Risikofaktoren für sexuellen Missbrauch von Kindern

Drei Risikofaktoren für sexuellen Missbrauch in der Kindheit: Elterliche häusliche Gewalt, Drogensucht und psychische Erkrankungen der Eltern

26.08.2020 Eine in Social Work veröffentlichte Studie hat ergeben, dass Erwachsene, deren Eltern mit Drogenabhängigkeit, Gewalt durch Intimpartner und psychischen Erkrankungen konfrontiert waren, mehr als zehnmal häufiger Opfer von sexuellem Missbrauch in der Kindheit wurden als diejenigen, deren Eltern diese Probleme nicht hatten.

Mit jedem vorhandenen Risikofaktor stieg die Prävalenz von sexuellem Missbrauch in der Kindheit dramatisch an. Etwa ein Prozent der Männer und zwei Prozent der Frauen, die keiner elterlichen Drogensucht, häuslicher Gewalt oder psychischen Erkrankungen ausgesetzt waren, gaben an, in ihrer Kindheit sexuell missbraucht worden zu sein.


Bild: pixabay

  • Bei Personen, die einer dieser Faktoren in der Kindheit ausgesetzt waren, verdreifachte sich die Auftretenshäufigkeit von sexuellen Missbrauch in der Kindheit fast auf 2,7 Prozent bei Männern und 6,4 Prozent bei Frauen.
  • Die Exposition gegenüber zwei der Risikofaktoren war mit einem zusätzlichen Anstieg der Prävalenz von sexuellem Missbrauch in der Kindheit verbunden (5,5 Prozent bei Männern und 15,5 Prozent bei Frauen).
  • Bei denjenigen, die aus chaotischen Familien stammten, in denen alle drei Hauptrisikofaktoren vorhanden waren, betrug die Prävalenz von sexuellem Missbrauch in der Kindheit 11,6 Prozent bei Männern und 26,4 Prozent bei Frauen.

Die Studie

Die Studie basierte auf zwei repräsentativen Bevölkerungsstichproben: eine 2010 mit 22.868 Erwachsenen durchgeführte Forschungsarbeit, und eine 2012 mit einer anderen Stichprobe von 29.801 Erwachsenen durchgeführte Arbeit.

Die Daten stammen aus der Brief Risk Factor Surveillance Survey (BRFSS), und für beide Geschlechter wurden separate Analysen durchgeführt.

Die beiden Haupteinschränkungen der Studie sind die Verwendung von retrospektiven Selbstberichten über diese frühen Widrigkeiten und ein Mangel an Informationen über den genauen Zeitpunkt ihres Auftretens. Die Ergebnisse weisen auf einen Zusammenhang, können aber nicht als ursächlich interpretiert werden, schreiben die Studienautoren Esme Fuller-Thomson und Senyo Agbeyaka von der University of Toronto.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Social Work, swaa019, https://doi.org/10.1093/sw/swaa019

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