Schulmobbing verbunden mit schlechteren schulischen Leistungen
31.01.2017 Eine neue Studie folgte Kindern vom Kindergarten bis in den sekundären Bildungsbereich (12. Klasse) und stellte fest, dass chronisches oder zunehmendes Mobbing mit schlechteren schulischen Leistungen, einer Abneigung gegen die Schule und einem geringen Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten verbunden ist.
Die Studie mit 383 Teilnehmern (190 Jungen, 193 Mädchen) aus öffentlichen Schulen in Illinois fand mehrere verschiedene Tendenzen, die mit Mobbing (in der Schule auch Bullying genannt) verknüpft waren.
Verschiedene Tendenzen
- Kinder, die chronisch während ihrer Schulzeit gemobbt wurden (24 Prozent) zeigten eine schlechtere schulische Performance, eine größere Abneigung gegen die Schule und weniger Vertrauen in ihre eigenen schulischen Fähigkeiten.
- Kinder, die ein mittelschweres Bullying erlebten, das in ihren späteren Schuljahren zunahm (18 Prozent), zeigten ähnliche Ergebnisse wie die Kinder, die dauernd schikaniert wurden.
- Kinder, bei denen das Mobbing im Laufe der Zeit nachließ (26 Prozent), zeigten geringere schulische Auswirkungen, die in etwa denen von Kindern ähnelten, die wenig oder gar nicht gemobbt wurden (32 Prozent).
Dies zeigt, dass sich einige Kinder vom Bullying erholen konnten, wenn es nachließ, sagten die Studienautoren.
Jungen wurden mit größerer Wahrscheinlichkeit chronisch oder zunehmend gemobbt als Mädchen.
Die Daten wurden jährlich durch Befragung der Kinder und Lehrer, standardisierte Lese- und Mathetests erhoben. Die Kinder beschrieben ihre eigenen Erfahrungen des Mobbings.
Sensibilität
Einige Kinder reagierten gegenüber Bullying sensitiver, wobei einige es als Mobbing, andere noch als Spiel sahen, doch Eltern und Lehrer sollten auch schon reagieren, wenn es nur nach einem leichteren Schikanieren aussieht, sagte Studienautor Gary Ladd vom Fachbereich für Psychologie an der Arizona State Universität im Fachblatt Journal of Educational Psychology.
Oft wollen Kinder, die viktimisiert oder von anderen Kindern misshandelt werden, nicht darüber sprechen, sagte er. Der Psychologe sorgt sich am am meisten um die sensiblen Kinder, die nicht ernst genommen werden, und die schweigend leiden. Ihnen wird nur gesagt, dass Kinder nun mal so sind, und dass dies zum Aufwachsen dazugehört.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Arizona State Universität, Journal of Educational Psychology – dx.doi.org/10.1037/edu0000177; Jan. 2017
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