- Symptome, Anzeichen
- Finanzielle Ausbeutung älterer Menschen durch Familienmitglieder häufiger als Betrug durch Fremde
- Betroffene von häuslicher Gewalt haben im höheren Alter ein erhöhtes Misshandlungsrisiko
- Weitere News dazu
Symptome, Anzeichen
Viele Senioren sind gebrechlich und außerstande, sich vollständig um sich selbst zu kümmern.
Missbrauch, Vernachlässigung
Ältere Menschen sind absichtlichem Missbrauch oder Vernachlässigung gegenüber besonders verwundbar und ausgeliefert, sagt die U.S. Administration on Aging.
Die Behörde erwähnt diese Anzeichen für Missbrauch von/bei Senioren:
Symptome / Zeichen
- Zeichen körperlicher Schäden/Verletzungen, wie: Blutergüsse, Brüche, Verbrennungen oder andere Zeichen auf der Haut.
- Plötzlicher Rückzug, Depression und reduzierte Wachsamkeit oder andere
- Änderungen bei Verhalten oder Persönlichkeit.
- Unerwartete Änderungen des finanziellen Status, der anzeigen könnte, dass die ältere Person ausgebeutet wird.
- Ungeklärter Gewichtsverlust, wund gelegene Stellen oder Mangel an Körperhygiene.
- Anzeichen, bedroht oder eingeschränkt zu werden.
- Dauernde Auseinandersetzungen zwischen Fürsorge-Personal und der älteren Person, und Anzeichen der Belastung in der Beziehung.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: U.S. Administration on Aging, Sept. 2011
Finanzielle Ausbeutung älterer Menschen durch Familienmitglieder häufiger als Betrug durch Fremde
18.08.2019 Trotz zahlreicher Telefon-, Mail- und Internetbetrügereien, die ältere Menschen als Ziel haben, begehen Familienangehörige möglicherweise mehr finanziellen Missbrauch / Ausbeutung von älteren Menschen als Fremde, sagen Wissenschaftler einer im Journal of Applied Gerontology publizierten Studie.
Die Forscher um Gali H. Weissberger von der Keck School of Medicine of USC, Alhambra, USA konnten die häufigsten Formen von Missbrauch älterer Menschen feststellen und die mutmaßlichen Straftäter profilieren. Die Daten stammen vom National Center on Elder Abuse (NCEA).
Die Täter
Bild: Takuro Obara
Von den fast 2.000 für die Studie protokollierten Anrufen gaben mehr als 42% (818 Anrufe) an, missbraucht worden zu werden. Finanzieller Missbrauch wurde am häufigsten mit fast 55 % (449 Anrufe) gemeldet.
Familienangehörige waren bei fast 48% der Anrufe, bei denen die Beziehung festgestellt werden konnte, die am häufigsten identifizierten Täter von mutmaßlichem Missbrauch.
Die häufigsten Formen der Ausbeutung und Misshandlungen von Senioren
Der häufigste Missbrauch in der Familie war finanzieller Missbrauch (61,8%), gefolgt von emotionalem Missbrauch (35%), Vernachlässigung (20,1%), körperlichen Misshandlungen (12%) und sexuellem Missbrauch (0,3%).
Von den Anrufen, die eine Misshandlung durch ein Familienmitglied meldete, berichteten mehr als 32% über mehr als eine Form des Missbrauchs.
Senioren-Missbrauch betrifft schätzungsweise einen von 10 älteren Erwachsenen jährlich, wird aber oft unterschätzt. Abgesehen von den physischen, psychologischen und sozialen Auswirkungen auf die Opfer, ihre Familien und die Gesellschaft bedeutet er hohe finanziele Belastungen für Opfer und Gesellschaft.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Applied Gerontology – https://doi.org/10.1177/0733464819865685
Betroffene von häuslicher Gewalt haben im höheren Alter ein erhöhtes Misshandlungsrisiko
25.02.2021 Frauen mit Erfahrungen häuslicher Gewalt erleben negative Auswirkungen bis ins hohe Alter, und sie sind auch anfälliger für Misshandlung im Alter, schreibt Dr. Monica Cations von der Flinders University im American Journal of Geriatric Psychiatry.
Die Studie untersuchte die psychischen und körperlichen Auswirkungen und das Risiko für Misshandlungen im Alter im Zusammenhang mit früherer häuslicher (Intimpartner-)Gewalt bei älteren Frauen, basierend auf den 12.259 Frauen im Alter von 70-75 Jahren, die an der Australian Longitudinal Study on Women’s Health (ALSWH) teilnahmen.
Insgesamt gaben 792 bzw. 6,4 % der Kohorte an, von häuslicher Gewalt in der Vergangenheit betroffen gewesen zu sein und im Alter ein signifikant schlechteres psychologisches Wohlbefinden als Frauen zu haben, die nie Gewalt durch einen Intimpartner (IPV) erlebt hatten – was die Notwendigkeit einer klinischen Überwachung und kontinuierlichen Unterstützung für Überlebende im Alter bestätigt, schreiben die Studienautoren.
Frauen mit Erfahrungen von häuslicher Gewalt können weiterhin sozial isoliert und finanziell von anderen abhängig sein, und diese Faktoren können sie zu leichten Zielen für Misshandlungen im Alter machen, erklärt Dr. Cations.
Sowohl die Dienste für häusliche Gewalt als auch die Altenpflege sollten sich der anhaltenden Anfälligkeit der Betroffenen bewusst sein. Präventionsmaßnahmen gegen Missbrauch / Misshandlung älterer Menschen können gezielt eingesetzt werden, um die Betroffenen von häuslicher Gewalt zu schützen, sagt sie.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: The American Journal of Geriatric Psychiatry (2020). DOI: 10.1016/j.jagp.2020.12.026
Weitere News dazu
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