Restless-Legs-Syndrom u. das Gehirn

Symptome des Restless-Legs-Syndroms: Zusammenhang mit Gehirnstruktur?

26.04.2018 Menschen mit Restless-Legs-Syndrom können Veränderungen in einem Teil des Gehirns zeigen, der sensorische Informationen verarbeitet laut einer im Fachblatt Neurology veröffentlichten Studie.

Somatosensorischer Cortex

Dr. Byeong-Yeul Lee von der Universität Minnesota in Minneapolis und Kollegen zeigen in ihrer Studie Veränderungen im sensorischen System beim Restless-Legs-Syndrom, wobei sie Belege für strukturelle Veränderungen im somatosensorischen Cortex des Gehirns fanden, dem Bereich, in dem Empfindungen verarbeitet werden.

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Es ist wahrscheinlich, dass die Symptome mit den pathologischen Veränderungen in diesem Bereich des Gehirns zusammenhängen, schreiben die Forscher.

Somatosensorisches System

Der somatosensorische Cortex des Gehirns ist Teil des somatosensorischen Systems des Körpers, das aus Nerven und Bahnen besteht, die auf Veränderungen innerhalb oder außerhalb des Körpers reagieren. Dieses System hilft einem Menschen, Berührung, Temperatur, Schmerz, Bewegung und Position wahrzunehmen.

Die Studie umfasste 28 Personen mit schwerem Restless-Legs-Syndrom (RLS), die die Erkrankung im Durchschnitt 13 Jahre hatten. Sie wurden mit 51 gleichaltrigen Menschen ohne RLS verglichen. Jeder Teilnehmer wurde mittels Gehirnscan mit Magnetresonanztomographie (MRT) untersucht.

Hirnschrumpfung

Die Hirnforscher fanden heraus, dass Menschen mit Restless-Legs-Syndrom eine 7,5-prozentige Abnahme – im Vergleich zu den gesunden Teilnehmern – der durchschnittlichen Dicke des Hirngewebes in der Hirnregion hatten, der die Empfindungen verarbeitet.

Sie fanden auch einen erheblichen Rückgang im Bereich des Gehirns, wo Nervenfasern eine Seite des Gehirns mit der anderen verbinden (Corpus callosum).

Lee sagte, dass diese strukturellen Veränderungen es noch überzeugender machten, dass die RLS-Symptome auf einzigartige Veränderungen im Gehirn zurückzuführen seien und einen neuen Schwerpunkt bildeten, um das Syndrom zu verstehen und möglicherweise neue Therapien zu entwickeln.

Obwohl die Studie eine mögliche Verbindung zwischen Symptomen und den Bereichen des Gehirns zeigt, die sensorische Informationen verarbeiten, ist es auch möglich, dass die Symptome stattdessen mit einer Funktionsstörung in anderen Teilen des sensorischen Systems verbunden sein können, sagte er.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Minnesota; Neurology – DOI: https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000005562

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