Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick (Definition, Statistik, Symptome, Diagnose) über Trichotillomanie – Pathologisches Haarausreißen; ICD-Code: 312.39 (F63.3). Trichotillomanie: griech. thrix (Haar), tillein (rupfen), mania (Raserei, Wahnsinn). Impulskontrollverluststörung, Betroffene reissen sich die eigenen Haare aus.
- Was ist pathologisches Haarausreißen
- Diagnose / Symptome nach DSM IV
- Trichotillomanie: Prävalenz, geschlechtsbezogene Zusammenhänge und Komorbidität
Was ist pathologisches Haarausreißen
Definition – Trichotillomanie
Ein unüberwindbarer Impuls zum Haarezupfen / Haarausreißen führt zu sichtbaren kahlen Stellen auf dem Kopf.
Früher ging man von einer sehr seltenen psychischen Krankheit aus. Nach neueren Untersuchungen nimmt man an, dass ca. 1-2 % der Bevölkerung an Trichotillomanie leiden oder litten. Mehr zu Manien.
Diagnose / Symptome nach DSM IV
Symptomatik von Trichotillomanie:
- Wiederholtes Ausreißen des eigenen Haars, was zu deutlichem Haarausfall führt.
- Ein zunehmendes Spannungsgefühl unmittelbar vor dem Haareausreißen oder beim Versuch, der Handlung zu widerstehen.
- Vergnügen, Befriedigung oder Entspannung während des Haareausreißens.
- Das Verhalten kann nicht besser durch andere psychische Krankheiten oder einen medizinischen Krankheitsfaktor erklärt werden.
Klinische Bedeutsamkeit von krankhaftem Haarausreißen:
- Die psychische Störung verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.
Trichotillomanie: Prävalenz, geschlechtsbezogene Zusammenhänge und Komorbidität
18.04.2020 Trichotillomanie ist eine psychische Störung, die durch wiederholtes Ausreißen der Haare gekennzeichnet ist und häufig zu Funktionsbeeinträchtigungen und/oder Stress führt.
Auftretensraten; Häufigkeit
Bild: pixabay
Eine Stichprobe von 10.169 Erwachsenen im Alter von 18 bis 69 Jahren, repräsentativ für die allgemeine US-Bevölkerung, wurde untersucht, um das Auftreten von Trichotillomanie, andere begleitende psychische Erkrankungen und die Auswirkungen der Krankheit zu ermitteln. 175 (1,7%) wurden als Personen mit aktueller Trichotillomanie identifiziert.
Geschlechterunterschiede; Alter
Die Auftretensraten der Trichotillomanie unterschieden sich nicht signifikant nach dem Geschlecht (1,8% der Männer und 1,7% der Frauen). Das mittlere Erkrankungsalter für Trichotillomanie betrug 17,7 Jahre.
Das mittlere Erkrankungsalter unterschied sich bei Männern (durchschnittlich 19,0 Jahre) signifikant von dem der Frauen (durchschnittlich 14,8 Jahre) (p=0,020), schreiben die Studienautoren um Jon E. Grant vom Fachbereich Psychiatrie der University of Chicago.
Komorbidität, Begleiterkrankungen
Das durchschnittliche Ausmaß der aufgrund von Trichotillomanie berichteten Beschwerden war relativ hoch, und 79% der Menschen mit Trichotillomanie wiesen eine oder mehrere psychische Komorbiditäten auf, wobei Angst-/Depressionsstörungen, Zwangsstörungen, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und ADHS am häufigsten auftraten.
Die im Fachblatt Psychiatry Research veröffentlichte Studie legt nahe, dass Trichotillomanie in der Allgemeinbevölkerung relativ häufig auftritt und typischerweise durch mittelschwere bis hohe psychsiche Belastung und hohe Komorbiditätsraten gekennzeichnet ist.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Psychiatry Research – https://doi.org/10.1016/j.psychres.2020.112948
Weitere Infos, News dazu
- Selbsthilfe bei zwanghaftem Hautzupfen, Nägelkauen, Haareausreißen. Selbsthilfe zur Verhaltensänderung bei Personen mit körperbezogenen, sich wiederholenden Verhaltensmustern
Bei mir hat Trichotillomanie vor 9 Monaten begonnen. Ich hatte Kahle Stellen am Kopf, doch seid ca. 2 Monaten bin ich reißfrei. Ich habe es allein geschafft, habe auch niemanden davon erzählt. Das einzige das auffällt, ist, das meine Haare unterschiedlich lang und total kaputt sind. Ich hab es geschafft, aufzuhören, weil ich mich nicht hübsch fühle, also hab ich immer wenn ich ein Haar in der Hand hatte, mir gesagt, das ich dadurch immer schreckliche Haare habe. Das hat mir dann so weit geholfen. Ich hoffe ich konnte helfen
Hast Du mal mit Deinen Eltern gesprochen, wie und unter welchen Bedingungen / Situation das angefangen hat ?
Ich weiß, was es ist, aber ich habe es nicht. Eine Mitbewohnerin hatte es…ein anderer Freund hat es. Die Mitbewohnerin hat es nicht mehr, sie hat einige vagen dringenden Bedürfnisse zuweilen. Sie heilte sich selbst…ich denke, man kann es als „Kognitive Psychotherapie“ bezeichnen. Sie änderte ihre Perspektiven hinsichtlich des Verhaltens. Sie diskutierte ihr Verhalten bzw. das was sie vorhatte im Kopf so lange bis es ihr dumm oder grundlos vorkam. So wurde wohl dieser Impuls oder Manie immer schwächer und schwächer, ähnlich wie beim Alkoholiker oder anderem Drogensüchtigen, jedes Mal, wenn er erfolgreich seinen Drang bekämpft hat. Natürlich mußt Du Dich wirklich dazu entschliessen damit aufzuhören und diese Trichotillomanie zu bekämpfen.
Natürlich haben ihr die Profis gesagt, daß sie es allein nicht schaffen wird die Trichotillomanie zu beenden. Offenbar scheint es heutzutage hip zu sein dem Patienten zu sagen, daß es hoffnungslos ist, unheilbar oder es lebenslang herumgetragen werden muß und das Beste was man erhoffen kann, daß man es eingrenzt indem man ihre Pillen nimmt, ihre Therapien macht udn ihnen zu viel $$$$$$ verhilft.
Ich habe Trichotillomanie. Ich glaube, ihr wißt wohl nicht was das ist. Es ist, wenn ich meine Haare aus meiner Kopfhaut ausreisse, wenn ich nervös oder aufgeregt bin. Ich habe vorher noch nie mit jemandem darüber gesprochen. Mein Arzt sagte mir, dass es viele Leute mit Trichotillomanie gibt aber ich habe bis jetzt noch niemanden getroffen. Wenn Du Trichotillomanie hast, kannst Du mir vielleicht erzählen wie Du damit umgehst und wie lange Du es schon hast ? Ich habe es seit ich 2 bin.