Mutter-, Schwangerschaft und negatives Körperbild

Das Schreiben über körperliche Leistungsfähigkeit verbesserte Körperbild besonders bei Müttern mit geringem Selbstmitgefühl

Mutter-, Schwangerschaft und negatives Körperbild

20.02.2024 Die Veränderungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, können Frauen anfällig für ein negatives Körperbild machen. Experten der Flinders University ermutigen Frauen jedoch, sich mit dem Thema Körperbild auseinanderzusetzen, um dem entgegenzuwirken.

Eine neue in der Fachzeitschrift Body Image veröffentlichte Studie zeigt, dass es besser ist, sich auf die Leistungen der Mutterschaft zu fokussieren, wie z. B. die Empfängnis, das Austragen, die Geburt und das Füttern eines Babys – und all die anderen Dinge, die unser Körper jeden Tag leisten kann – als sich auf unerwartete oder unerwünschte körperliche Veränderungen zu fixieren.

„Wir ermutigen Mütter, über diese positiven Gefühle nachzudenken und sie vielleicht sogar in ein Tagebuch zu schreiben, um sowohl ihre mütterlichen Erfahrungen als auch das Wachstum und die Entwicklung ihres Kindes festzuhalten“, sagt die leitende Autorin Philippa Granfield.

Im Rahmen der Studie, die in Zusammenarbeit zwischen der Flinders University und der Maastricht University durchgeführt wurde, wurden 143 Mütter von Kindern bis zu 10 Jahren gebeten, zwei kurze (15-minütige) Online-Schreibübungen zu absolvieren.

Erweitere Deinen Horizont

Die eine Übung mit dem Titel „Expand Your Horizon“ (Erweitere Deinen Horizont), die von Dr. Jessica Alleva von der Universität Maastricht entwickelt wurde, wurde von den Forschern speziell für die Mutterschaft angepasst. Die Frauen, die diese Aufgabe absolvierten, schrieben über alles, was ihr Körper leisten kann, und warum diese Dinge für sie wichtig sind.

Dabei konnte es sich entweder um Dinge handeln, die mit dem Muttersein zu tun haben, wie z. B. die Zeugung eines Kindes, oder um Dinge, die nichts mit dem Muttersein zu tun haben, wie z. B. die Ausübung eines Lieblingshobbys.

Bei der anderen Aufgabe ging es darum, darüber zu schreiben, was Alltagsgegenstände können und warum diese Dinge für sie wichtig sind (z. B. ein Smartphone zu benutzen, um Fotos von ihren Kindern zu machen, oder eine Kaffeemaschine, um einen wirklich guten Kaffee zu kochen).

Im Vergleich zum Schreiben über alltägliche Gegenstände hat Expand Your Horizon, das sich auf die Wertschätzung der Fähigkeiten des Körpers konzentriert, das Körperbild viel stärker verbessert.

„Die Wirkung war besonders stark bei Müttern, die wenig Selbstmitgefühl haben, d. h. freundlich zu sich selbst sind. Wir glauben, dass es Müttern eine neue, ausgewogenere Perspektive auf ihren Körper bietet, die über den allgegenwärtigen Fokus auf das Aussehen hinausgeht.“

Mitautorin Ivanka Prichard vom Embrace Impact Lab an der Flinders University sagt, dass die sozialen Medien und die Gesellschaft einen starken Fokus auf das körperliche Erscheinungsbild von Frauen legen.

„Die Erfahrung der Mutterschaft geht mit vielen körperlichen und psychologischen Veränderungen einher, die Frauen anfällig für ein negatives Körperbild machen können“, sagt Prichard.

„Angesichts der starken Fokussierung unserer westlichen Kultur auf das körperliche Erscheinungsbild ist es wichtig, Wege zu finden, um negativen Gefühlen entgegenzuwirken und eine positivere Perspektive auf unseren Körper einzunehmen. Die Wertschätzung des eigenen Körpers in Bezug auf Funktionalität, Gesundheit und andere Eigenschaften kann dazu beitragen, die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper zu verringern und den Fokus weg von Gewicht und Form zu lenken.“

Körperliche Unzufriedenheit von Müttern wird oft mit negativen Folgen wie postpartalen Depressionen, übermäßiger körperlicher Betätigung oder weniger Stillen in Verbindung gebracht. Die Wertschätzung des Körpers ist eine Praxis, die im Laufe des Lebens zunimmt und Menschen jeden Geschlechts, Alters oder jeder Kultur helfen kann, schreiben die Forscher.

© Psylex.de – Quellenangabe: Body Image (2023). DOI: 10.1016/j.bodyim.2023.101648

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