Schizophrenie – Strukturelle Hirnanomalien

Schizophrenie – Strukturelle Hirnanomalien

Psychische Krankheiten – Schizophrene Störungen

Krankheit zeigt strukturelle Anomalien in bestimmten Gehirnregionen

21.07.2015 Eine internationale Studie hat entdeckt, dass mit Schizophrenie diagnostizierte Personen einige strukturelle Unterschiede in bestimmten Gehirnregionen im Vergleich zu Gesunden haben.

Der Befund liefert einen Anhaltspunkt dafür, wie sich die Erkrankung entwickelt und auf Behandlungen reagiert.

In der Studie wurden unter der Leitung von Forschern der Universitäten Georgia State und California, Irvine 2.028 MRT-Scans der Gehirn von Schizophreniepatienten und 2.540 gesunden Teilnehmern aus den USA und Europa analysiert.

gehirn-kopf
Bild: kai Stachowiak

Die Forscher identifizierten die Gehirnregionen, die sich bei Patienten und gesunden Teilnehmer unterschieden und ordneten sie entsprechend ihrer Wirkungsgrößen ein.

Kleinere Volumen

Das Team stellte fest, dass Schizophrene kleinere Volumen

  • im Hippocampus (Langzeitgedächtnis),
  • der Amygdala (Emotionsverarbeitung),
  • dem Thalamus (reguliert u.a. Bewusstsein, Schlaf, Wachsamkeit – s.a. Thalamus und Schizophrenie),
  • Nucleus accumbens (Belohnungssystem des Gehirns, Sucht) und
  • einen kleineren intrakraniellen Raum

als die Kontrollpersonen hatten.

Größere Volumen

Die Patienten hatten ein

  • größeres Pallidum (bahnendes Zentrum im extrapyramidalmotorischen System) und
  • größere Volumen der Hirnventrikel (Hohlräume).

Die Forscher wollen als nächstes die Effektgrößen bei mehreren psychischen Erkrankungen identifizieren, um festzustellen, bei welcher Störung welche Gehirnregion am meisten betroffen ist, und die Auswirkungen von Alter, Medikamenten, Umgebung und Symptomprofilen bei den Störungen feststellen, sagten sie in der Zeitschrift Molecular Psychiatry.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Georgia State, Universität California, Molecular Psychiatry; Juli 2015

Neuroanatomische Signatur

14.09.2015 Bislang war bekannt, dass die Häufigkeit der Neuerkrankungen und äußeren Schizophreniesymptome stark von ethnischen Faktoren beeinflusst werden.

Zum Beispiel haben Patienten asiatischer Herkunft häufiger visuelle Halluzinationen, während Patienten westlicher Kulturen und weißer Ethnizitäten wahrscheinlicher unter akustischen Halluzinationen leiden.

Es war aber unklar, ob die Defizite im Gehirn sich zwischen Patienten mit unterschiedlichen ethnischen Hintergründen unterscheiden.

Frühere Forschungsstudien hatten bereits angedeutet, dass es neuroanatomische Signaturen für diese psychische Erkrankung gäbe.

Doch nun hat ein internationales Forscherteam – geleitet von Qiyong Gong von der Sichuan Universität (China) – eine gleichbleibende Reduktion des Volumens der grauen Substanz der rechten vorderen Insula über alle 4 untersuchten Volksgruppen (hellhäutige Europäer, afrikanische Kariben, Japaner und Chinesen) entdeckt. Diese war unabhängig von den Symptomen, der antipsychotischen Medikation und Bildaufnahmesequenz laut dem Bericht in der Zeitschrift Schizophrenia Bulletin.

Aufbauend auf der früheren Forschungsarbeit, die eine gleichbleibende Verringerung der grauen Substanz in der rechten vorderen Insula zeigte – bereits nach einer einzelnen Episode der Krankheit – schließen die Autoren, dass diese Reduktion unabhängig vom ethnischen Hintergrund existiert.

Ihre Arbeit liefert zusätzliche Belege dafür, dass diese Region wertvolle Informationen zur Diagnose liefern kann – und das nicht nur für Schizophrenie, sondern auch für andere Achse I (DSM) Erkrankungen wie bipolare Störung, Depression, Sucht, Zwangsstörung und Angststörungen unabhängig von der Ethnizität.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Sichuan Universität, Schizophrenia Bulletin / Oxford University Press; Sept. 2015

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