Parkinson und Suizid

Parkinson und Suizid


Höheres Suizidrisiko bei Patienten mit Parkinson-Krankheit

05.01.2021 Die Parkinson-Krankheit ist mit einem erhöhten Risiko für Suizid im Vergleich zu Personen ohne diese neurologische Erkrankung verbunden laut einer in JAMA Psychiatry veröffentlichten Studie.

Dr. Ying-Yeh Chen vom Taipei City Hospital in Taiwan und Kollegen verwendeten verlinkte Daten aus dem Taiwan National Health Insurance Data Set und der Taiwan Death Registry (2002 bis 2016), um das Suizidrisiko von 35.891 Patienten mit Parkinson-Krankheit mit dem von 143.557 Kontrollpersonen zu vergleichen.

Die Forscher fanden heraus, dass 151 Patienten mit Parkinson (kumulierte Inzidenz (Auftretensrate) 66,6 pro 100.000) und 300 Kontrollteilnehmer (kumulierte Inzidenz 32,3 pro 100.000) durch Selbstmord starben.

Unter Berücksichtigung der sozioökonomischen Position, medizinischer Komorbiditäten (Begleiterkrankungen) und Demenz war das Suizidrisiko bei Patienten mit Parkinson höher als bei den Kontrollteilnehmern (Hazard Ratio [HR] 2,1). Der Zusammenhang blieb auch nach Kontrolle auf psychische Störungen bestehen (HR 1,9).

Bei den durch Suizid verstorbenen Studienteilnehmern waren die Parkinson-Patienten etwas jünger und lebten eher in der Stadt, hatten psychische Erkrankungen (Depression 15 von 151 Patienten mit Parkinson [9,9 %] vs. 15 von 300 Kontrollteilnehmern [5,0 %]; andere psychische Störungen 12 Patienten mit Parkinson [8,0 %] vs. 11 Kontrollteilnehmer [3,7 %]; P = 0,02) und wählten eher “in den Tod springen” als Suizidmethode im Vergleich zu den Kontrollpersonen.

Die Integration der psychischen Versorgung in die Primärversorgung und die Parkinson-Facharztversorgung, zusammen mit sozioökologischen Interventionen, kann dazu beitragen, das Suizidrisiko bei Patienten mit Parkinson-Krankheit zu senken, schreiben die Autoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: JAMA Psychiatry. Published online December 16, 2020. doi:10.1001/jamapsychiatry.2020.4001