Selektives Essverhalten Erfahrungen, Erfahrungsberichte
Psychische Störungen – Gestörtes Essverhalten
Erfahrungen, Erfahrungsberichte zum Thema Selektives Essverhalten
Man soll es nicht so eng sehen!
16.12.2019 Erfahrung von Mary:
Ich esse seit meiner Kindheit sehr selektiv und bin mittlerweile 32 Jahre alt. Dass ich darunter leide kann ich nicht sagen, ich gehe aber auch sehr offen damit um. Ich esse beispielsweise kaum Obst (nur Kirschen und sehr selten einen Apfel) und kaum Gemüse (nur Brokkoli und Champignons). Das, was ich davon esse, ist erst in den letzten Jahren dazu gekommen. Ich habe zB noch nie eine Banane oder ein Joghurt gegessen, ich mag keine gekochten Kartoffeln oder weiße, kalte Sachen. Erklären kann ich nicht, nach welchem “Muster” ich vorgehe.
Was ich esse:
Nur Brötchen, kein Brot
Keine Butter oder Margarine
Nur Fleischwurst oder Mett
So ziemlich alles an Fleisch
Nudeln, Reis und Pommes
Käse nur auf Pizza oder Aufläufen
Ich bin dennoch nicht übergewichtig, ich liege im unteren Normalbereich mit Tendenz zum Untergewicht. Meine Blutwerte sind stets gut.
Vllt sollte man sich nicht so sehr unter Druck setzen und den Gedanken “Krankheit” aus seinem Kopf streichen.
Ach da darf man sich mal nicht so anstellen
10.04.2020 Erfahrung von Kitty:
Ich bin 32 Jahre alt und esse seit meinem 1 Lebensjahr nur:
Nutella brot/Brötchen
Pommes ohne Ketchup oder so
Nudeln trocken ohne souce
Pfannkuchen
An Obst echt alles aber garkein Gemüse Fleisch Fisch usw.
Ich hatte eig schon kapituliert und gedacht ich wäre alleine damit aber dann bin ich auf die Bezeichnung selektive essstörung gekommen und hätte weinen können, weil ich das erste mal etwas halbwegs logisches gelesen habe und das es mehr Betroffene gibt. Jetzt habe ich gelesen bei vielen hilf Hypnotherapie und ich habe beschlossen es jetzt auch zu versuchen und ich hoffe und wünsche mir sooooo sehr, dass sich mein essverhalten bessert und ich endlich mal normal leben kann
Weitere Erfahrungsberichte zur selektiven Essstörung
16.07.2020 Erfahrung von Loaded:
Ich bin 27 jahre und auch betroffen..
Ich habe mich mein ganzes Leben gefragt was nicht mit mir stimmt, habe in der Schule immer alleine oder Garnicht gegessen, jede Einladung die mit essen zu tun hat abgelent und mich sehr geschämt wenn ich irgendwo war und etwas nicht essen wollte/konnte.
Seit einem Jahr geh ich damit offen um und komme weniger in schwierige Situationen.
Da hat es mir auch sehr geholfen den Begriff selektive essstörung gefunden zu haben und zu merken das ich nicht alleine damit bin.
Meine langjährigen Freunde ist es nie aufgefallen das ich da so sehr Probleme habe erst im Nachhinein haben sie gemerkt das ich nie mit ihnen essen gegangen bin, mein eigenes Zeug mitgenommen habe oder immer das selbe im Restaurant bestelle..
Seitdem ich damit offen umgehe probiere ich mehr Lebensmittel und Taste mich mehr an essen heran.
05.01.2021 Erfahrung von Sly97:
Hallo, ich bin 23 Jahre alt und habe ebenfalls eine selektive Essstörung.. angefangen hat alles als meine Eltern von Babynahrung (Gläschen) auf feste Nahrung umsteigen wollten.
Ich habe alles ausgespuckt was man mir in den Mund getan hat.
Dazu kommt das ich im Kindergarten sogar festgehalten wurde und man mir einfach Sachen in den Mund gestopft hat, weil ich dort nie etwas essen wollte. Kindheitstrauma hoch 100! Eine Therapie habe ich im Jahr 2019 angefangen, jedoch kannte die Therapeutin sich nicht wirklich aus.. ich hab mehr Sachen probiert aber ich brauchte die Sitzungen einfach engmaschiger, was sich bei ihr aber nicht einrichten lies.. somit habe ich die Therapie abgebrochen.
Ich leider darunter echt extrem! Ich liege im Normalgewicht, bin auch zufrieden mit meinem Körper und auch kerngesund.
Jedoch denke ich an die Zukunft und weiß, dass ich so nicht weiter leben kann.
Ich esse nichts an Gemüse, viele Sachen mit weicher Konsistenz nicht, keine Kartoffeln (Pommes jedoch schon), keine Nudeln, Reis, Fisch oder ähnliches.
Was ich esse sind Brot/Brötchen mit Nutella (nichts anderem), Pommes/Pommesgerichte mit Ketchup Pizza Margherita (mit wenig Käse, denn die Konsistenz mag ich auch eigentlich nicht), Döner nur mit Fleisch ohne Soße/ohne Gemüse, Pfannkuchen, Laugengebäck, chicken nuggets, hähnchenfleisch, allgemein Fleisch ist bei mir nicht all zu schlimm. Das war’s auch schon fast wieder…
Ich habe so angefangen zu weinen als ich endlich herausgefunden habe das ich damit nicht alleine bin und das es als eine Krankheit oder Essstörung angesehen wird! Damit ist mir zwar noch nicht geholfen aber man weiß wenigstens endlich was mit einem los ist.
Das ist mein Leidensweg und ich wollte ihn hier einfach mal mit euch teilen.
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