Wählen gehen (Psychologie)

Wählen gehen (Psyche, Psychologie)

Die Abgabe der eigenen Stimme bei der Wahl: Ist man eher froh / zufrieden oder bedauert man es?

22.09.2017 Eine im Fachblatt Party Politics veröffentlichte psychologische Studie der Studienautoren André Blais, Fernando Feitosa und Semra Sevi von der Université de Montréal beantwortet erstmals die Frage, ob Menschen, die gewählt haben, eher froh darüber sind oder unzufrieden (weil sie vielleicht nicht die richtige Entscheidung getroffen haben).

Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Menschen, die ihre Stimme abgegeben hatten, mit ihrer Wahl eher (sehr) zufrieden waren und diejenigen, die sich der Stimme enthalten hatten, stellten sich eher die Frage, ob sie damit das Richtige getan haben.

entscheidung-fragen
Bild: Sophie Janotta

In der psychologischen Studie analysierten die Wissenschaftler die Daten aus 22 Befragungen aus Wahlperioden in Kanada, Frankreich, Deutschland, Spanien und der Schweiz zwischen 2011 und 2015.

Von den 19.452 Befragten war die überwältigende Mehrheit (97%) froh, dass sie gewählt hatten, während nur 60% der Nichtwähler froh waren, sich der Stimme enthalten zu haben.

Die Studie zeigt auch, dass politische Interessierte, die sich moralisch zur Wahl verpflichtet und sich einer Partei nahe fühlen, mit ihrer Wahlentscheidung zufriedener sind – und unzufriedener sind, wenn sie sich der Stimme enthalten, schreiben die Autoren.

Vor allem ältere Wähler sind froh, dass sie ihre Stimme abgeben. Die Studienautoren führen dies auf einen psychologischen Lernprozess zurück.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Université de Montréal; Party Politics – dx.doi.org/10.1177/1354068817722058 ; Juli 2017