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Zusammenhang zwischen Gehirnentzündungen bei starkem Übergewicht und bestimmter Zusammensetzung der Darmflora
31.07.2017 Eine aktuelle in der Fachzeitschrift Diabetes veröffentlichte Studie untersuchte, ob bei adipösen Menschen entzündliche (inflammatorische) Veränderungen im Gehirn feststellbar sind.
Hypothalamus
Bild: Gerd Altmann
Dazu untersuchten sie bei 57 adipösen und 54 normalgewichtigen Teilnehmern mit Hilfe von MRT-Gehirnscans den Hypothalamus – eine Gehirnregion im Zwischenhirn (Diencephalon), die Effektorhormone, Releasing- und Inhibiting-Hormone, verschiedene Neuropeptide und Dopamin freisetzt und damit die vegetativen Funktionen des Körpers, u. a. die Appetit- und Sättigungsregulation steuert.
Die Neurowissenschaftler fanden bei den fettleibigen Teilnehmern Marker für Entzündungen im Hypothalamusbereich.
Übergewichtige Teilnehmer zeigten T2-Hyperintensität im linken aber nicht im rechten mediobasalen Hypothalamus, was stark mit systemischer Entzündung niedrigen Grades verbunden war.
Außerdem wurde die Darmflora – also die Zusammensetzung der verschiedenen Bakterien im Darm untersucht.
Weniger nützliche Bakterien bei Übergewichtigen
Die Forscher fanden zwei Bakterien, die einen schützenden Einfluss haben und in der Darmflora vorkommen, wenn sich jemand gesund ernährt (nicht zu fetthaltig). Die Werte für Entzündung sind dann auch niedriger.
„Umgekehrt kann eine fettreiche Ernährung innerhalb relativ kurzer Zeit die Bakterienmenge reduzieren, folglich steigen unter anderem auch Entzündungswerte im Gehirn an“, sagte Professor Matthias Laudes von der Christian-Albrechts-Universität Kiel, einer der Studienautoren.
„Wir sehen in unserer Studie einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Gehirnentzündungen und spezifischen Veränderungen des Darmmikrobioms. Unsere Daten legen den Schluss nahe, dass im Sinne einer ‚Darm-Gehirn Achse‘ die Fehlernährung über eine Veränderung des Darmmikrobioms zu entzündlichen Veränderungen in den Regionen der Appetit- und Sättigungsregulation im Gehirn führt, was die Gewichtsentwicklung langfristig nach oben treibt“, sagte er.
Studienautorin Carina Kreutzer vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sagte, dass die Studie aber nicht die Kausalität der Beziehung bestimmen kann. „Also ob Übergewicht zu einer Entzündung im Hypothalamus führt, oder ob die entzündlichen Prozesse Übergewicht verursachen.“ Ernährung und Gene können ebenfalls wichtige Einflussgrößen sein.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Christian-Albrechts-Universität Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Diabetes – https://doi.org/10.2337/db17-0067; Juli 2017
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