Konflikte zwischen Eltern beeinflussen Beziehung zu Kindern
13.08.2014 Kinder leiden unter den Folgen, wenn es zu Spannungen bzw. Konflikten zwischen Vater und Mutter in der Beziehung kommt, warnen Experten.
Insbesondere Väter lassen die negativen Emotionen und Anspannung des Ehestreits überlaufen und schaden der Bindung zu ihrem Kind, sagte Autorin der Studie und Psychologin Chrystyna D. Kouros von der Southern Methodist University, Dallas.
Die Resultate legen den Schluss nahe, dass die Qualität einer Ehe eng mit der Bindung jedes Elternteils mit dem Kind verbunden ist, sagte Kouros.
Die Befunde basieren auf den von 203 Familien zur Verfügung gestellten täglichen Tagebucheinträgen (über 15 Tage). Darin bewerteten die Väter und Mütter am Ende jeden Tages die Qualität ihrer Ehe und ihre Beziehung zu ihrem Kind.
Die Autoren stellten fest, dass bei von Eltern berichteten Spannungen und Konflikten, simultan die Interaktionen mit ihrem Kind an diesem Tag ebenfalls mit Spannung und Konflikten geladen waren.
Dabei zeigten sich aber deutliche Unterschiede zwischen Vätern und Müttern.
Unterschiede zwischen Vätern und Müttern
In Situationen, in denen die Ehe ein Tief hatte, schienen Mütter die Eheprobleme bis zum nächsten Tag abschotten und die Spannung abbauen zu können, so dass die Mutter-Kind-Beziehung nicht unter den Elternkonflikten litt.
„Mütter schienen in diesen Situationen, die ehelichen Spannungen zu kompensieren“, sagte Kouros. „Eine schlechte eheliche Qualität sagte tatsächlich eine Verbesserung der Beziehung zwischen der Mutter und dem Kind vorher. Das negative Überschwappen am ersten Tag war für Mütter also nur kurzfristig.“
Das galt nicht für die Väter, bei denen die Spannung länger erhalten blieb.
„In Familien, wo die Mutter Zeichen für eine Depression zeigte, ließen die Väter die eheliche Spannung auch noch am nächsten Tag übertreten (während es alle Männer am selben Tag taten), so dass das Ergebnis eine schlechtere Interaktion mit dem Kind war, selbst am nächsten Tag“, sagte sie.
Die Qualität der Ehe, schlossen die Autoren, betrifft die ganze Familie.
„Wir ersehen aus diesen Befunden, dass die Ehe der Beziehungsmittelpunkt für die Familie ist“, sagte sie. „Die Qualität dieser Beziehung schwappt über in die Interaktionen jedes Elternteils mit dem Kind. Wenn Vater und Mutter miteinander streiten, zeigt sich dies sofort – und in einigen Fällen auch noch am zweiten Tag – in einer schlechteren Qualität der Beziehung zu den Kindern.“
© PSYLEX.de – Quelle: Southern Methodist University / Journal of Family Psychology, August 2014
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