Erhöhtes Schlaganfallrisiko
06.04.2018 Laut einer in der Fachzeitschrift Clinical Research in Cardiology und auf der 84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie präsentierten Studie erhöht sich das Schlaganfallrisiko innerhalb von 5 Jahren nach einer Stress-Kardiomyopathie (auch Gebrochenes Herz-Syndrom genannt, Tako-Tsubo-Syndrom, Broken-Heart-Syndrom oder Takotsubo-Kardiomyopathie) deutlich.
Im Vergleich mit Herzpatienten
Dr. I. El-Battrawy vom Universitätsklinikum Mannheim und Kollegen verglichen die Daten von 138 Patienten mit Gebrochenem-Herz-Syndrom mit denen von 300 Patienten mit akutem Koronarsyndrom (akute, anhaltende Herz-Symptomatik – Herzinfarkt mit oder ohne EKG-Veränderungen oder um eine Vorstufe wie Angina pectoris).
Auftretenshäufigkeit
Die Daten zeigten, dass die Langzeit-Auftretenshäufigkeit für Schlaganfälle nach fünf Jahren bei Patienten mit einer Stress-Kardiomyopathie bei 6,5 Prozent lag, bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom dagegen bei 3,2 Prozent.
Die Inzidenz für einen Schlaganfall in den darauffolgenden 5 Jahren war bei Patienten mit Tako-Tsubo-Syndrom also mehr als doppelt so hoch.
Komorbiditäten
Keinen Unterschied gab es laut den Wissenschaftlern bei Begleiterkrankungen bzw. -symptomen wie Lungenerkrankungen, Diabetes mellitus, Vorhofflimmern, Fettleibigkeit und Hypertonie.
Krebs
Dagegen konnten die Forscher beobachten, dass Personen mit Broken-Heart-Syndrom eher Krebs hatten als die Patienten aus der Gruppe mit akutem Koronarsyndrom.
Thrombozyten-Therapie
Eine geringere Anzahl der Patienten mit Takotsubo-Kardiomyopathie wurde bei der Entlassung mit einer Thrombozyten-Therapie behandelt (50% versus 100%; p=0,04), und die Inzidenz von Krebs bei diesen Patienten lag bei etwa 50% im Vergleich zu 0% bei Patientenn mit akutem Koronarsyndrom und Schlaganfall (p=0,04).
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Clinical Research in Cardiology – Clin Res Cardiol 107, Suppl 1, April 2018 – DOI: 10.1007/s00392-018-1216-4