Suizid nach Hüftfraktur

Suizid nach Hüftfraktur

Erhöhtes Suizidrisiko nach Hüftfraktur bei älteren Menschen

25.06.2020 Ältere Patienten mit einer Hüftfraktur haben ein erhöhtes Suizidrisiko laut einer im Journal of Bone & Joint Surgery veröffentlichten Forschungsarbeit.

Dr. Suk-Yong Jang von der medizinischen Fakultät der Eulji-Universität in Daejeon, Südkorea, und Kollegen untersuchten die Veränderung des Risikopotenzials für einen Suizid nach einer Hüftfraktur im Laufe der Zeit in der National Health Insurance Service-Senior Cohort der Republik Korea (Alter =60 Jahre). Einbezogen wurden Daten von 11.477 Patienten mit Hüftfraktur und Score-gematchten 22.954 Kontrollteilnehmern.

Die Patienten wurden über einen Mittelwert von 4,59 Jahren verfolgt, was 158.139 Personenjahren entsprach. Die Forscher konnten 170 Selbstmorde während der Nachbeobachtung feststellen.

Nach bis zu 180 Tagen und 365 Tagen zeigten die Vergleiche, dass Patienten mit Hüftfraktur ein höheres Suizidrisiko hatten als die Vergleichskontrollen.

Ein etwa 3x höheres Suizidrisiko

Bei Patienten mit Hüftfraktur wurden in den ersten 180 Tagen der Nachbeobachtung vierzehn Suizide ermittelt (Inzidenzrate: 266,1 pro 100.000 Personenjahre).

Das Suizidrisiko war bei Patienten mit Hüftfraktur höher als bei den gematchten Kontrollen (Hazard Ratio 2,97; also etwa dreimal höher).

Das Suizidrisiko bei älteren Patienten mit Hüftfraktur ist sehr hoch, wenn man bedenkt, dass die Suizidrate bei älteren Menschen höher ist als in der Allgemeinbevölkerung. Im Vergleich zu den Selbstmordraten, die in früheren Studien mit vielen anderen Krankheiten verbunden wurden, ist die Auftretensrate von Selbstmord bei älteren Patienten mit Hüftfraktur ebenfalls höher, schließen die Autoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: The Journal of Bone and Joint Surgery: June 17, 2020 – Volume 102 – Issue 12 – p 1059-1065
doi: 10.2106/JBJS.19.01436

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