionen erholt und wer nicht.

Single Photon Emission Computed Tomography

Die Studie wurde im Journal of Alzheimer’s Disease veröffentlicht, da Depressionen ein hochgradig behandelbares Risiko für kognitiven Rückgang und Alzheimer darstellen.

Die Forscher verglichen die SPECT-Scans von 507 depressiven Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, mit den Scans von 106 Patienten, die als Non-Responder galten.

Geringerer zerebraler Blutfluss

Die Studie ergab, dass Patienten, die nicht auf die Therapie ansprachen, einen geringeren allgemeinen zerebralen Blutfluss hatten, besonders in den frontalen, temporalen und parietalen Lappen und in Gehirnregionen, von denen bekannt ist, dass sie von Alzheimer betroffen sind, einschließlich des rechten Hippocampus und des linken Precuneus.

Der leitende Psychiater Dr. Daniel G. Amen sagt, dass dies eine sehr wichtige Studie sei. Denn zu wissen, wer von den Behandlungen profitiert und wer nicht, wird den behandelnden Ärzten bzw. Therapeuten helfen, mehr auf die Patienten zu achten, die wahrscheinlich mehr Hilfe benötigen und genauer überwacht werden müssen.

Behandlungsresistente Depressionen

Behandlungsresistente Depressionen sind ein wichtiger Risikofaktor für Suizid, Scheidung und Arbeitsplatzverlust. Diese Erkenntnis wird auch zu einer individuelleren Behandlung führen, schreiben die Forscher.

Für Patienten mit geringer Hirnaktivität wird die Stimulation des Gehirns therapeutisch wichtiger sein als die Standardbehandlung mit Serotonin-anhebenden Medikamenten, die eher die Hirnaktivität reduzieren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: J Alzheimers Dis, doi: 10.3233/JAD-170855 https://content.iospress.com/articles/journal-of-alzheimers-disease/jad170855

Die Forschungsübersicht zum Thema Depression insgesamt finden Sie unter Forschung.

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