Burnout bei Krankenschwestern

Der Einfluss des Arbeitsplatzklimas auf Burnout bei Krankenschwestern

02.09.2020 Laut einer im American Journal of Critical Care veröffentlichten Studie ist das Arbeitsplatzklima der Faktor, der bei Krankenschwestern am häufigsten mit Burnout in Verbindung gebracht wird.

Burnout ist eine fehlangepasste Reaktion auf arbeitsbedingten Stress, die mit negativen Folgen für Patienten, Kliniker und das Gesundheitssystem verbunden ist.

Krankenschwestern in der Intensivpflege sind einem besonders hohen Burnout-Risiko ausgesetzt.

Burnout
Bild: Kai Stachowiak

In früheren Burnout-Studien wurden Erhebungsmethoden verwendet, bei denen Risikofaktoren und Ergebnisse von Burnout gleichzeitig gemessen wurden, was zu einer Verzerrung der Methoden führen könnte.

Lakshmana Swamy vom Boston Medical Center und Kollegen untersuchten die Auftretenshäufigkeit von Burnout sowie individuelle und organisatorische Merkmale, die mit Burnout bei Krankenschwestern in der Intensivpflege in einem nationalen integrierten Gesundheitssystem verbunden sind, anhand von Daten aus einer jährlichen Umfrage. Die Analyse umfasste die Antworten auf die Umfrage 2017 von 2.352 Pflegekräften der Intensivpflege an 94 Standorten.

Die Forscher fanden heraus, dass ein Drittel der Krankenschwestern über Burnout berichteten, was je nach Standort erheblich variierte. Das Arbeitsplatzklima war der stärkste Faktor für Burnout (Odds Ratio [OR] 2,20).

Weitere deutliche Faktoren waren die Gesamtqualität des Krankenhauses (OR 1,44), die städtische Lage (OR 1,93) und die Auslastung des Pflegepersonals (OR 2,11).

Die Arbeitsplatzklima-subfaktoren der Wahrnehmung der Arbeitsbelastung und Personalbestand, Vorgesetzte und leitende Angestellte, Teamarbeitkultur und Patientenerfahrung waren jeweils signifikant mit Burnout assoziiert.

Die Ursachen für Burnout sind vielfältig, doch die Interventionen zielen häufig nur auf den Einzelnen ab, schreiben die Autoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Am J Crit Care (2020) 29 (5): 380–389. https://doi.org/10.4037/ajcc2020831

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