Resilienz in der Schwangerschaft

Forschung, News zur Resilienz – der psychischen Widerstandsfähigkeit bzw. der Fähigkeit, Stress und Krisen zu bewältigen / zu lösen ohne mental Schaden zu nehmen – in der Schwangerschaft.

Resilienz schützt schwangere Frauen vor negativen Auswirkungen von Stress

08.09.2019 Resilienz – definiert als eine Reihe von persönlichen Ressourcen, die einem helfen, effektiv mit Widrigkeiten umzugehen und sich vor den negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Stress zu schützen – wurde in einer in Midwifery veröffentlichten Studie als Schutzfaktor in der Schwangerschaft untersucht.

Frühere Studien haben ergeben, dass die Schwangerschaft eine entscheidende Phase ist, in der die Belastung durch Stress die Gesundheit von Mutter und Kind negativ beeinflussen kann. Stress ist mit einer Reihe von negativen Folgen verbunden, darunter Frühgeburt oder postpartale Depression.

Belastung durch Stress

Forscher um María Ángeles García-León von der Universität Granada (UGR) – vom Mind, Brain and Behaviour Research Centre (CIMCYC) und der Fakultät für Psychologie – haben erstmals die schützende Rolle der Resilienz während der Schwangerschaft analysiert.

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Bild: pixabay

Sie untersuchten den psychologischen Gesundheitszustand der Mutter und maßen den Cortisolspiegel in ihrem Haar – ein neuartiger Ansatz, der eine objektive Analyse der Menge an dem Stresshormon Cortisol ermöglicht, das von der Frau in den letzten Monaten ausgeschieden wurde.

In dieser Studie wurden 151 schwangere Frauen im dritten Trimester und auch nach der Geburt auf der Grundlage von psychologischen Faktoren im Zusammenhang mit Schwangerschaftsstress und Cortisolwerten im Haar bewertet.

Beim Vergleich von schwangeren Frauen mit einer hohen Resilienz (also psychischen Belastbarkeit) mit Frauen mit einer niedrigen Resilienz stellten die Psychologen fest, dass sich die resilienteren Teilnehmerinnen als weniger gestresst fühlten, weniger schwangerschaftsbedingte Ängste und insgesamt ein höheres allgemeines psychologisches Wohlbefinden hatten.

Postpartale Depression

Nach der Geburt zeigten sie auch weniger Symptome einer postpartalen Depression. Die Cortisol-Hormon-Tests ergaben, dass die psychisch widerstandsfähigeren Schwangeren auch einen niedrigeren Spiegel des Stresshormons hatten.

Basierend auf diesen Ergebnissen kamen die Forscher zu dem Schluss, dass die Resilienz eine klare Schutzfunktion gegen die negativen Auswirkungen von Stress, sowohl psychologischer als auch biologischer Art, ausübt – eine Wirkung, die während der Schwangerschaft und auch nach der Geburt auftreten kann.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Midwifery – DOI: 10.1016/j.midw.2019.05.006

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