- Ist Stress eine Ursache für Übergewicht bei Kindern?
- Stress ist für Übergewichtige ungesünder
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Ist Stress eine Ursache für Übergewicht bei Kindern?
09.02.2014 Adipöse Kinder zeigen tendentiell ein im Durchschnitt höheres Niveau an Cortisol (ein Stresshormon), sagt eine neue Forschungsstudie.
Laut der in The Endocrine Society’s Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism herausgegebenen Studie ist das Niveau des Stresshormons bei übergewichtigen Kindern im Alter von acht erhöht.
Studienautorin Dr. Erica van den Akker vom Erasmus MC-Sophia Children’s Hospital in den Niederlanden sagte, dass die Cortisol-Spiegel bei adipösen Kindern auch langfristig aufrechterhalten werden bleiben.
Dies legt nahe, dass Stress ein Faktor für die Gewichtsprobleme bei Kindern sein könnte, aber die Wissenschaftler haben noch keine ‚harten‘ Belege für eine kausale (also ursächliche) Beziehung zeigen können.
Dr. Erica van den Akker sagt: „Wir wissen nicht, ob fettleibige Kinder tatsächlich mehr psychologischen Stress erfahren oder ob ihre Körper mit Stresshormonen anders umgehen.“
Sie fügte hinzu, dass man Adipositas bei Kindern medizinisch besser verstehen und behandeln könnte, wenn man in der Lage sein wird, diese Fragen zu beantworten.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Erasmus MC-Sophia Children’s Hospital, The Endocrine Society’s Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, Feb. 2014
Stress ist für Übergewichtige ungesünder
30.09.2014 Wiederkehrender emotionaler Stress kann bei übergewichtigen Personen eine stärkere biochemische Reaktion auslösen, und so ihr Risiko für chronische Krankheiten wie Herzerkrankungen und Typ 2 Diabetes erhöhen, legt eine neue Studie nahe.
Interleukin-6
Die Forscher stellten fest, dass übergewichtige Personen in wiederholten Stresssituationen übermäßig Interleukin-6 (Protein, das körperliche Entzündungen fördert) in ihrem Speichel aufwiesen.
Normalgewichtige Teilnehmer zeigten diese Zuspitzung des Interleukin-6 Niveaus nicht, während sie wiederholtem Stress ausgesetzt waren.
Die durch Interleukin-6 verursachten Entzündungen sind mit einer Reihe von Erkrankungen verbunden, für die Übergewicht selbst schon ein erhöhtes Risiko darstellt, inklusive Arterienverkalkung, Diabetes Typ 2, Krebserkrankungen und Fettleber, sagen die Forscher.
„Sie haben also schon ein erhöhtes Risiko für diese Krankheiten durch Ihr Übergewicht, aber dann gibt es noch diese verstärkten Reaktionen, die das Risiko noch verschärfen“, sagte Studienautorin Christine McInnis vom Laboratory for Biological Health Psychology der Brandeis Universität, USA.
Interleukin-6 Bändermodell
Auswirkungen belastender Ereignisse
An zwei aufeinander folgenden Tagen setzten die Wissenschaftler Personen unterschiedlichen Gewichts belastenden Situationen aus (einem sehr unfreundlichen Vorstellungsgespräch und einer schwierigen mündlichen Matheprüfung). Anschließend wurde der Speichel untersucht, um festzustellen, wie der Stress die Körperchemie der Teilnehmer beeinflusst hatte.
Schlanke Personen begannen mit einem niedrigeren Interleukin-6 Niveau als dickere, aber sowohl schlanke als auch übergewichtige Teilnehmer zeigten ähnliche biochemische Reaktionen auf die Belastungen am ersten Tag, fanden die Forscher.
Am zweiten Tag zeigten übergewichtige bzw. fettleibige Personen eine Interleukin-6 Reaktion, die fast doppelt so stark wie am Tag zuvor war. Zum Vergleich: die Reaktion am 2. Tag bei den mageren Teilnehmer war die gleiche wie am ersten Tag.
Dies zeigt, dass übergewichtige Menschen durch wiederholten Stress viel stärker betroffen sind, als Personen mit Normalgewicht und sie erholen sich auch langsamer vom Stress, sagte McInnis.
Je höher das Gewicht, desto höher die Belastung
Weiterhin war die Beziehung zwischen Body-Mass-Index (BMI) und Interleukin-6 Niveau linear, berichteten die Studienautoren. „Das heißt: Je mehr Körperfett die Teilnehmer hatten, desto stärker war die Interleukin-6 Reaktion“, sagte sie in Brain, Behavior and Immunity.
Die Befunde liefern „eine mögliche Erklärung für das erhöhte Risiko für Leiden und Krankheiten von übergewichtigen und adipösen Menschen. Die Studie enthielt aber Teilnehmer mit einem BMI größer als 35. Die festgestellte Wirkung könnte bei diesen Menschen noch größer ausfallen und die Daten der Studie noch robuster ausfallen lassen können.
© PSYLEX.de – Quelle: Brandeis Universität / Brain, Behavior and Immunity, September 2014
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