Migräne: Elektrostimulation gegen die Schmerzen

Migräne: Elektrostimulation gegen die Schmerzen

Elektromagnetisches Pflaster am Arm

02.03.2017 Elektrische Impulse über die Elektroden eines am Arm angebrachten Gummi-Pflasters zeigten eine vielversprechende Wirkung bei der Behandlung von Migräne laut einer in Neurology veröffentlichten Studie des Rambam Medical Center in Israel.

Intensität über Smartphone kontrollieren

Wenn eine Migräne beginnt, kann man die Intensität der elektrischen Impulse über eine Smartphone-App kontrollieren, erklärte Studienleiter Dr. David Yarnitsky.

Die Elektrostimulation der Haut wird in einer Intensität eingestellt, die nicht schmerzhaft ist, aber die Entwicklung einer Migräneattacke wesentlich verringern kann, so lange man die Stimulation früh genug startet, sagte er. Beobachtete Nebenwirkungen gäbe es keine außer ein Prickeln im oberen Arm.

System zur Schmerzregulation im Gehirn

frau kopfschmerz

Das Gehirn hat ein internes System zur Schmerzregulation – das sogenannte chronische Schmerzmodulationssystem, und die Elektrostimulation der Haut des Armes über das Armband soll die Mechanismen dieses Gehirnsystems aktivieren, was bei der Abwendung der Migräneattacke helfen soll, erklärten die Wissenschaftler.

Placebo-kontrolliert

Um die Wirksamkeit des elektromagnetischen Pflasters zu prüfen, brachten Yarnitsky und seine Kollegen es bei 71 Migräne-Betroffenen an, die durchschnittlich zwei bis acht Attacken pro Monat hatten, und die seit mindestens 2 Monaten keine Migräne-Medikamente eingenommen hatten.

Das Pflaster wurde am oberen Arm angebracht, kurz nachdem die Migräne begann. Sie elektrostimulierten dann die Haut für 20 Minuten, und die Probanden nahmen keine Medikamente ein.

Die Geräte waren so programmiert, dass sie entweder einen vorgetäuschen Stromstoß in einer sehr niedrigen Frequenz, oder eine von vier richtigen Stromstößen in unterschiedlicher Stärke abgaben.

Wirksamkeit

Während der Studie wurden fast 300 Migränen mit dem Gerät behandelt.

  • Auf den drei höchsten Stimulationsniveaus berichteten 64 Prozent der Teilnehmer über eine Verringerung des Schmerzes von mindestens 50 Prozent zwei Stunden nach der Behandlung – im Vergleich zu 26 Prozent derjenigen, die eine vorgetäusche Elektrostimulation erhalten hatten.
  • Bei denjenigen mit mittelstarken bis starken Schmerzen verringerte sich der Schmerz bei 58 Prozent auf leichte oder keinen Schmerz beim höchsten Niveau der Stimulation – im Vergleich zu 24 Prozent bei der Placebo-Behandlung.
  • Außerdem berichteten 30 Prozent derjenigen auf dem höchsten Niveau der Elektrostimulation über Schmerzfreiheit (6% in Placebo-Gruppe).
  • Diese Ergebnisse waren Studienresultaten ähnlich, bei denen die Probanden Migränemedikamente wie Triptane nahmen, sagte Yarnitsky.

Faktor Zeit

Die Behandlung, ist am effektivsten, wenn sie innerhalb von 20 Minuten nach den ersten Anzeichen einer Migräne eingesetzt wird, sagte er.

Begann die Behandlung früh, erreichten 47 Prozent der Patienten eine Verminderung des Schmerzes im Vergleich zu 25 Prozent bei den Teilnehmern, deren Behandlung erst nach 20 Minuten begonnen hatte, schreiben die Forscher.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Rambam Medical Center, Neurology; März 2017

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