Sexuelle Probleme / Konflikte in der Beziehung

Sexuelle Probleme / Konflikte in der Beziehung

Psychische Probleme – Beziehungsprobleme

Sexuelle Objektifizierung verbunden mit sexuellem Druck/Zwang

25.08.2014 Eine neue in Psychology of Women Quarterly präsentierte Forschung hat herausgefunden, dass die Objektifizierung des Körpers (den des weiblichen Partners) mit einer erhöhten Anzahl an Vorfällen sexuellen Drucks und Zwangs verbunden ist.

Die sexuelle Objektifizierung einer Frau (die Fokussierung auf den Körper in Hinsicht darauf wie er sexuell dienlich sein kann, anstatt den ganzen Menschen mit Gedanken und Gefühlen zu sehen) wie in den Medien üblich, wird als Problem dort schon länger diskutiert, aber wie wirkt sie auf die individuellen Liebesbeziehungen?

Frau
Bild: Gerd Altmann

Fokussierung

Die Forscherinnen Laura R. Ramsey und Tiffany Hoyt begutachteten 119 Männer und 162 Frauen, die sich in heterosexuellen Beziehungen befanden. Es stellte sich heraus, dass Männer, die häufig die Körper ihrer Partnerin dadurch objektifizierten, indem sie sich übertrieben auf ihre Erscheinung konzentrierten, wahrscheinlicher Scham hinsichtlich Form und Gewicht des Körpers ihrer Partnerin fühlten. Dies wiederum stand generell in Verbindung mit einem erhöhten sexuellem Druck (d.h. der Überzeugung, dass Männer Sex fordern, und dass es die Rolle der Frau ist, für die sexuelle Befriedigung des Mannes zu sorgen) und sexuellem Zwang durch Gewalt und Manipulation.

„Sich darüber klar zu werden, wie und wann man über seine Partnerin als Objekt denkt, sexuell oder auf andere Weise, könnte helfen, sexuellen Druck und Zwang in der Partnerschaft zu vermeiden und eine Verbesserung der Kommunikation und des Respekts innerhalb der Beziehung bewirken“, schrieben die Forscherinnen.

Internalisierung

Die Daten unterstützen auch die These, dass Frauen die Objektifizierung seitens ihres Partners verinnerlichen. Diese Internalisierung ist mit Scham über den eigenen Körper, einer Abnahme der Selbstbehauptung und einer Abnahme beim Ausdruck, was sie sexuell tun und nicht tun wollen, verbunden. Daraus ergibt sich naturgemäß eine geringere Zufriedenheit mit sich selbst und mit der sexuellen (und anderen Aspekten der) Beziehung.

Die Forscher erörterten weitere Ideen, um die Objektifizierung in heterosexuellen Beziehungen zu verringern.

„Aktivisten sollten ihre Arbeit fortsetzen, die sexuelle Objektifizierung von Frauen in unserer Kultur zu reduzieren, indem sie diese in den Medien identifizieren und entfernen (oder dies fordern). Und da die männliche Objektifizierung von Frauen häufiger ist als die weibliche Objektifizierung von Männern, liegt es in der Verantwortung der Männer, Objektifizierung und sexuelle Gewalt zu reduzieren. Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass Aktivisten und Pädagogen mit Männern arbeiten, um dies sowohl generell als auch im Kontext von Liebesbeziehungen zu reduzieren.“

© PSYLEX.de – Quelle: Psychology of Women Quarterly, August 2014

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